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Journalisten berichten viel über Social Media, setzen sie aber selbst nur selten ein

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Social Media wie Twitter und Facebook sind beliebte Themen in der aktuellen Berichterstattung, aber die Möglichkeiten von Social Media werden im beruflichen Alltag von Journalisten kaum genutzt. Das ergab eine Online-Studie von Schwartz Public Relations unter 800 Print- und Online-Journalisten sowie Bloggern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Social Media News Releases sind vielen Journalisten und Bloggern unbekannt
Die Journalisten und Blogger wurden bezüglich ihrer konkreten Wünsche zum Einsatz von Social Media-Elementen, vor allem im Rahmen von Social Media News Releases befragt. Zwar ist dieses Schlagwort eines der Hauptthemen in der Diskussion über Journalismus und Web 2.0, aber 46 Prozent der Befragten ist der Begriff unbekannt, 51 Prozent der klassischen Medienvertreter und 31 Prozent der Blogger kennen ihn nicht. Die Spannweite der Bedeutung ist groß, so sind Social Media News Releases für einige ein reiner Marketing-Begriff, andere halten sie für Pressemitteilungen mit direkter Feedbackmöglichkeit. Wieder andere sehen darin die Möglichkeit längst etablierte Informationskanäle im Internet zu nutzen. Immerhin ist Social Media Press Release für 26 Prozent der Online-Journalisten und 32 Prozent der Blogger eine Pressemitteilung, die extra für Blogger aufbereitet ist.

Kontaktaufnahme per Text-E-Mail
42 Prozent der Befragten möchten Presseinformationen auf klassischem Weg als Text-E-Mail mit Word- oder PDF-Anhang erhalten, während nur 33 Prozent der Befragten die Informationen als HTML-E-Mail mit Verlinkungen oder multimedialen Inhalten wünschen. Die wichtigsten Kontaktdaten sind E-Mail-Adresse, vollständiger Name und Telefonnummer der zuständigen Person, wobei sowohl Kontaktangaben zu Unternehmen als auch zu Agenturen von den meisten erwünscht sind. Als eher unwichtig stufen 63 Prozent der Befragten Angaben zu Blogs, Twitter- oder Messaging-Accounts und Profilen bei Facebook oder XING ein.

Multimediale Elemente in Pressemitteilungen weniger wichtig oder unwichtig
Multimediale Elemente wie Audio- oder Videocasts sind für 80 Prozent der Umfrageteilnehmer weniger wichtig oder unwichtig. Sogar 74 Prozent der Blogger sind dieser Meinung. Aber 77 bis 80 Prozent der Befragten halten weiterführende Links, Fotos und Grafiken für wichtige oder sehr wichtige Elemente einer Pressemitteilung.

SEO, RSS und Bookmarks kaum von Bedeutung für Journalisten und Blogger
Für 60 Prozent der Befragten ist Suchmaschinenoptimierung eher unwichtig, 50 Prozent der Blogger und 44 Prozent aller Befragten hätten aber gern eine stichpunktartige Auflistung der wichtigsten Punkte einer Pressemitteilung. Auch das Abonnieren von RSS-Feeds ist für wenige interessant, nur 23 Prozent finden dies attraktiv. Nur elf Prozent aller Befragten und 16 Prozent der Blogger halten das Anlegen von Bookmarks für die Recherche für wichtig.

Journalisten und Blogger haben Nachholbedarf bei neuen Kommunikationsformen
Die Kluft zwischen der Berichterstattung über Social Media und dem wirklichen Umgang der Journalisten und Blogger im Berufsalltag ist überraschend groß. Der Stellenwert der klassischen Presseinformation mit den etablierten Bestandteilen ist nach wie vor sehr hoch. Aber immerhin sind gut 20 bis 30 Prozent der Befragten den neuen Kommunikationskanälen gegenüber aufgeschlossen oder nutzen sie bereits aktiv.


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