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Bruttowerbeinvestitionen sinken im ersten Halbjahr 2009

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Die Bruttowerbeinvestitionen in den Above-the-line-Medien betrugen im ersten Halbjahr 2009 in Deutschland 9,8 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das ein Minus von 3,3 Prozent oder 336 Millionen Euro. Das Minus im zweiten Quartal 2009 (4,6 Prozent) übertraf das des ersten (1,9 Prozent). Allerdings ist das Minus im Juni weniger groß als in den beiden anderen Monaten des zweiten Quartals. Das berichtet das Medien- und Werbeforschungsunternehmen Nielsen.

Handelsorganisationen bei Werbeinvestitionen auf Platz 1
Die Handelsorganisationen haben ihr Werbebudget um 81 Millionen Euro auf mehr als 1,0 Milliarde Euro gesteigert. Damit liegen sie sowohl beim Ausbau des Werbedrucks als auch beim Werbebudget auf Platz 1. Ursache für das Wachstum sind die Discounter, diese haben ihre Bruttowerbeinvestitionen verglichen mit dem Vorjahr um 110 Millionen Euro gesteigert. Die Technikkaufhäuser und Drogeriemärkte hingegen haben ihr Werbebudget um jeweils 13 Millionen Euro gesenkt.

Bekleidungsbranche erhöht Werbebudget
Die Bekleidungsbranche hat ihren Werbedruck von Januar bis Juni 2009 auf 191 Millionen Euro gesteigert, ein Plus von 41 Millionen Euro. Der Großteil der Investitionen kommt von Peek & Cloppenburg, das Modegeschäft hat im Rahmen einer großangelegten Imagekampagne das Werbebudget um 38 Millionen Euro erhöht.

Versicherungen bewerben Image stärker
Auch die Versicherungen haben ihr Werbebudget erhöht, um 23 Millionen Euro auf 162 Millionen Euro. 21 Millionen Euro wurden für die Imagewerbung mehr ausgegeben, 10 Millionen mehr für private Krankenversicherungen. Ein Grund für die Erhöhung des Werbebudgets ist die Einführung des Gesundheitsfonds. Viele Versicherungen bewerben seitdem nicht nur ihr Image, sondern auch ihre individuellen Produkte und Services stärker.

Waschmittel-Werbeinvestitionen erhöht dank Henkel
Auch die Werbeinvestitionen für Waschmittel sind mit plus 19 Millionen Euro überdurchschnittlich gewachsen. Der Grund ist die Erhöhung des Werbeetats von Henkel um plus 14 Millionen Euro. Hier wurden zum einen die limitierten Sondereditionen des Persil Universal-Gels und das neue Produkt Terra Activ stärker beworben. Viele Konsumgüterunternehmen nehmen den Umweltschutz in ihre Werbekampagnen auf, Leistung und Umweltverträglichkeit stehen dabei im Fokus.
Im Gegensatz dazu haben die Telekommunikationsunternehmen ihre Werbestrategie geändert. Das Budget für Firmen- und Imagewerbung wurde um 19 Millionen Euro erhöht, dafür wurde die Etats für Festnetz- und Mobilwerbung um 74 bzw. 70 Millionen Euro reduziert.

Entwicklung der gesamten Werbeumsätze der Above-the-line-Medien
Die Fernsehwerbung hat einen Bruttowerbeumsatz von 4,3 Milliarden Euro gemacht, das ist ein Minus von 0,4 Prozent. Bei den Tageszeitungen ist der Werbeumsatz um 0,8 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gesunken, wobei Rubrikanzeigen nicht berücksichtig sind. Der Werbedruck bei den Publikumszeitschriften ist verglichen mit dem Vorjahr um 15,6 Prozent gesunken und liegt jetzt bei 1,7 Milliarden Euro. Beim Radio stagnieren die Werbeumsätze in Höhe von 626 Millionen Euro. Das Plakat konnte ein Plus von 9,7 Prozent auf 424 Millionen Euro verzeichnen, bei den Fachzeitschriften und dem Kino hingegen reduzierten sich die Werbeumsätze um 8,7 Prozent bzw. 26,9 Prozent.

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