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Finanzinvestoren fehlt es an Bewertungsinstrumenten für Innovationsfähigkeit

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Die Innovationsfähigkeit spielt bei der Bewertung von mittelständischen Unternehmen durch Finanzinvestoren eine sehr wichtige Rolle. Trotzdem fehlt es den meisten Finanzinvestoren ab entsprechenden Bewertungsinstrumenten. Mehr als die Hälfte der Investoren schätzt die Bewertungsinstrumente für Innovationsfähigkeit bestenfalls als „bedingt effektiv“ ein. Viele Studien zeigen, dass ein systematisches Innovationsmanagement unabhängig von der Größe des Unternehmens Grundvoraussetzung für die Wertsteigerung ist. Die Finanzinvestoren stehen daher vor der Herausforderung und der Chance, die Unternehmen zu finden, die ein großes Verbesserungspotenzial im Innovationsmanagement haben, da dies meist einem hohem Wertsteigerungspotenzial entspricht. Das ist das Ergebnis einer Studie von A.T. Kearney unter Finanzinvestoren im Bereich Venture Capital (VC) und Private Equity (PE).

Herausforderung, systematisches Innovationsmanagement zu etablieren
Innovation wird vor allem in den traditionellen Industrien nach wie vor als neue Produkte verstanden. Bei den meisten Unternehmen resultiert der Wertbeitrag aber nicht mehr nur aus neuen Produkten, sondern oft aus innovativen Dienstleistungen, neuen Prozessen, Organisationsstrukturen oder neuen Geschäftsmodellen. Damit ist eine Innovation einfach als erfolgreich kommerzialisierte Idee definiert. Doch die Herausforderung, ein systematisches Innovationsmanagement im Unternehmen zu etablieren, ist dafür umso größer.

Innovationsfähigkeit ist wichtig für Investitionsentscheidung
Die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens ist für die Investoren ein sehr wichtiger Faktor für die Investitionsentscheidung und die Bewertung des Investitionsrisikos. Aber gerade bei kleineren VC- und PE-Unternehmen fehlen oft effektive Bewertungsinstrumente. 94,4 Prozent der Unternehmen erklären, dass das Innovationsmanagement für die Investitionsentscheidung wichtig oder gar sehr wichtig ist. Was die Wertsteigerungspotenziale eines Portfoliounternehmens angeht, sind es ebenfalls mehr als 94 Prozent. Entsprechend werden Innovationsfähigkeit und Innovationspotenziale in drei von vier Unternehmensbewertungen geprüft. Allerdings schätzen 64,2 Prozent der VC- und PE-Unternehmen ihre Bewertungsinstrumente als bedingt oder gar nicht effektiv ein.

Innovationsfähigkeit spielt Rolle für Beurteilung des Investitionsrisikos
Die Innovationsfähigkeit spielt für die Beurteilung des Investitionsrisikos eine geringere Rolle als für die Investitionsentscheidung, aber wenn ein VC- oder PE-Unternehmen schon effektive Messinstrumente hat, steigt die Bedeutung der Innovationsfähigkeit für die Beurteilung des Investitionsrisikos. „Aktivere“ Investoren, die pro Jahr mehr als zehn Due Diligences haben, verfügen auch über effektivere Messinstrumente und schätzen die Innovationsfähigkeit des Targets als wichtiger ein. Nur 25 Prozent der „aktiveren“ Investoren sehen aber in der Verbesserung des Innovationsmanagement einen sehr wichtigen Ansatzpunkt zur Wertschöpfung.

Bewertung der Innovationsfähigkeit erfordert einheitliche Kriterien
Die Bewertung der Innovationsfähigkeit von Unternehmen als Grundvoraussetzung für Wertsteigerung erfordert einheitliche Kriterien und im Idealfall auch Vergleichswerte. Bei einer Due Diligence sind die zentralen Kriterien die Innovationsstrategie, die Innovationskultur, Innovationsprozesse und der Wertbeitrag des Innovationsmanagement. Fünf Fragen, die Investoren bei einer Due Diligence zur Bewertung der Innovationsfähigkeit eines Targets beachten sollten, sind das Ergebnis der Studie. Die erste Frage bezieht sich auf die Innovationsstrategie, ob sie vorhanden und hinreichend verankert ist. Die zweite Frage dreht sich um die Managementkapazität zum Vorantreiben von Innovationen und deren erfolgreicher Marktplatzierung. Die dritte Frage hakt nach, ob es bereits eine „Innovationspipeline“ gibt und ob sie bereits erfolgreich genutzt wurde. Bei der vierten Frage wird nach der systematischen Verbesserung des Innovationslebenszyklus gefragt, während die letzte Frage sich um den Innovationserfolg dreht, seine Bewertung, seine Messung und sein Beitrag zur Wertsteigerung.
Quelle: http://www.atkearney.de/content/presse/pressemitteilungen_archiv_detail.php/id/51292/year/2011

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