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Industrie setzt auf „hybride Produkte“, um Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten

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Die Industrie braucht aufgrund der steigenden Konkurrenz und steten Neuentwicklungen innovative Konzepte. „Hybride Produkte“ sind daher auf dem Vormarsch. Unter hybriden Produkten versteht man integrierte Leistungsbündel, die Sach- und Dienstleistungen vereinen und somit eine Lösung anbieten anstatt nur ein Produkt oder eine produktbegleitende Dienstleistung. Beispiele hierfür sind Anlagenverfügbarkeiten und der Zugriff auf Fertigungskapazitäten. Das Ziel der hybriden Produkte ist die Minimierung der Lebenszykluskosten eines Produktes. Dies erfordert spezifische Innovationen in der Technik, beispielsweise zur Verlängerung der Lebensdauer von Produkten oder zur Verbesserung der Wartungsfreundlichkeit. Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI geht in einem Forschungsprojekt der Frage nach den „Chancen für die Nachhaltige Entwicklung durch neue hybride Wertschöpfungskonzepte“ und deren Bedeutung für Kunden nach.

Hybride Produkte von einem Viertel der deutschen Industriebetriebe genutzt
Hybride Produkte werden von einem Viertel der deutschen Industriebetriebe genutzt, insbesondere von Betrieben, die große Serien oder komplexe Güter produzieren. Die Kunden fragen öfter nach Verfügbarkeitsgarantien, die in erster Linie Ausfallkosten und Ersatzteilkosten reduzieren, als nach Pay-on-Production-Konzepten, mit denen sich Planungs- und Organisationskosten oder Material- und Energieverbrauch reduzieren lassen.

Nicht Anschaffungskosten, sondern Kosten über Lebenszyklus wichtig für Kaufentscheidung
Durch die Nutzung hybrider Produkte lassen sich die Lebenszykluskosten von Maschinen und Anlagen verringern. Die Kosten, die insgesamt während der Nutzungsdauer eines Produktes entstehen, sind oft um ein Vielfaches höher als der eigentliche Anschaffungswert. Deshalb sind oft nicht die Anschaffungskosten, sondern die Kosten, die über den Lebens- und Nutzungszeitraum eines Produktes insgesamt entstehen, ausschlaggebend für die Investitionsentscheidung. Die Verbreitung hybrider Produkte kann durch geeignete Bewertungsverfahren zur Berechnung der Lebenszykluskosten gefördert werden. Denn auf Basis der Bewertungsverfahren können der klassische Kauf einer Maschine und die Nutzung eines hybriden Produkts effektiv verglichen werden, auch in Bezug auf den möglichen Mehrwert.

Hybride Produkte werden öfter genutzt, wenn Lebenszykluskosten berechnet werden
Hybride Produkte werden drei Mal häufiger von Industriebetrieben genutzt, die eine Lebenszykluskostenberechnung von Investitionen durchführen, als von denen, die dies nicht tun. Allerdings nutzen erst 14 Prozent überhaupt Verfahren zur Lebenszykluskostenberechnung, was erklärt, warum hybride Produkte noch nicht sehr verbreitet sind. Die Lebenszykluskostenbewertungen werden aufgrund der Diskussionen um steigende Kosten während der Nutzungsphase von Investitionsgütern sowie die steigenden Material- und Energiepreise in Zukunft an Bedeutung gewinnen, womit auch die Nachfrage nach hybriden Produkten steigen wird.
Quelle: http://www.isi.fraunhofer.de/isi-de/service/presseinfos/2010/pri11-10.php

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