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Datenschutz: Vertrauen hängt von bearbeitender Einrichtung ab

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Inwieweit die Deutschen in den Datenschutz vertrauen, hängt in hohem Maße von der die Daten bearbeitenden Einrichtung ab. Am häufigsten ist das Vertrauen in die abgefragten Einrichtungen der Gesundheitsbranche, am seltensten in IT-Und Telekommunikationsunternehmen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage zum Vertrauen in Datenschutz bei verschiedensten Einrichtungen und Institutionen, die die Initiative Markt- und Sozialforschung e.V. vorgestellt hat.

Deutsche vertrauen Datenschutz bei Gesundheitsbranche am häufigsten
Die Studie hat das Vertrauen in den Datenschutz bei 23 Einrichtungen verschiedener Branchen abgefragt. Das Vertrauen in den Datenschutz reicht bei 44 Prozent der Befragten von „eher“ bis „sehr“. Mit 76 Prozent genießen die Einrichtungen der Gesundheitsbranche das meiste Vertrauen. Dem Datenschutz öffentlicher Einrichtungen vertrauen knapp 55 Prozent, bei Finanzunternehmen 51 Prozent und nur 19 Prozent dem Datenschutz bei IT- und Telekommunikationsunternehmen. Von den einzelnen Einrichtungen ist das Vertrauen in den Datenschutz bei der Polizei am höchsten (82 Prozent). Trotz des NSA-Skandals vertrauen mehr Deutsche dem Datenschutz bei ausländischen Geheimdiensten (7 Prozent) als dem bei Sozialen Medien (5 Prozent).

Wohnort und Alter haben Einfluss auf Vertrauen
Das allgemeine Vertrauen in den Datenschutz wird weder von Geschlecht noch Bildung beeinflusst. Aber mit steigendem Alter sinkt das Vertrauen in den Datenschutz. Und Befragte in den neuen Bundesländern haben weniger Vertrauen. In Baden-Württemberg ist das Vertrauen in den Datenschutz am stärksten.

Öffentliche Einrichtungen: Vertrauen in Datenschutz überdurchschnittlich stark
Mit 55 Prozent vertrauen überdurchschnittlich viele dem Datenschutz bei öffentlichen Einrichtungen. Ohne Geheimdienste sind es sogar 70 Prozent, die dem Datenschutz vertrauen. Die formale Bildung beeinflusst das Vertrauen positiv. Das Vertrauen in den Datenschutz bei Polizei (82 Prozent), gesetzlichen Pflichtversicherungen (72 Prozent), kommunalen Einrichtungen (69 Prozent), dem Finanzamt (67 Prozent) und Landes- und Bundeseinrichtungen (60 Prozent) ist überdurchschnittlich stark, das in deutsche und ausländische Geheimdienste (27 bzw. 7 Prozent) hingegen unterdurchschnittlich.

Vertrauen in Datenschutz bei IT- und Telekomunternehmen unterdurchschnittlich
Das Vertrauen in den Datenschutz bei allen abgefragten IT- und Telekommunikationsunternehmen ist hingegen unterdurchschnittlich. Nur 19 Prozent der Befragten haben Vertrauen. Mit dem Grad der formalen Bildung sinkt das Vertrauen in den Datenschutz, es gibt aber keinen eindeutigen Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. Mit 28 Prozent liegen Telefongesellschaften vorn, es folgen Emailkontobetreiber (25 Prozent), Handyhersteller (24 Prozent), Suchmaschinenbetreiber (16 Prozent) und soziale Medien (5 Prozent).

Finanzunternehmen: Vertrauen in Datenschutz überdurchschnittlich oft
Mit 51 Prozent vertrauen überdurchschnittlich viele der Befragten dem Datenschutz der abgefragten Finanzunternehmen. An der Spitze liegen Banken und Sparkassen (68 Prozent), es folgen Kreditkartengesellschaften und Versicherungen mit je 42 Prozent. Mit steigendem Alter sinkt das Vertrauen in dem Umgang mit Daten. Das Vertrauen in den Datenschutz ist in Baden-Württemberg am häufigsten, in Nordrheinwestfalen und im Nordosten am seltensten.

Am häufigsten wird dem Datenschutz in der Gesundheitsbranche vertraut
Mit 77 Prozent ist das Vertrauen in den Datenschutz der Gesundheitsbranche am größten. 78 Prozent vertrauen dem Datenschutz bei Apotheken, 75 Prozent bei Ärzten und Krankenhäusern. Die Bildung spielt für das Vertrauen in die Gesundheitsbranche keine Rolle, dafür vertrauen die über 59 Jährigen mehr als die Befragten zwischen 40 und 59 Jahren. Am größten ist das Vertrauen bei den Jüngsten. Allerdings nimmt das Vertrauen mit steigendem Einkommen ab.

Vertrauen in Datenschutz bei weiteren „Branchen“ durchschnittlich bis unterdurchschnittlich
Die Studie hat auch das Vertrauen in den Datenschutz bei Vereinen und Clubs (51 Prozent), Energieversorgern (50 Prozent), Kirchen und Religionsgemeinschaften (49 Prozent), Lotteriegesellschaften (19 Prozent) und Werbeagenturen (8 Prozent) abgefragt.

Nur 40 Prozent vertrauen Datenschutz bei Marktforschungsinstituten
Mit 40 Prozent ist das Vertrauen in den Datenschutz bei Marktforschungsinstituten unterdurchschnittlich, obwohl die Selbstregulierung deutlich über das Gesetz hinausgeht.

Quelle: http://deutsche-marktforscher.de/index.php/presse/50-studie-der-initiative-markt-und-sozialforschung-vertrauen-in-datenschutz

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