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Konzernzentralen in Europa wachsen und erledigen immer komplexere Aufgaben

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Die Rolle von Konzernzentralen wird global neu definiert. Sie werden zunehmend zum Zahnrad im operativen Geschäft und ihr Aufgabengebiet wird künftig öfter das der Funktion des Repräsentanten, Managers oder Wächters interner Richtlinien hinausgehen. Das zeigt die Roland Berger-Umfrage „Corporate Headquarters“ unter 86 global tätigen Unternehmen mit Zentralen in Westeuropa. Konzernzentralen wachsen zunehmend und übernehmen die Verwaltung immer komplexer werdender Systeme im Unternehmen.

Standort Westeuropa bleibt attraktiv trotz wachsender Bedeutung der asiatischen Märkte
Rund 80 Prozent wollen ihre Zentralen in Westeuropa behalten. Bei mehr als der Hälfte soll die Zentrale zum Geschäftspartner globaler Niederlassungen werden. Trotz der wachsenden Bedeutung der asiatischen Märkte für die Geschäfte, bleibt der Standort Westeuropa attraktiv.

Hohe Kosten für Zentralen durch Mehrwert der Zentralen ausgleichen
Der Unterhalt für eine Firmenzentrale in Westeuropa ist recht hoch: Zwei bis sieben Prozent des Gesamtumsatzes werden im Durchschnitt in die Zentrale investiert, wobei sich die Höhe der Kosten nach Branche und Führungsorganisation des Unternehmens unterscheidet. Zugleich nehmen die Finanzmittel, die für die Zentrale bereitstehen. Der einzige Ausweg aus diesen Engpass ist, durch die kostspieligen Zentralen ein Mehrwert für die globalen Geschäftseinheiten zu sein. Damit lassen sich die wichtige Funktion und die Kosten der Zentrale rechtfertigen.

Fünf wesentliche Kompetenzen für Unternehmenszentralen
Abgesehen von den klassischen Steuerungs- und Koordinationsaufgaben wie Finanzierung, Rechnungslegung und Controlling sollten Unternehmen sich stärker auf fünf wesentliche Kompetenzen fokussieren: Stärkung der Firmenidentität, Entwicklung einer übergeordneten Konzernstrategie, das Meistern der Komplexität eines globalen Unternehmens, das Vorantreiben von Innovationen, die Förderung des globalen Netzwerks und schließlich die internationale Umsetzung der geplanten Maßnahmen. So kann aus dem regelmäßig in der Bewertung von Großunternehmen existierender Abschlag ein positiver Wertbeitrag der Zentrale werden.

Lieber Internationalisierung der Zentralen als Verlagerung ins Ausland
Anstelle der Verlagerung ihrer Zentrale ins Ausland treiben die westeuropäischen Unternehmen lieber die Internationalisierung ihrer Zentralen voran. Der Trend geht seit Jahren zur Zentralisierung entscheidender Führungsfunktionen am Hauptsitz. Die Tendenz zur Internationalisierung der Zentralen zur besseren Unterstützung des Auslandsgeschäfts ist aber neu.

Internationalisierung durch grenzüberschreitende Projekte
Knapp 60 Prozent der Befragten meinen, dass ihre Zentralen, z. B. durch grenzüberschreitende Projekte, internationaler werden müssen. Für das Management wichtige Mitarbeiter aus anderen Ländern werden in die Zentrale versetzt. Und es werden verstärkt virtuelle Führungs- und Kommunikationsinstrumente sowie Projekt- und Gremienstrukturen in den Zentralen etabliert. So können global verteilte Standorte in einem engeren Netzwerk effizienter zusammenarbeiten. 53 Prozent der Unternehmen erwarten hier ein Plus.

Outsourcing von Service-Dienstleistungen auf dem Level von 2010
Zur Begrenzung der hohen Kosten westlicher Zentralen werden weiterhin bestimmte Service-Bereiche outgesourct. 30 Prozent der Befragten möchten vor allem im Bereich IT; Buchhaltung und Personal auslagern, womit das Outsourcing-Level von 2010 erreicht wurde. Die Hälfte der Unternehmen versucht, mithilfe von Service-Centern für ihr Standortnetzwerk Kosten zu sparen. 80 Prozent dieser Center gibt es in Europa. Es wird aber erwartet, dass die Zahl der „shared service center“ in Asien von aktuell vier Prozent auf zehn Prozent in 2020 wachsen wird.

Quelle: http://www.rolandberger.de/medien/pressemitteilungen/513-press_archive2013_sc_content/Firmenzentralen_in_Europa.html

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