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Soziale Netzwerke: Suchtpotential ist höher als bei Alkohol und Zigaretten

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Die während des Tages am stärksten herbeigesehnten Bedürfnisse sind Schlaf und Sex. Aber es ist den Befragten am schwersten gefallen, im Laufe des Tages dem Wunsch zu widerstehen, sich in ihrem sozialen Netzwerk anzumelden. Das zeigt eine Untersuchung von mehr als 200 Erwachsenen.

Social Media - Bedürfnis nach Informationen gewinnt zu oft den Kampf um Selbstkontrolle
Dem Wunsch zu widerstehen, spät nachts zu twittern oder ständig geschäftliche E-Mails zu checken, ist oft äußerst schwierig. Das Bedürfnis nach Informationen gewinnt nur zu oft den täglichen Kampf um Selbstkontrolle. Das hat die Messung der verschiedenen Bedürfnisse und deren Regulierung im Alltag ergeben. Das moderne Leben bietet eine Vielzahl an Begierden, die oft geprägt sind von Konflikten und Widerständen, wobei der Erfolg der letzteren wechselt. Das zeigt die Studie „Desires and Cravings: Food, Money, Status, Sex“.

Härteste Probe: Widerstand gegen Drang nach Medien und Arbeit
205 Erwachsene trugen in der Studie der „Wunsch-Regulierung“ Geräte, die insgesamt 7.827 Verhaltensberichte über ihre täglichen Wünsche erfasst haben. Am stärksten waren die Wünsche nach Schlaf und Sex, aber die härteste Probe war der Widerstand gegen den Drang nach Medien und Arbeit. Zwar gelten Alkohol und Tabak allgemein als ausgesprochene Suchtprodukte, das Verlangen nach ihnen fiel aber verhältnismäßig gering aus. Überraschenderweise waren Schlaf und Freizeit die problematischsten Bedürfnisse, was klar auf das tiefgreifende Spannungsverhältnis zwischen natürlichen Neigungen zu Ruhe und Entspannung und der Menge an Arbeit und anderen Verpflichtungen hinweist.

Widerstand gegen Verlockungen des Alltags ist kaum aufrechtzuerhalten
Der Widerstand gegen den Drang, sich den Verlockungen des Alltags hinzugeben, ist kaum aufrechtzuerhalten. Und selbst wenn es kurzfristig gelingt, Widerstand zu leisten, erhöht sich die Gefahr, dass man ihm später doch nachgibt. Durch den ständigen inneren Kampf wird die Willenskraft erschöpft und das immer heftiger werdende Verlangen weiter angetrieben.

Quelle: PM Chicago Booth School of Business

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