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Sourcing-Strategie: Einkauf darf nicht nur Kostensenker sein

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Der Einkauf kann nur mit Verhandlungsgeschick und Effizienz keine hohen Wertbeiträge erreichen. Damit seine Bedeutung trotzdem nicht ab-, sondern zunimmt, ist eine strategische Neupositionierung und Transformation nötig. Die meisten Unternehmen haben den Einkauf bereits erfolgreich on eine wichtige Unternehmensfunktion transformiert. Allerdings gibt es kaum noch Potenziale beim Erfolgsmodell der letzten Jahre.

Kaum noch Spielraum für Materialkostensenkungen
Verhandlungsstarke Facheinkäufer haben immer weniger Spielraum für weitere Materialkostensenkungen. Die etablierten Hebel der Wettbewerbsintensivierung wurden erfolgreich und sogar zu erfolgreich angewendet, wodurch es zum Verlust von Innovationskraft und Flexibilität kam. Auch die Effizienzsteigerung des Einkaufs selbst lässt sich nicht mehr steigern. Zwar sind die Potenziale organisatorischer Restrukturierungsmaßnahmen wie Procurement Shared Services und Outsourcing sowie IT-basierte Automatisierungsverfahren beträchtlich, sie lassen sich aber nur einmal ausschöpfen. Die führenden Einkaufsorganisationen kommen also immer näher an den Punkt, an dem es keine Savings- und Effizienzpotenziale mehr gibt.

Einkauf muss strategischer Geschäftspartner werden
Der Einkauf muss aus Sicht von Detecon nicht mehr nur unterstützend wirken, sondern strategischer Geschäftspartner und Vermittler zu den Lieferantenmärkten werden. Dafür braucht es keine Spezialisierung, sondern Vernetzung, ein umfassendes, unternehmerisches Verständnis der gesamten Wertschöpfungskette und die Fähigkeit zur zugehörigen Anforderungsanalyse. Einkäufer müssen stark vernetzte, unternehmerisch denkende Wertsteigerer werden, die sowohl auf der Kosten- als auch auf der Umsatzseite einen großen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. Der Einkauf wird erst dann erfolgreich, wenn er die Profitabilität nachhaltig steigert.

Wettbewerbsvorteil lässt sich nicht allein durch Preisverhandlungen erzielen
Für die schnelle Eroberung globaler Marktanteile und die Realisierung hoher Einstandspreise in hochdynamischen High-Tech-Märkten spielen die Lieferfähigkeit und die Innovationsführerschaft der Lieferantenbasis in der Produkteinführungsphase eine viel größere Rolle als die Materialpreise. Zwar sind Kosten in gesättigten Märkten essentiell, aber ein Wettbewerbsvorteil lässt sich kaum allein mit Preisverhandlungen realisieren. Stattdessen gilt es, die Kostentreiber entlang der kompletten Wertschöpfungskette zu identifizieren und mit innovativen Lösungsansätzen partnerschaftlich minimieren.

Innovationen als Voraussetzung für Wachstum

Innovationen sind die Voraussetzung für Wachstum, was zu Spannungen zwischen Kostendruck und Innovationen führt. Die Frage ist, wie sich Kosteneinsparungen und Innovationsbeiträge im Einklang bringen. Was kann der Einkauf zur Förderung von Innovationen der Lieferanten beitragen? Erfolgt die Wertschöpfung vorwiegend bei den Lieferanten, müssen auch die Innovationen vorwiegend von den Lieferanten kommen, denn bei der Endmontage ist es zu spät.

Kein Zielbild für den Einkauf
Der Einkauf muss sich wieder wandeln. Es gibt allerdings kein uniformes Zielbild für den Einkauf in der Zukunft. Da der Fokus auf dem Unternehmenserfolg liegt, wird die einzelne Unternehmenssituation und -strategie großen Einfluss auf die individuelle Ausprägung haben. Künftig wird es im Einkauf ganz andere Aufgabenschwerpunkte geben, wobei viele heutige Aufgaben gar nicht mehr oder nicht mehr vom Einkauf selbst ausgeführt werden. Die strategische Neupositionierung des Einkaufs sollte nicht zu lange hinausgeschoben werden.

Quelle: http://www.detecon.com/de/presse_veranstaltungen/pressemitteilungen/press_detail.html?unique_id=71096

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