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Online-Shopping: Möbel werden wenn online nicht beim Fachhandel gekauft

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Der stationäre Handel wird dem Online-Handel beim Möbelkaufen in Deutschland vorgezogen, was z. B. an den besseren Produktpräsentationen liegt. Werden die Möbel aber online gekauft, dann bei großen Vollsortimentlern wie Amazon und Ebay. Das zeigt die Studie „Black Box Online Shopping – Möbel, Wohnaccessoires“ von Konzept & Markt.

Frauen kaufen eher Möbel online ein
27 Prozent der Deutschen, die im letzten Jahr online einkauften, erwarben Möbel und Wohnaccessoires. Davon sind 69 Prozent Frauen. Die zwei Hauptgründe dafür sind die Möglichkeit, immer bestellen zu können und große, schwere Produkte nach Hause geliefert zu bekommen. Letzteres ist ihnen viel wichtiger als anderen Internetkäufern.

Möbel-Online-Kauf nur selten beim Fachhandel
Beim Online-Shoppen von Möbeln kommt es weniger auf die Fachkompetenz an, denn der Kauf erfolgt zumeist bei großen Internetkonzernen: 58 Prozent haben im letzten Jahr bei Amazon bestellt, 44 Prozent bei Ebay. Auch bei Otto (27 Prozent), Tchibo (19 Prozent) und Bonprix (12 Prozent) wird relativ häufig gekauft. Spezialisierte Möbelanbieter sind kaum der Rede wert mit Ausnahme von Ikea (36 Prozent). Danach kommen Roller (13 Prozent), Depot (12 Prozent) und Moebel.de (sieben Prozent).

E-Commerce-Potenzial wird vom klassischen Möbelhandel nicht voll ausgenutzt
Das Potenzial von E-Commerce wird vom klassischen Möbelhandel mit Ausnahme von Ikea noch nicht voll genutzt, wodurch die Wettbewerber leichtes Spiel haben. Bei der Kundenzufriedenheit herrscht ebenfalls Nachholbedarf. Bei der Auswertung der Kundenbewertungen liegen Otto, Amazon und Tchibo vorn. Die Bewertung von Depot, H&M, Roller, Moebel.de, Ebay, Ikea und Butlers ist deutlich schlechter. Bei Depot kritisieren die Kunden die Versandkosten und das schlechte Preis-Leistungs-Verhältnis sowie den Mangel an hilfreichen Kundenbewertungen. Ähnlich sieht die Kritik an Moebel.de aus. Bei Roller sind die Versandkosten zu hoch, die Produkte nicht hochwertig genug und es fehlen aussagekräftige und hochwertige Produktbilder.

Preisniveau, Angebote und Zahlungsmethode als Hauptkriterien für Shop-Auswahl
Bei der Wahl des Onlineshops kommt es den Möbelkunden am meisten auf ein angemessenes Preisniveau, attraktive Angebote und die Zahlungsmethode an. Den Onlineshoppern insgesamt ist das Preisniveau wichtiger (53 Prozent) als den Möbelshoppern (57 Prozent). Dafür legen die Möbelshopper mehr Wert auf Rabatte (50 Prozent vs. 44 Prozent). Möbelshopper erwarten auf der Startseite ihres präferierten Shops Informationen über Rabatte (50 Prozent), Versandkosten und Zahlungsmöglichkeiten (je 45 Prozent).

Suche in erster Linie über Internetkonzerne
Auch bei der Suche im Internet setzen die Möbelkäufer zuerst auf Internetkonzerne. 68 Prozent suchen oft bis sehr oft bei Google, 56 Prozent bei Amazon und 46 Prozent bei Ebay. Hingegen nutzen nur acht Prozent sehr oft und 22 Prozent oft die Websites von spezialisierten Händlern. Dabei sollten diese Stil- und Angebotskompetenz ausstrahlen und deutlich vermitteln.

Produktpräsentation wichtig zur Vermittlung von Kompetenz
Bei der Vermittlung von Kompetenz spielt die Produktpräsentation eine große Rolle. 71 Prozent nennen als Hauptargument für den Kauf im stationären Handel die möglichst genaue Ansicht der Möbel. Dies ist ihnen viel wichtiger als den anderen Onlinekäufern (56 Prozent). 26 Prozent ziehen im stationären Handel das attraktive Einkaufserlebnis vor, insgesamt sind es 14 Prozent. Dem Möbelfachhandel fällt es schwer, die Beratungskompetenz auf das Online-Medium zu übertragen. Indem sie eine direkte Bemusterung der Ware ermöglichen oder Ersatzlösungen schaffen, können Online-Shops daraus einen strategischen Wettbewerbsvorteil aufbauen.

Möbelkauf im stationären Handel bevorzugt
40 Prozent der Onlinemöbelkäufer ziehen den Einkauf im stationären Handel, das Internet ist meist nur eine zusätzliche Option. Nur 25 Prozent ziehen den Online-Shop vor, insgesamt sind 47 Prozent. 12 Prozent präferieren Wohndekorationsgeschäfte und acht Prozent den klassischen Versandhandel. Selbst bei den online-affinen Möbelshoppern steht es 61 Prozent zu 39 Prozent für den stationären Handel. Pro Kopf werden pro Jahr für Einrichtung 311 Euro online und 442 Euro im stationären Handel ausgegeben.

Möbelonlineshopper sind neuen Dingen gegenüber aufgeschlossen
Nur wenige Möbelonlineshopper wissen um die Möglichkeit, Möbel online zu bestellen und im stationären Laden abzuholen. Und nur neun Prozent haben überhaupt Interesse daran, obwohl sie neuen Dingen gegenüber offen sind. 46 Prozent von ihnen stöbern gern in neuen, unbekannten Shops, insgesamt sind es nur 34 Prozent. Gute Möbelonlineshops können somit zum neuen Stammshop von Möbelkunden werden.

Quelle: PM Konzept & Markt

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