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Page Views werden nicht mehr als Bewertungskriterien für Websites genutzt

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Wie der Online-Dienst computerwoche.de berichtet, werden Page Views, also Internetseiten, die im Browser vollständig geladen und daher auch voll nutzbar sind, nicht mehr als Bewertungskriterien für Websites genutzt. Sie wurden lange Zeit als wichtige Messgröße angesehen, aber heute geht man davon aus, dass der Informationsgehalt, der in dieser Messgröße steckt, aufgrund von Fortschritten in der technischen Client-Entwicklung und Veränderungen in der Nutzung des Internets nicht mehr aussagekräftig in Bezug auf die Popularität einer Website ist.

Verweildauer auf einer Website ist nicht geeignet als Qualitätskriterium
Der Online-Marktforschungsdienst Nielsen NetRatings hatte bereits Mitte 2007 angefangen, die Page Views nicht mehr so stark als Qualitätsfaktor für eine Website zu betrachten, da sich Websites z. B. durch AJAX (Asynchronous Java and XML) nicht bei jedem Aufruf neu laden lassen müssen. Damit ist die Zählung der Seitenaufrufe nicht mehr aussagekräftig genug. Als weiterer Qualitätsfaktor sollte daher die Verweildauer auf einer Website dienen, aber dieses Kriterium ist weniger gut geeignet, da es vor allem Internetseiten mit Bildergalerien und Online-Videos sind, die gut bewertet werden und nicht Seiten, die AJAX verwenden.

Online-Werbemarkt hat keine Instrumente zur objektiven Bewertung von Web-2.0-Medien
Auch im Online-Werbemarkt weiß man um den Bedeutungsverlust von Page Views, aber es fehlt an Instrumenten und Messgrößen für eine objektive Analyse von Web-2.0-Medien wie Widgets und Online-Videos.

Engagement der Nutzer als Qualitätsfaktor
Das Unternehmen Nuconomy bietet Tools an, die einerseits die klassischen Messgrößen, z. B. die Abrufe von Online-Videos, und andererseits die Blog-Kommentare und von Usern zusammen genutzte Anwendungen zählt. Aus der Summe der Angabe lässt sich ablesen, wie hoch das Engagement eines jedes Nutzers einer Website in Bezug auf bestimmte Angebote ist. Daraus ergibt sich für die Anbieter die Möglichkeit, ihre Seiten nutzerorientiert zu optimieren und selbst Prioritäten bei den Messgrößen zu setzen. Allerdings nutzen die wenigsten Anbieter diese Chance.

Messung des Engagements muss gut organisiert werden
Unternehmen können aber nicht einfach anfangen, das Engagement der Nutzer ihrer Website zu messen. Vielmehr muss vorher festgelegt werden, anhand welcher Messgrößen die Analyse der Website erfolgen soll. Verständliche Messgrößen wie die Zahl der Kommentatoren eines Blogs sind nötig. Da sich das Internet immer weiterentwickelt und somit auch die Interaktion der Menschen, müssen sich Websitebetreiber immer wieder neu der Frage nach den Bewertungskriterien stellen. Mittlerweile gibt es auch Methoden, mit denen sich auch bei AJAX- und Flash-Seiten das Verhalten der Nutzer analysieren lässt.

Einigung auf Messgrößen notwendig
Nur quantitative Verfahren reichen nicht aus, die Unternehmen sollten auch regelmäßig Nutzerbefragungen und Marktforschungen durchführen, um eine klare Aussage über die Qualität ihres Internetauftritts zu erhalten. Für die Bewertung durch Marktforscher wird es notwendig sein, dass sich die Industrie auf einheitliche Kriterien als Ersatz für Page Views einigt.

Quelle: http://www.computerwoche.de/produkte_technik/software/1856789/?NLC-Newsletter&nlid=1856789%20Nachrichten%20mittags

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