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Deutscher Bruttowerbemarkt wächst im ersten Halbjahr 2011 auf 12,1 Milliarden Euro an

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Der deutsche Bruttowerbemarkt ist im ersten Halbjahr 2011 verglichen mit dem Vorjahr um 4,6 Prozent auf 12,1 Milliarde Euro gewachsen. Insgesamt hat sich der Bruttowerbedruck im ersten Halbjahr stabil entwickelt. Im ersten Quartal lag das Plus bei 4,5 Prozent, im zweiten ein wenig besser bei 4,7 Prozent. Das berichtet Nielsen.

Bruttowerbedruck bei Frauen-Fußball-WM viel geringer als bei Herren-Fußball-WM
Der Bruttowerbedruck von deutschen Werbemaßnahmen, die sich direkt oder indirekt auf die Frauen-Fußball-WM 2011 bezogen, lag im ersten Halbjahr nur bei knapp 60 Millionen Euro. Hingegen wurden im ersten Halbjahr 2006 im Rahmen der Herren-Fußball-WM 562 Millionen Euro investiert, ein deutlicher Unterschied. Da Frauen-Fußball nicht so präsent in der öffentlichen Wahrnehmung ist wie Herren-Fußball, sind die Werbetreibenden hier zurückhaltender, während sie den Herren-Fußball viel stärker unterstützen. Die aktuellen Zuschauerzahlen zeigen aber, dass die Frauen-Fußball-WM attraktive Werbeumfelder bietet.

Bruttowerbedruck für Unternehmenswerbung steigt am stärksten
Der Bruttowerbedruck für Unternehmenswerbung ist im ersten Halbjahr 2011 auf 338 Millionen Euro gestiegen, das ist ein Plus von 104 Millionen Euro. Damit wurde der Bruttowerbedruck absolut betrachtet am stärksten gesteigert. Insbesondere für Internetseiten, die vor allem zu Marketingzwecken und zur Unternehmenskommunikation genutzt werden, stieg der Werbedruck. Aber auch in allgemeine Firmen- und Imagewerbung wurden mehr investiert.

Pkw-Branche erhöht Werbeausgaben weiter
Die Pkw-Branche hat ihre Bruttowerbeausgaben weiter erhöht, sodass der Werbedruck dieser Branche im ersten Halbjahr 2011 um 61 Millionen Euro auf 759 Millionen Euro stieg. Damit ist die Pkw-Branche nach den Handelsorganisationen die zweitwerbestärkste Branche. Während die Werbung für Wagen aus der Mittelklasse und der unteren Mittelklasse sowie für Pkw-Programme verstärkt wurde (plus 39, 37 und 23 Millionen Euro), wurde die Werbung für Gelände- und Oberklassewagen und Wagen aus der oberen Mittelklasse deutlich reduziert. Seat, Toyota und Opel haben ihren Bruttowerbedruck im ersten Halbjahr 2011 um mehr als 10 Millionen Euro gesteigert.

Branche der weißen Milchprodukte nimmt höchste Werbereduzierungen vor
Mit einem Minus von insgesamt 68 Millionen Euro hat die Branche der weißen Milchprodukte die höchsten Werbereduzierungen vorgenommen. Danone nimmt zwar in Bezug auf den Bruttowerbedruck immer noch Platz 1 ein, hat aber den Bruttowerbedruck um fast die Hälfte reduziert und ist damit für einen Großteil der Reduzierungen verantwortlich. Die Marke Activia war insbesondere von den Einsparungen betroffen, was vor allem das Werbemedium Fernsehen in seinem Bruttowerbeumsatz merkte.

Handelsorganisationen setzen Reduzierung der Werbeausgaben fort
Auch die Handelsorganisationen haben ihre Werbeausgaben im ersten Halbjahr 2011 reduziert, um 52 Millionen Euro. Damit scheinen sie ihre Werbestrategie aus dem letzten Jahr in 2011 weiterzuführen. Es gibt aber einige Neuerungen bei den Handelsorganisationen, z. B. das TV-Debüt von Penny oder die neue Werbestrategie von Aldi Nord.

Netto Marken-Discount entwickelt sich gegen Branchentrend
Das Unternehmen Netto Marken-Discount hingegen entwickelt sich entgegen dem Branchentrend und erhöht seinen Werbedruck um 38 Millionen Euro auf 68 Millionen Euro. Damit konnte Netto nach dem Internetprovider 1&1 Internet AG den Werbedruck im ersten Halbjahr 2011 von allen Werbungstreibenden am zweitstärksten ausbauen. Damit erhöht der Discounter den Druck im umkämpften Discountermarkt, zumal er die Anzahl der Filialen in den nächsten Jahren deutlich steigern will. Diese Strategie wird mit steigenden Bruttowerbeausgaben unterstützt.

Fast alle Above-the-line-Medien schließen Halbjahr mit Bruttowerbedruck-Plus ab
Alle Above-the-line-Medien mit Ausnahme der Zeitungen konnten das erste Halbjahr 2011 mit einem Plus ihres Bruttowerbedrucks abschließen. Der Werbeumsatzverlust liegt unter anderen daran, dass die Branchen Handelsorganisationen und Bekleidung ihre Bruttowerbeausgaben in diesem Bereich um minus 86 Millionen Euro bzw. minus 20 Millionen Euro gesenkt haben.

Fernsehwerbung steigert Bruttowerbedruckumsätze
Die Bruttowerbedruckumsätze der Fernsehwerbung stieg im ersten Halbjahr 2011 um 2,6 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr auf 5,1 Milliarden Euro. Das Werbevolumen der Tageszeitungen sank leicht um minus 0,6 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro, wobei Rubrikenanzeigen nicht berücksichtigt sind. Die Publikumszeitschriften steigerten ihren Werbeumsatz um 3,8 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Der Bruttowerbedruck durch Online-Werbung lag bei 1,3 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 26,0 Prozent. Die Werbeerlöse vom Medium Radio steigen um 3,2 Prozent auf 674 Millionen Euro, das Plakat verzeichnete ein Plus von 11,2 Prozent auf 509 Millionen Euro. Die Werbeerlöse der Fachzeitschriften stiegen auf 206 Millionen Euro, während das Medium Kino die Bruttowerbeerlöse auf 39 Millionen Euro steigern konnte.

Quelle: http://nielsen.com/de/de/insights/presseseite/2011/NielsenPressemeldung-Werbemarkt1Halbjahr2011.html

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