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Deutscher Private Equity-Markt erholt sich allmählich

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Der deutsche Private Equity-Markt erholt sich nach den ersten drei Quartalen 2009, die von der Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt waren, allmählich. Das Investitionsvolumen lag im dritten Quartal bei 837 Millionen Euro, eine deutliche Steigerung verglichen mit beiden Vorquartalen zusammen. Das zeigt die Statistik des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK). Die Zahl der finanzierten Unternehmen ist von 320 im zweiten Quartal auf 372 gestiegen. Dieser Investitionsanstieg ist vor allem größeren Finanzierungen bei etablierten Unternehmen und Buy-Out-Transaktionen zu verdanken. Im dritten Quartal gab es nach einem halben Jahr fast ganz ohne Buy-Outs und fast einem Jahr ohne größere Transaktionen wieder einige zu verzeichnen. Im Venture Capital-Markt hingegen gab es kein Investitionsplus. Die Investitionen betrugen im dritten Quartal 130 Millionen Euro, womit der Wert leicht unter dem des Vorquartals liegt.

Beteiligungsgesellschaften haben auch ohne Bankunterstützung genug Fondsmittel
Der deutsche Private Equity-Markt hat die Talsohle nun offenbar insgesamt hinter sich, aber wie lang die jetzige Markterholung anhält, wird sich erst Anfang 2010 sagen lassen. Ein Beitrag zur Dynamik wäre ein robuster Konjunkturaufschwung, der außerdem positiv für die Geschäftsaussichten der Unternehmen wäre und ihre Nachfrage nach Beteiligungskapital erhöhen würde. Die Banken sind noch zurückhaltend bei der Unternehmens- und Transaktionsfinanzierung, aber die Beteiligungsgesellschaften haben genügend Fondsmittel und können mit flexiblen Finanzierungsmodellen reagieren. Deshalb ist sowohl im Small- und Mid-Market als auch bei großen Buy-Outs noch mit einigen Transaktionen zu rechnen. Beim Venture Capital wird der Schwerpunkt auf der Zukunftssicherung bestehender Beteiligungen liegen und nur wenig bei der Finanzierung neuer Beteiligungen. Durch die konjunkturelle Unsicherheit müssen die hier Beteiligten weiterhin Vorsicht walten lassen. Das Investitionsvolumen wird 2009 deutlich unter dem des Vorjahres liegen.

Investitionszahlen bleiben hinter denen vom Vorjahr zurück
Die Investitionszahlen des dritten Quartals liegen stark hinter denen des Vorjahreszeitraums zurück. Mit 4024 Millionen Euro erreichen sie nur ein Fünftel des Ergebnisses des Vorjahresquartals. In den ersten drei Quartalen 2009 ergeben die Investitionen in deutsche Unternehmen eine Summe von 1456 Millionen Euro, 866 Millionen Euro davon kamen von Beteiligungsgesellschaften mit Sitz in Deutschland, 590 Millionen Euro von ausländischen Gesellschaften. in den ersten drei Quartalen 2008 waren es 8060 Millionen Euro, was an der hohen Anzahl mittlerer und großer Buy-Outs lag. Verglichen mit dem Vorquartal hat sich das Ergebnis im Venture Capital-Bereich im dritten Quartal mit 130 Millionen Euro fast nicht verändert. Die Wachstums-/Growth- und Buy-Out-Finanzierungen bei etablierten Unternehmen sind aufgrund mehrerer größerer Einzelengagements stark gestiegen. Mit einer Steigerung von 33 Millionen auf 170 Millionen Euro verfünffachten sich die Wachstumsfinanzierungen. Bei den Buy-Out-Investitionen gab es eine Steigerung auf 491 Millionen Euro, im zweiten Quartal waren es nur 87 Millionen Euro. Die Zahl kommt an das Niveau des letzten Quartals 2008 heran.

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