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Anstieg der globalen Werbeausgaben im ersten Quartal 2010 um 12,5 Prozent

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Die globalen Werbeausgaben sind im ersten Quartal 2010 nach Anzeigenpreisliste auf 110 Milliarden US-Dollar gestiegen. Dieses Plus von 12,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahr gibt der internationalen Werbeindustrie neue Hoffnung. In allen Regionen gab es im ersten Quartal Wachstum, ganz vorn mit dem größten Wachstum liegt aber Lateinamerika mit einem Wachstum von 48 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. Das zeigt der aktuelle Nielsen Global AdView Pulse Report des Medien- und Marktforschungsunternehmens Nielsen. Das höchste Wachstum konnten Brasilien (55 Prozent), Mexiko (43 Prozent) und Argentinien (35 Prozent) verzeichnen, es folgen Indien (24 Prozent) und Hongkong (24 Prozent). Im weltweit größten Werbemarkt, den USA, stiegen die Werbeausgaben verglichen mit dem Vorjahr um vier Prozent.

Wachstumszahlen der Werbeausgaben beruhen auf Anzeigenpreislisten
Für die Werbeindustrie waren die letzten 18 Monaten hart, aber nun geht es offenbar aufwärts. Allerdings ist die Basis der Wachstumszahlen eher schwach, sie beruhen zudem größtenteils auf Anzeigenpreislisten. Eine zweistellige Erholung ist ein viel versprechendes Zeichen, allerdings sind die Zahlen noch immer signifikant unter dem Niveau von vor dem Konjunkturrückgang. Die Höhe der Zahlen ist durch die schwache Leistung des ersten Halbjahres 2009 bedingt. Trotzdem gewinnen die Werbungstreibenden, vor allem in den Branchen Finanzdienstleistungen und Automobil, die besonders hart von der Konjunkturflaute betroffen waren, ihr Vertrauen zurück. Unter den zehn größten Werbungstreibenden im ersten Quartal 2010 sind drei der weltgrößten Automobilhersteller. Durch die Winterolympiade in Vancouver und die Fußballweltmeisterschaft sind die globalen Werbeausgaben im ersten Quartal gestiegen. Allerdings geht man davon aus, dass das Jahr effektiv ohne oder nur mit geringem Wachstum abschließt.

Werbeausgaben in Südafrika dank WM um 18 Prozent gestiegen
Regional betrachtet stiegen die Werbeausgaben in Asien-Pazifik um 13 Prozent, wobei es kein Wachstum in Japan gab. In Europa lag das Wachstum bei sieben Prozent, in Südafrika, dank der WM, bei 18 Prozent. Von den fünf größten europäischen Märkten hat sich der spanische Werbemarkt am schwersten getan mit dem Wachstum. Das stärkste Wachstum gab es in Lateinamerika, hier waren die Steigerungsraten bei den zehn größten Branchen zweistellig. Das Werbewachstum orientiert sich stark am Boom in Lateinamerika nach der Krise, aber man muss das beträchtliche Wachstum im Gesamtzusammenhang betrachten. Verglichen mit dem Gesamtwerbeausgaben aus dem Jahr 2008, sind die Werbeausgaben im ersten Quartal 2010 nur um 16 Prozent gestiegen.

Werbeausgaben steigen in Asien-Pazifik zweistellig
Die Werbeausgaben sind in der Region Asien-Pazifik in neun von dreizehn Märkten zweistellig gewachsen, insbesondere Indien (34 Prozent), Hongkong (24 Prozent), Philippinen (24 Prozent), Taiwan (23 Prozent), Malaysia (22 Prozent) und China, der drittgrößte Werbemarkt der Welt und der größte Markt für Werbeausgaben, (18 Prozent). Das größte Werbewachstum unter den fünf größten europäischen Märkten gab es in Frankreich mit elf Prozent, auf Platz 2 liegt Deutschland mit acht Prozent. Im UK lag das Wachstum ebenfalls bei acht Prozent, in Italien bei fünf, während in Spanien die Werbeausgaben um drei Prozent sanken.

TV-Werbeumsätze steigen in allen Regionen
Das Medium Fernsehen hat verglichen im globalen Vergleich verglichen mit dem Vorjahr mit einem Plus von 16 Prozent den größten Anteil am Werbekuchen. Die TV-Werbeumsätze sind in allen Regionen von Lateinamerika (53 Prozent) bis Nordamerika (neun Prozent) zweistellig gewachsen. Frühere Krisen zeigen, dass das Fernsehen das Hauptmedium für die Werbetreibenden ist, sobald die Werbegelder wieder fließen, weil das breiteste Werbepublikum über dieses Medium zu erreichen ist. Das Fernsehen ist das Werbemedium mit den geringsten Verlusten, das als Erstes wieder auf die Beine kommt, wenn man vom Internet absieht, das als einziges Medium im letzten Jahr einen Zuwachs verbuchen konnte.

Ausgaben für Radiowerbung und Zeitungswerbung gestiegen
Die Ausgaben für Radiowerbung und Zeitungswerbung sind um zehn bzw. neun Prozent gestiegen. Global betrachtet sind die Werbeerlöse für Zeitschriften konstant geblieben, in Nordamerika sind sie aber um sieben Prozent gesunken. Trotz des weiteren Rückgangs bei den Zeitschriften in Nordamerika, ist das Quartalsergebnis das beste seit dem zweiten Quartal 2008. Somit hat der Markt sich verglichen mit dem Stand von vor 18 Monaten verbessert. Das Internet hat sich weiterhin positiv entwickelt und hat das erste Quartal 2010 mit einen Plus von 12 Prozent verglichen mit dem Vorjahresquartal abgeschlossen.

FMCG-Unternehmen investieren am meisten in Werbung
Die meisten Werbegelder werden nach wie vor von den Top-Werbetreibenden in 2009, den FMCG-Unternehmen, investiert (plus 23 Prozent). Die Branchen Automobil, Finanzdienstleistungen und Gebrauchsgüter erholten sich mit Zuwächsen von 19, 17 und 16 Prozent in allen Regionen. In der FMCG-Branche gab es bei allen Produktgruppen Werbezuwächse von mehr als 20 Prozent, die höchsten gab es bei den Reinigungs- und Pflegemitteln (27,4 Prozent) und bei Kosmetik und Pflege (25,6 Prozent) gefolgt von Lebensmitteln und Getränken. Zusammen mit der Gruppe Haushaltsgeräte machen die FMCG-Produktgruppen die Top 5 der Wachstumsbranchen aus.

Quelle: http://www.nielsen-media.de/pages/download.aspx?mode=0&doc=708/AdViewPulseRelease_Q1_2010_dt.pdf

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