News > Marktmonitor > Unternehmensrechnung & Finanzierung

Online Shopping: 10 Tipps für den sicheren Einkauf im Internet

Anzeige

Zehn Tipps für sicheres Online-Shopping hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. als Ergänzung zum Leitfaden „Sicher online einkaufen“ veröffentlicht. Gerade in der Vorweihnachtszeit nutzen Internetnutzer verstärkt Online-Shops für die bequeme Geschenkesuche und die Schnäppchenjagd. Zur Vermeidung böser Überraschungen sollten Online-Shopper grundlegende Vorsichtsmaßnahmen beachten, durch die sie unseriöse Anbieter, versteckte Kostenfallen und unsichere Zahlungsmethoden leichter erkennen.

Sichere Seite für deutsche Online-Shopper
Mit den Tipps stehen die deutschen Online-Shopper auf der sicheren Seite. Insbesondere die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Online-Shops sind nicht zu unterschätzen und sollten idealerweise mit dem Kaufdatum gespeichert oder ausgedruckt werden, damit im Fall einer Reklamation immer alle Vertragsregelungen vorliegen. Doch auch Händler sollten zur idealen Nutzung des Weihnachtsgeschäfts den Online-Einkauf möglichst bequem und einfach gestalten.

Auf Seriosität des Anbieters achten
Ein klares Impressum mit vollständiger Firmenanschrift, die als ladungsfähige Adresse mit Straße, Hausnummer, Ort sowie Ansprechpartner oder gesetzlicher Vertreter für mögliche Abwicklungsprobleme der Bestellung angegeben sein muss, ist ein Zeichen für einen seriösen Anbieter. Gibt es keine Kontaktinformationen oder nur eine Postfachadresse, hat der Anbieter etwas zu verbergen. Die Wahl des Firmensitzes hat auch großen Einfluss auf die Bestellung, denn für ausländische Anbieter gelten andere Rechtsgrundlagen und Preise. Darum sollten die ABG des Anbieters immer vollständig abrufbar sein. Beim Online-Kauf gilt ebenfalls das jeweilige Recht des Staates, in dem die Leistung erbracht wird oder der Käufer wohnt. Ist der Wohnort Deutschland, können etwaige Ansprüche vor einem deutschen Gericht geklärt werden. Dessen Entscheidung kann insbesondere bei Anbietern der EU-Mitgliedsstaaten durchgesetzt werden.

Zertifikate und Gütesiegel zeigen sichere Online-Shops
Zertifikate und Gütesiegel für die Betreiber von Online-Shops zeigen, dass die Angebote von unabhängigen Prüfstellen nach verschiedenen Kriterien bewertet wurden. Vor allem die Gütesiegel von Trusted Shops, „EHI Geprüfter Online-Shop“ oder „Safer-Shopping“ stehen für sicheren Online-Einkauf. Die Betreiber der Online-Shops werden unter anderen auf Garantieleistungen, Preistransparenz, Lieferbedingungen, Kundenservice, Datenschutz und weitere Kriterien getestet. Werden diese zur Zufriedenheit erfüllt, bekommt der Anbieter ein Zertifikat, mit dem werben kann. Um den Kundendienst zu testen, reicht auch ein Anruf oder eine Anfrage per E-Mail vor dem Kauf.

Kundenservice über Telefon, E-Mail oder Live-Chat
Zwar ist die Servicequalität in Deutschland hoch, aber bei Online-Einkäufen können trotzdem logistische Probleme oder Unklarheiten zu den Produkten aufkommen. Hilfe leistet hier ein freundlicher, gut erreichbarer Kundenservice. Viele Anbieter bieten telefonische Hotlines, den direkten E-Mail-Kontakt und zunehmen Live-Chat-Dienste an. Wichtig bei der Hotline sind die Kosten. Oft sind die Servicenummern teuer und enden in langen Warteschleifen. Der E-Mail-Kontakt ist zwar kostengünstig, aber eventuell auch langwierig. Ein Blick auf die Bewertungen und Erfahrungen anderer Käufer ist hier hilfreich.

Vorsicht vor falschen Bewertungen
Die Anzahl der Empfehlungen und Bewertungen zu einem Produkt in einem Online-Shop kann bereits ein Hinweis auf die Vertrauenswürdigkeit der Aussagen sein. Zehn bis fünfzehn Aussagen lassen auf Vertrauenswürdigkeit der Aussagen schließen. Eine negative Bewertung eines Produkts durch eine Person bedeutet aber nicht, dass das Produkt komplett schlecht ist. Schlechte Bewertungen können einerseits den entscheidenden Nachteil, der unbedingt vermieden werden sollte, beschreiben, aber andererseits wird ein Produkt nur selten jeden Kunden überzeugen. Drei von fünf Sternen können eine positive Bewertung sein. Die Anzahl negativer Aussagen sollte vor einem Verzicht auf den Kauf beachtet werden. Nur sehr positive Bewertungen ohne negative oder kritische Bewertungen sollten Käufer skeptisch machen. Zwar gibt es Produkte, die nur positive Bewertungen erhalten, wie z. B. Innovationen wie Tablet-PCs oder Smartphones. Aber diese wenigen Produkte sind so bekannt, dass Empfehlungen hierfür eigentlich überflüssig sind. Das Lesen von Bewertungen empfiehlt sich gerade bei Produkten, die nicht im Rampenlicht von Medien und Marketern stehen. Auch Berichte in Foren, Blogs oder unabhängigen Bewertungsportalen helfen. Sind die Bewertungen zu einem Produkt auf verschiedenen Portalen ähnlich, spricht dies dafür, dass die Bewertungen echt sind. Wenn der Shop-Betreiber direkten Einfluss auf die Bewertungsinhalte nehmen kann, ist Vorsicht bei den Inhalten geboten. Das ist von Vorteil, wenn einzelne Nutzer negative Kommentare mit mutwilligen oder schadhaften Inhalten veröffentlichen, die nicht nachweislich auf das jeweilige Produkt bezogen sind. Wenn  negative Meinungen komplett unterdrückt werden, sollte beim Shop-Betreiber nachgefragt werden.

Rechtzeitig bestellen für pünktliche Lieferung
Viele Dienstleister und Logistikunternehmen weise gerade in der Vorweihnachtszeit auf ein stärkeres Versandaufkommen hin. Online-Shopper sollten daher rechtzeitig ihre Bestellung aufgeben, damit die Ware nach Möglichkeit zum Wunschtermin geliefert wird. Wird zu spät und nur wenige Stunden vor den Feiertagen bestellt, können die Geschenke auch erst nach Weihnachten zugestellt werden. Eine Reklamation wegen der Verspätung bei der Zustellung ist insbesondere bei starkem Schneefall oder Unwettern aufgrund höherer Gewalt nicht möglich.

Preise vergleichen
Geld spielt natürlich auch beim Online-Einkauf eine Rolle, deshalb sollten Online-Shopper die einzelnen Produkte in verschiedenen Online-Shops vergleichen, da die Preisunterschiede im Internet sehr groß sein können. Auch Versandkosten und andere Gebühren müssen mitkalkuliert werden. Vorsicht ist bei günstigen Schnäppchen in Bezug auf Produktpiraterie und bei Auslaufmodellen, bei denen kein Service mehr geleistet wird, geboten. Im letzten Fall können zusätzliche Kosten durch Softwareaktualisierungen oder Wartungen und Reparaturen hinzukommen.

Zusatzkosten bei der Bestellung beachten
Der Shopbetreiber muss die Zahlungsbedingungen eindeutig und unmissverständlich für den Bestellprozess angeben. Dazu gehören Angaben zu den Preisen, zum Bestellverfahren und den Zahlungsmöglichkeiten. Am besten nutzen Online-Shopper ihnen bekannte Zahlungsverfahren, mit denen sie schon vorher gute Erfahrungen gemacht haben. Vor allem etablierte Zahlungsanbieter haben alle notwendigen Sicherheitszertifikate und werden von den meisten Online-Shops genutzt. Für gewöhnlich wählt der Kunde das Bezahlverfahren. Produktpreis und Versandkosten sollten dabei gleich blieben, nur bei den Zusatzgebühren für unterschiedliche Bezahlverfahren darf es Unterschiede geben. Versandkosten und Angaben zur Umsatzsteuer müssen deutlich erkennbar dargestellt werden, nicht im Kleingedruckten. Alle Informationen müssen direkt beim Produkt auffindbar  oder beim Endpreis der Bestellung in allen Einzelheiten aufgeführt sein. Vor Abschluss der Bestellung ist daher auf versteckte Zusatzkosten, Nachnahmegebühren und Servicepauschalen zu achten.

Bekannte Bezahlverfahren nutzen
Die Zahlung per Kreditkarte oder Lastschrift ist eine gängige Methode, aber ohne geschützte Datenübertragung sollte sie nicht genutzt werden. Viren, Trojaner oder andere Spähprogramme können die Bankdaten im Internet abfangen und sie an Unbefugte weiterleiten. Das kann vor allem passieren, wenn es ein Sicherheitsleck beim Browser gibt oder die Anti-Viren-Software nicht aktuell ist. Der Kauf per Nachnahme ist relativ sicher, denn hier wird die Ware erst bei Erhalt bezahlt. Idealerweise wird die Bestellung noch im Beisein des Postboten geöffnet, damit dieser bei Reklamationen falscher Lieferungen oder im Schadenfall als Zeuge dienen kann. Zahlung per Vorkasse sollte nur genutzt werden, wenn die Zahlung über einen Drittanbieter läuft. Online-Shops mit Gütesiegel bieten oft eine seriöse Treuhandstelle ein, sodass das Geld erst an den Online-Shop geht, wenn die Ware unbeschädigt empfangen wurde. Am sichersten ist die Zahlung per Rechnung, sofern sie angeboten wird.

Rückgaberecht: 14 Tage ohne Angabe von Gründen
Nach BGB hat der Kunde ein Rückgaberecht von 14 Tage ohne Angabe von Gründen. Zur Wahrung der Frist sollte der Kaufvertrag schriftlich per Einschreiben mit einer Kopie der Auftrags- oder Bestellbestätigung widerrufen werden. Wenn der Shop-Anbieter nicht ausdrücklich auf das Widerrufsrecht hingewiesen hat, verlängert sich die Frist auf sechs Monate. Vorsicht ist bei den Rücksendekosten der Reklamation geboten, denn viele Anbieter lassen die Rücksendekosten von den Verbrauchern tragen, wenn der Warenwert unter 40 Euro liegt oder die Ware noch nicht bezahlt ist.

Datenschutz und verschlüsselte Internetverbindung sehr wichtig
Die Datensicherheit ist sehr wichtig beim Online-Shopping, deshalb sollte der gesamte Bestellprozess über eine SLL-Verschlüsselung laufen. Dies ist an einem Vorhängeschloss oder einen ähnlichen Symbol in der Browserleiste und den https am Anfang der URL zu erkennen. Die Informationen auf der Website des Online-Shops sollten auch Informationen zur verwendeten Verschlüsselungstechnik enthalten. So ist sichergestellt, dass nur der Anbieter die Bezahl- und Kontodaten erhält. Der Anbieter muss sicherstellen, dass Dritte die Kundendaten nicht erhalten und dass die Daten nur für die Auftragsabwicklung genutzt werden. Die Hinweise hierauf finden sich normalerweise in den AGB oder den Datenschutzbestimmungen.

Quelle: http://www.bvdw.org/presse/news/article/bvdw-10-tipps-fuer-das-sichere-einkaufserlebnis-im-internet.html

© 1998 - 2024 mediavalley