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OTC Trading - Risikoreiche Finanzprodukte: Umsetzung regulatorischer Auflagen verzögert sich

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Der Boom beim Handel mit risikoreichen Finanzprodukten hält trotz Finanz- und Schuldenkrise an. „Over-the-counter“-Derviate (OTC), sprich außerbörslich gehandelte Transaktionen wie Optionen, Forwards und Swaps, werden weltweit mit einem Volumen von mehr als 600 Billionen US-Dollar gehandelt. Dieser Wert ist zehn Mal größer als das globale BIP, also die Summe aller weltweit erwirtschafteten Güter und Dienstleistungen. Bis Ende 2012 müssen die Marktteilnehmer zur Risikobegrenzung neue, umfangreiche regulatorische Auflagen erfüllen. Allerdings hat bisher nur eine geringe Zahl international tätiger Institute gehandelt, während die Mehrzahl zögert und damit bei der Umsetzung in Verzug geraten könnte.

Organisatorische und finanzielle Herausforderung für Marktteilnehmer
Die Umsetzung der Auflagen stellt die Marktteilnehmer vor große finanzielle Herausforderungen, die Kosten sollen weltweit in Milliardenhöhe liegen. Aber auch organisatorische Herausforderungen warten zuhauf. Beispielweise muss ein Großteil der OTC-Derivate ab Januar 2013 über zentrale Kontrahenten abgewickelt werden. Was Eigenkapitalunterlegung und Risikomanagement angeht, steigen die Herausforderungen für die die übrigen bilateralen Geschäfte stark an. Auch müssen sämtliche Transaktionen in Zukunft an zentrale Register gemeldet werden.

Komplett neue Strukturen und Prozesse durch Auflagen
Aufgrund der Auflagen müssen die Marktteilnehmer komplett neue Strukturen und Prozesse aufsetzen. Gerade kleinere Institute und Asset Manager müssen einen Dienstleister für die Abwicklung von OTC-Derivaten wählen. Wichtig sind dabei die angemessene Definition von Anforderungen und die Kostenanalyse.

Umsetzung muss schnellstmöglich in Angriff genommen werden
Die meisten Marktteilnehmer zögern bisher mit der Umsetzung und sind gerade erst die Analyse- und Konzeptionsphase eingestiegen. Da der Gesetzgeber die Zeit ohnehin sehr knapp bemessen hat, müssen die Marktteilnehmer für eine pünktliche Erfüllung der Auflagen schnellstmöglich die Umsetzung in Angriff nehmen. Neue Prozesse für mehr Transparenz und Sicherheit liegen nicht nur im Interesse des Gemeinwohls. Vielmehr ergeben sich für die Institute langfristige Kostenersparnisse durch die damit verbundene Konsolidierung von Systemen, Harmonisierung von Schnittstellen und die Erhöhung der Automatisierungsquote.

Quelle: http://www.steria.com/de/presse/presseinformationen/press-releases-detail/article/riskante-finanzprodukte-verzug-bei-umsetzung-regulatorischer-auflagen/

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