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Bruttowerbedruck im Above-the-line-Medien steigt im ersten Quartal um mehr als acht Prozent

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Der Bruttowerbedruck in den Above-the-line-Medien in Deutschland ist im ersten Quartal 2010 um 421 Millionen Euro auf gut 5,5 Milliarden Euro gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Plus von 8,3 Prozent, das allerdings stark vom schwachen Vorjahresquartal beeinflusst ist. Allerdings zeigt es auch, dass sich die wirtschaftliche Situation und die allgemeine Stimmung leicht aufhellen. Da die Werbung Märkte und Marken treibt, wird wieder in die Markenführung investiert. Hinzu kommt das sportliche Highlight in Form der Fußball-WM, das dem Markt zusätzliche Impulse gibt. Das ist das Ergebnis der aktuellen Werbestatistik von Nielsen.

Werbeanreiz durch Osterfest und interessante Sport- und Unterhaltungs-Highlights
Schon die ersten beiden Monate konnten mit einem Plus von 5,0 Prozent und 4,8 Prozent abschließen. Im März stieg der Werbedruck dann um 13,5 Prozent. Dieses Plus ist zum einen auf das Osterfest und zum anderen auf verschiedene werberelevante Umfelder, wie Sport- und Unterhaltungs-Highlights zurückzuführen, da diese den Werbetreibenden einen zusätzlichen Werbeanreiz boten.

Branche Online-Dienstleistungen erhöht Werbedruck am stärksten
Die Branche Online-Dienstleistungen verzeichnet mit einem Plus von 51 Millionen Euro auf 197 Millionen Euro die höchsten absoluten Zuwächse im ersten Quartal 2010. Gerade die Online-Vermittlungsdienste haben ihre Dienstleistungen mit einem Plus von 17 Millionen Euro auf 72 Millionen Euro stark erhöht. Das Internet hat bereits Änderungen in der Lebensweise der Menschen bewirkt, auch im Bereich soziales Leben. Gerade im Bereich Partnervermittlung ist der Markt hart umkämpft, sodass die Vermittler sich bemühen, sich nicht nur über ihre Produkte und Services, sondern auch über Qualität und Sicherheit vom Wettbewerb abzuheben, was sie durch einen verstärkten Werbedruck erreichen möchten.

Versicherungsanbieter reduzieren Werbedruck am stärksten
Die Versicherungsanbieter haben ihren Werbedruck im ersten Quartal um 30 Millionen Euro auf 67 Millionen Euro gesenkt. Mehr als ein Drittel dieser Reduzierung geht auf die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft zurück. Diese hatte Ende letzten Jahres eine Überarbeitung der gesamten Mehrmarkenstrategie angekündigt. Diese ist aber im ersten Quartal 2010 noch nicht beendet, denn der Werbedruck wurde um 12 Millionen Euro reduziert.

Handel hat Investitionen in Werbung gesenkt
Die Handelsorganisationen haben keinen großen Anteil am Wachstum im ersten Quartal. Sie haben die Werbeinvestitionen um 17 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr gesenkt. Im Vorjahr hatten gerade die Discounter ihren Werbedruck erhöht und somit dem gesamten Werbemarkt Dynamik verliehen. Dieses Jahr sind sie deutlich zurückhaltender. Man kann aber davon ausgehen, dass die Werbeaktivität des Handels im Lauf des Jahres aufgrund des starken Wettbewerbs wieder zunehmen wird.

Gute Werbe-Rahmenbedingungen für deutsche Arzneimittelindustrie
Durch das Erkältungswetter durch Schnee und eisige Kälte, gab es für die deutsche Arzneimittelindustrie gute Werbe-Rahmenbedingungen im ersten Quartal. Entsprechend haben sie den Werbedruck um 35 Millionen Euro auf 229 Millionen Euro erhöht. Im Mittelpunkt der Werbung standen Husten- und Erkältungsmittel sowie Stärkungsmittel.

Kino, Internet, Fernsehen und Plakate entwickeln sich positiv
Die Medien Kino, Internet, Fernsehen und Plakat konnten im ersten Quartal 2010 ein Plus verzeichnen. Dies ist beim Fernsehen auch den Online-Vermittlungsdiensten zu verdanken, die 45 Millionen Euro mehr in Fernsehwerbung investierten. Verglichen mit dem Vorjahr stagnierten Publikumszeitschriften und Zeitungen, während Fachzeitschriften und Radio ein leichtes Minus verzeichneten.

Fernsehwerbung macht ein Plus von 16,4 Prozent
Während die Fernsehwerbung 2,4 Milliarden Euro (plus 16,4 Prozent) verbuchte, waren es bei den Tageszeitungen nur 0,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Hierbei sind Rubrikenanzeigen nicht mit einbezogen. Bei den Publikumszeitschriften lag das Plus bei 0,7 Prozent, der Werbeumsatz liegt damit bei 800 Millionen Euro. Das Radio schloss mit einem Werbeerlös von 301 Millionen Euro ab, das ist ein Minus von 1,4 Prozent. Bei den Fachzeitschriften lag das Minus bei 2,8 Prozent, während die Werbeeinnahmen von Plakat um 7,5 Prozent auf 196 Millionen Euro stiegen. Mit einem Plus von 62,0 Prozent auf 15 Millionen Euro ist das Kino, zumindest prozentual gesehen, das Gewinnermedium. Das Medium Online konnte ein Wachstum von 17,1 Prozent auf 438 Millionen Euro verzeichnen.

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