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Nutzer von Online-Tageszeitungen legen mehr Wert auf journalistische Inhalte

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Eine Studie über Tageszeitungen im Internet hat gezeigt, dass nur wenige Nutzer, die die Zeitung lesen und das Internet nutzen, Wert auf interaktive Online-Angebote wie Twitter, RSS-Feeds oder Web-TV legen. Diese Zusatzservices sind nicht einmal allen bekannt. Die Studie hat sich auf die Wünsche der Zeitungsleser an das Online-Angebot ihrer Tageszeitung konzentriert. Hierbei lag der Fokus insbesondere auf interaktiven und multimedialen Diensten der lokalen und regionalen Zeitungsseiten. Die Studie wurde von der TNS Emnid Medienforschung veröffentlicht.

Zeitungswebsite mit mehr neuen interaktiven Angeboten
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. (BDZV) hat Anfang des Jahres mitgeteilt, dass Zeitungswebsites sich stark verbessert haben. Zum einen ist die absolute Anzahl gestiegen und zum anderen gibt es immer mehr neue interaktive Angebote. Durch das zunehmende Angebot ist auch die Reichweite in den letzten Jahren stetig gewachsen. Die Frage ist nur, ob die Zielgruppe die angebotenen Online-Services kennt und was sie wirklich von Zeitungswebsites erwarten.

Web-TV, Web-Videos und RSS-Feeds oft unbekannt und wenig genutzt
Web-TV, also ein Fernsehprogramm, dass breitbandig über das Internet übertragen wird, ist 40 Prozent der Zeitungsleser unbekannt. Auch die Möglichkeit, Videos zu den Nachrichten auf der Website ansehen zu können, ist für ein Viertel der Befragten ein Novum. Dementsprechend ist der Anteil der Nutzer gering, nur vier Prozent haben solche Angebote schon genutzt. Und der Anteil derjenigen, die sich ein solches Angebot wünschen, ist auf einem ähnlich niedrigen Niveau. Die Zahlen für RSS-Feeds, die Möglichkeit, sich zeitnah über Nachrichten und Neuigkeiten auf der Website zu informieren, bewegen sich in derselben Höhe.

Twitter auch für junge Zeitungsleser nicht interessant
Auch Multimedia-Angebote wie Twitter gehören für die Zeitungsleser nicht in die regionale oder lokale Tageszeitung. Nur zwei Prozent der Online-Zeitungsleser haben Twitter auf den Zeitungswebsites genutzt oder möchten ein solches Angebot haben. Diese Werte sind auch in der überdurchschnittlich community-affinen Zielgruppe (14- bis 29-Jährige) nicht sehr viel höher. Solche Angebote eignen sich also nicht, die jüngere Zielgruppe an die Angebote von Tageszeitungen heranzuführen.

Leser mit journalistischer Qualität an die Online-Ausgabe binden
Bei Zeitungslesern, die die gedruckte Ausgabe zwar regelmäßig, aber nicht täglich lesen, zeigt sich, dass sie den neuen Angeboten in Bezug auf Bekanntheit und Nutzung deutlich offener gegenüberstehen. Vor allem Angebote, die sich aus der journalistischen Kernkompetenz der Tageszeitung ergeben, wie Bewegtbilder zu aktuellen Nachrichten, werden akzeptiert. Mithilfe erweiterter Content-Angebote ist es möglich, regelmäßige Zeitungsleser an das Online-Angebot der lokalen bzw. regionalen Tageszeitung zu binden. Hierbei sollten die klassischen journalistischen Qualitäten einer Tageszeitung im Internet weitergeführt werden.

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