News > Marktmonitor > Strategie & Business Development

Investitionsziele: China, Indien und Brasilien sind am attraktivsten

Anzeige

Als attraktive Investitionsziele in der Vertrauensrangliste der weltweit größten Unternehmen liegen China, Indien und Brasilien vor den USA. Als ein wesentlicher Treiber der europäischen Wirtschaft ist Deutschland fast gleichauf mit den USA auf Platz 5. Das zeigt der aktuelle Foreign Direct Investment (FDI) Confidence Index der Unternehmensberatung A.T.Kearney. Für die Rangliste werden regelmäßig Vorstände und Top-Manager der 1.000 weltweit größten Unternehmen zu ihren Investitionsplänen befragt. Zwar konnte Deutschland den fünften Platz behaupten, aber das globale Ansehen Europas als Investitionsstandort hat unter der Schuldenkrise stark gelitten.

Ausländische Direktinvestitionen fließen zunehmend in aufkommende Wirtschaftsnationen
Die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) fließen zunehmend in aufkommende Wirtschaftsnationen anstatt in etablierte Industrienationen. Im aktuellen FDI Index liegen China, Indien und Brasilien auf den ersten Plätzen. Am meisten aufgeholt haben Singapur von Platz 24 auf 7, Indonesien von Platz 20 auf 9, Malaysia von Platz 21 auf 10 und die Türkei von Platz 23 auf 13. Insgesamt sind schon mehr als die Hälfte der im Index aufgeführten Länder keine etablierten Industrienationen mehr. Das Ziel der Investitionen in diese „Emerging Markets“ ist vor allem die Erschließung neuer Absatzmärkte und weniger billige Produktionsstätten.

Investitionsvolumen wieder auf Vorkrisenniveau
Das Investitionsvolumen von mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen liegt wieder auf Vorkrisenniveau. Diese positive Entwicklung ist allerdings von vorsichtigem Optimismus geprägt und könnte auch schnell wieder in Kürzungen umschwingen. Die Investitionsfreude der Unternehmen hat insgesamt sehr unter der Schuldenkrise Europas, den Unruhen in der arabischen Welt und der Unsicherheit über die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft gelitten. Am meisten sorgen sich die Führungskräfte aber wegen regulatorischer Eingriffe von Regierungen, die zum Schutz ihrer eigenen Wirtschaft auf protektionistische Maßnahmen zurückgreifen. Die Sorge über Beschränkungen des Handels ist immer noch gleich groß. Die USA und Europa gelten längst nicht mehr als „Bastionen der Sicherheit“. Zudem hat die Krise die Vorstände und Top-Manager zur Verbesserung ihrer strategischen Planungs-Tools für große Investitionen bewogen.

Direktinvestitionen nach Deutschland in 2010 von 46 Milliarden US-Dollar
Das Bild Europas bei globalen Investoren wurde durch die nur langsame wirtschaftliche Erholung, den instabilen Euro und die Schuldenkrise stark belastet. Vor allem Deutschland hat nach Meinung der Globalisierungsexperten von A.T.Kearney den Weg der EU zur Erholung geebnet. Dank der starken Binnenkonjunktur wurde viel in neue Maschinen und Gebäude investiert. Zugleich wurden die Haushaltsausgaben erhöht und die Arbeitslosenquote gesenkt, was alles Faktoren sind, die die globalen Unternehmen in ihren strategischen Investitionsüberlegungen sehr positiv vermerken. Daher verwundert es auch nicht, dass die Direktinvestitionen nach Deutschland in 2010 bei 46 Milliarden US-Dollar lagen, verglichen mit 2009, wo es nur 38 Milliarden Euro waren.

Steuererhöhungen in etablierten Industrieländern erwartet
60 Prozent der institutionellen Investoren rechnen für die Zukunft mit Steuererhöhungen in vielen etablierten Industrieländern, um die öffentlichen Haushalte wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Bei den wirtschaftlichen Schwellenländern unterscheiden sich die Erwartungen stark, aber in den meisten Ländern werden schärfere arbeitsrechtliche Bestimmungen erwartet.

Quelle: http://www.atkearney.de/content/presse/pressemitteilungen_archiv_detail.php/id/51545/year/2011

© 1998 - 2024 mediavalley