Eine optimale Betreuung lässt sich immer besser belegen
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Fraglich ist, ob sich die Wirkung einer guten Betreuung überhaupt messen lässt. Die üblichen Methoden im sozialen Sektor machen eine Messung relativ schwierig. Um die langfristigen Erfolge von sozialen Projekten besser erfassbar zu machen, hat die Bosten Consulting Group mit der Hilfsorganisation SOS Kinderdörfer eine neue Methode entwickelt. Ziel der neuen Methode ist es, die Arbeit von Organisationen in der Zukunft transparenter zu machen.
Systematischer Ansatz fehlt oft
Viele Non-Profit-Organisationen verfolgen bei ihrer Arbeit keinen systematischen Ansatz, so ein Sprecher der Boston Consulting Group. Zusammen mit den SOS Kinderdörfern wurde auf Pro-Bono-Basis ein Vorgehen entwickelt, wodurch sich die Auswirkungen von Programmen besser messen lassen. Hierfür werden allerdings zwei Dimension herangezogen. Die nicht finanziellen Auswirkungen auf einzelne Programmteilnehmer und die lokale Gemeinschaft, werden in der ersten Dimension erfasst. In der zweiten Dimension wird dann die finanzielle Auswirkung auf die Gesellschaft gemessen.
In acht Dimensionen messbar
Durch die verschiedenen Dimensionen ist es möglich, die Qualität der Arbeit kontinuierlich zu erhöhen. Zudem kann ein Vergleich mit anderen Non-Profit-Organisationen messbar gemacht werden. Mittels dieser umfassenden Methode, welche alle Bausteine des Wohlergehens zugrunde legt, können die Situationen wesentlich verbessert werden. In der Vergangenheit wurden üblicherweise Mengenindikatoren erhoben. Zu den Mengenindikatoren zählt z.B. die Anzahl der Teilnehmer oder Schulnoten. Im Gegensatz dazu spielt die Qualifizierung der Wirkung in den meisten Organisationen keine Rolle. Vorteil der neuentwickelten Messmethoden ist, dass die quantitativen Ergebnisse durch qualitative Erhebungen mit ehemaligen Programmteilnehmern ergänzt werden. Folge davon ist, dass nicht-finanzielle, langfristige Auswirkungen zielgerichtet gemessen werden können. Zu den zuvor genannten Dimensionen zählen Einkommen, soziales Umfeld, Unterkunft sowie körperliche und emotionale Gesundheit. Langfristige Auswirkungen der Programme werden mittels Indikatoren bewertet. Zu diesen Indikatoren zählen die Bekanntheit in der Gesellschaft oder mögliche Fortschritte bei der Nachhaltigkeit. Anhand des Social Return on Investment (SROI) werden die finanziellen Auswirkungen für die Gesellschaft ermittelt. Hierbei stellt man die Gesamtkosten des Programms dessen Nutzen für die Gesellschaft gegenüber. Gute Ergebnisse wurden in der Vergangenheit im Swasiland und in Äthiopien erzielt. So wurden für je eingesetzten Euro ein SROI von 4 Euro bzw. 6 Euro erzielt.
Quelle: http://img-stg.bcg.com/17feb2016_tcm108-141508.pdf