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Finanzverhalten: Erziehung und Schule haben großen Einfluss auf Finanzbildung

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Die Finanzentscheidungen von Personen, die schon als Kind von den Eltern Weisheiten zum Umgang mit Geld und Finanzprodukten von seinen Eltern gelernt haben, sind oft besser, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt. Viele Menschen wissen nichts von gewinnbringenden Vermögensanlagen oder wie man einen günstigen Kredit bekommt. Finanzielle Bildung, z. B. spezielle Finanztrainings, helfen bei der Verbesserung des Finanzverhaltens von Erwachsenen, es gibt aber noch andere, wenig untersuchte Einflussfaktoren. Für die Studie wurden der Einfluss des familiären Hintergrunds und anderer Kindheitserfahrungen auf die Finanzbildung untersucht. Die Finanzbildung und damit auch das Verhalten werden demnach entscheidend durch die Erziehung der Eltern und die Schule beeinflusst. Wer Wirtschaft als Schulfach hatte, hat sein Geldvermögen mit einer 13 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit über mehrere Anlagenformen gestreut. Mit einer qualitativ besseren Schulbildung ist das Finanzportfolio sogar um durchschnittlich 23 Prozent breiter gestreut.

Direkter Zusammenhang zwischen Erziehung und finanzieller Bildung
Mit einer Mediationsanalyse lässt ermitteln, wie stark sich welche Faktoren auf die finanzielle Bildung und das Finanzverhalten auswirken und ob sie direkt oder indirekt wirken. Zwischen der finanziellen Erziehung der Eltern sowie Kindheitserfahrungen mit Geld und der finanziellen Bildung gibt es einen direkten Zusammenhang. Hingegen wirken sich die Qualität der Schulbildung und Wirtschaft als Schulfach nur indirekt auf die Finanzbildung aus durch die Verbesserung der Rechenfähigkeiten. Die Finanzbildung und damit auch das Finanzverhalten werden durch ein gutes Verständnis für Zahlen und eine Affinität zum Rechnen gefördert, aber die Erziehung spielt eine mindestens genauso große Rolle. Der Bildungshintergrund der Eltern hingegen hat keinen Einfluss auf das spätere Finanzverhalten der Kinder.

Verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung des Finanzverhaltens
In vielen OECD-, Schwellen- und Entwicklungsländern gibt es Initiativen zur Verbesserung der Finanzbildung der Bevölkerung. Allerdings unterscheiden sich diese Finanztrainings in der Qualität und Wirkung. Daher wäre auch eine Stärkung der allgemeinen Rechenfertigkeiten, vorzugsweise schon im Schulunterricht, wichtig. Dazu kommt eine stärkere Sensibilisierung der Eltern für die Wichtigkeit einer guten Finanzerziehung. Regelmäßige Erinnerungen an die Kinder zu sparen und budgetieren sind schon sehr wirkungsvoll. Zu bedenken ist allerdings, dass eine nachhaltige Verbesserung des Finanzverhaltens der Bevölkerung ein schwieriger und langwieriger Prozess ist. Politische Maßnahmen dürften schwerlich einen Einfluss auf das Erziehungsverhalten der Eltern haben.

Quelle: http://diw.de/de/diw_01.c.100319.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen.html?id=diw_01.c.510429.de

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