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Deutscher Bruttowerbemarkt verzeichnet Plus beim Werbedruck im ersten Halbjahr 2010

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Der Werbedruck im deutschen Bruttowerbemarkt lag im ersten Halbjahr 2010 bei 11,5 Milliarden Euro. Das ist verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 9,4 Prozent (993 Millionen Euro). Damit entwickelt sich da Bruttowerbejahr 2010 viel besser als anfangs oft prognostiziert. Für das Plus beim Werbedruck gibt es zwei Gründe: das erste Halbjahr 2009 hat sich schwach entwickelt und das deutsche Wirtschafts- und Konsumklima hat sich in 2010 verbessert.

Steigerung des Bruttowerbedrucks im Mai am höchsten
Der Bruttowerbemarkt konnte schon im ersten Quartal 2010 mit einem Plus von 8,5 Prozent abschließen. Das Ergebnis des zweiten Quartals ist mit einem Bruttowerbeplus von 10,3 Prozent sogar noch etwas besser. Der Bruttowerbedruck im Mai 2010 hat verglichen mit dem Vorjahr mit einem Plus von 14,4 Prozent bisher die höchste prozentuale Wachstumsrate.

Fußball-Werbung hat Anteil von 2,6 Prozent am gesamten Bruttowerbedruck
Die Werbeinvestitionen mit Bezug auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 lagen in Deutschland bei 296 Millionen Euro. Damit haben die Werbeausgaben einen Anteil von 2,6 Prozent am gesamten Bruttowerbedruck der Above-the-line-Medien. Etwa 60 Millionen Euro davon wurden von offiziellen FIFA Partnern und den internationalen FIFA WM-Sponsoren investiert, womit die Sponsoren verglichen mit 2006 ihren Werbedruck stark gesenkt haben. Der größere Anteil an Werbeinvestitionen kam von Unternehmen, die ihre eigenen Produkte und Dienstleistungen mit dem Thema Fußball und WM vermarkteten.

Investitionen in Pflegeprodukte für den Mann steigen
Kosmetikhersteller bringen zunehmend Pflegeprodukte für Männer auf den Markt. Im ersten Halbjahr 2010 lagen die Investitionen für auf Männerhaut abgestimmte Gesichts-, Körperpflege- und Duftprodukte bei 92 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 29 Millionen Euro (47 Prozent) verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.

Online-Dienstleister bauen Bruttowerbedruck am stärksten aus
Die Online-Dienstleistungen haben ihren Bruttowerbedruck um 89 Millionen Euro auf 366 Millionen gesteigert und damit ihren Werbedruck am stärksten gesteigert. Vor allem die Investitionen in Fernsehwerbung wurden erhöht, da die Unternehmen im Fernsehen markenaufbauen emotional werben und ihre Kunden dann auf ihre Internetangebote ziehen. Dies hat bereits die Befragung „Frühjahrsmonitor 2010“ ergeben, nach der Medienagenturen prognostizierten, dass die Online-Dienstleistungen ihren Werbedruck am stärksten erhöhen werden.

Discounter nehmen höchste Werbereduzierungen innerhalb der Handelsorganisationen vor
Den Bruttowerbedruck am höchsten reduziert haben die Branchen Pkw (minus 45 Millionen Euro), Versicherungen (minus 32 Millionen Euro) und Handelsorganisationen (minus 17 Millionen Euro). Vor allem beim Medium Fernsehen wurden die Investitionen gesenkt. Den größten Anteil am Minus bei den Handelsorganisationen haben die Discounter, die ihre Werbeinvestitionen mit 65 Millionen Euro am stärksten reduzierten. Sie investierten jeweils 33 Millionen Euro wenige in Zeitungen und Fernsehen. Lidl ist verantwortlich für die Reduzierung beim Fernsehen, während das Minus bei der Zeitungswerbung auf Penny zurückzuführen ist.

Internet konnte Bruttowerbeumsatz am stärksten steigern
Das Internet konnte seinen Bruttowerbeumsatz im ersten Halbjahr 2010 mit 27,7 Prozent dank seiner anhaltenden Attraktivität und Dynamik am stärksten steigern. Die Werbeinvestitionen in das Medium Kino stiegen um 19,8 Prozent, im Vorjahreszeitraum hatte die Kinowerbung ein Minus von 27 Prozent zu verzeichnen. Hier macht sich das 3-D-Kino bemerkbar. Beim Fernsehen stieg der Werbedruck um 15,0 Prozent, was vor allem an den gesteigerten Bruttowerbeinvestitionen der Branchen Online-Dienstleistungen und E-Commerce liegt. Bei den Fachzeitschriften gab es einen leichten Rückgang des Werbedrucks, trotzdem kann man bei den aktuellen Werbedruckentwicklungen verglichen mit dem Vorjahr nur von Gewinnern sprechen.

Alle Bruttowerbeumsätze außer bei Fachzeitschriften gestiegen
Der Bruttowerbedruck der Fernsehwerbung ist im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem Vorjahr um 15,0 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro gestiegen. Das Werbevolumen der Tageszeitungen steigerte sich um 0,9 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, das der Publikumszeitschriften ist um 2,6 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro gestiegen. Beim Radio lag das Wachstum der Werbeerlöse bei 4,3 Prozent auf 653 Millionen Euro, während der Bruttowerbedruck beim Plakat um 8,0 Prozent auf 457 Millionen Euro stieg. Bei den Fachzeitschriften gab es ein leichtes Minus von 0,8 Prozent auf 199 Millionen Euro, hingegen wuchsen die Bruttowerbeerlöse des Mediums Kino auf 31 Millionen Euro (plus 19,8 Prozent). Beim Medium Online lag das Wachstum bei 27,7 Prozent auf 998 Millionen Euro.
Quelle: http://www.nielsen-media.de/pages/download.aspx?mode=0&doc=702/NM_1HJ_2010_ATL.pdf

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