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Deutsche Banken wenden sich der Banksteuerung zu

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Wie die Marktstudie „Kompass Banksteuerung 2007“ von Steria Mummert Consulting zeigt, geht der Großteil der deutschen Banken jetzt, nachdem Basel II und die Umstellung auf den internationalen Rechnungslegungsstandard IFRS umgesetzt sind oder kurz vor Abschluss der Umsetzung stehen, die Themen Banksteuerung und Reporting an. Während zumindest gut die Hälfte der Banken ein umfassendes Controllingnetz hat, können nur sehr wenige Banken Risiken, Erträge und Eigenkapital angepasst steuern und planen, weil die Datenbasis der internen Kennzahlen oft nicht vereinheitlicht ist und die Qualität der Daten außerdem zu wünschen übrig lässt.

Banksteuerung notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben
Es ist für die Banken notwendig, eine zunehmend exakte Steuerung von Risikoportfolio, Erträgen und Eigenkapital vorweisen zu können, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Vielen Banken fehlt es allerdings hierfür an notwendigen einheitlichen und widerspruchsfreien Daten und Methoden, um die Ertrags- und Risikokennzahlen bestimmen zu können. Außerdem besteht für die meisten Kreditinstitute das Problem, dass sie nicht in der Lage sind, die große Zahl an betriebswirtschaftlichen Auswertungen zu einer Kennzahl zusammenzufassen. Bilanzorientierte Kennzahle wie Return on Investment werden von 75 Prozent der Institute genutzt, aber nur 38 Prozent greifen auch auf moderne risikoadjustierte Ertragskennzahlen zurück. Auch hier lassen Qualität, Konsistenz und Vollständigkeit der Daten zu wünschen übrig, was pauschalisierte Bewertungen zur Folge hat.

Reportingsysteme fehlen wegen Mangel an notwendiger IT
Ein weiterer Mangel bei den Banken ist ein uniformes, integriertes Berichtswesen. Nur vier von zehn Banken haben ein Reportingsystem, bei einem Fünftel wird der Einsatz geplant. Dieser Mangel hat zur Folge, dass man die aufsichtsrechtlichen, bilanziellen und ökonomischen Kennzahlen nicht bankweit vergleichen kann, weil es oft in der internen Steuerung an der Verbindung von Rechnungswesen und Risikomanagement hapert. Dies führt dazu, dass es eine Menge unterschiedlicher Informationen und Daten zu scheinbar völlig gleichen Inhalten gibt. Ein Grund hierfür ist der Mangel an der benötigten IT-Ausstattung bzw. die Schwächen derselben. Von den befragten Kreditinstituten verfügt keines über ein voll automatisiertes, bankweites Reportingsystem, aber 71 Prozent haben immerhin ein halbautomatisches System. Trotzdem nutzen 29 Prozent zur Erfüllung ihrer Meldepflicht individuelle Tabellenkalkulationsprogramme.

Banken zurückhaltend bei IT-Investitionen
Viele Banken üben sich bei den Investitionen in eine entsprechende IT zur Gesamtbanksteuerung in Zurückhaltung, nur 30 Prozent haben derartige Investitionen getätigt. Da es noch keine Standard-Software bzw. -Hardware gibt, durch die alle Komponenten für die Banksteuerung gegeben sind, sind vielen IT-Leitern das Projektrisiko und die Kosten zu hoch. Es gibt zwar Gesamtbanksteuerungssysteme, aber bei jeweils 63 Prozent sind die Kosten zu hoch und es werden zu viele Ressourcen gebunden und der Funktionsumfang reicht nicht aus. Das Problem, das sich aus der Zurückhaltung ergibt, ist dass die Banken damit auch Zurückhaltung gegenüber neuen Geschäftspotenzialen und Kosteneinsparungen üben, die sich aus einer modernen Banksteuerung ergeben.

Quelle: http://www.steria-mummert.de/presse/presseinformationen/banksteuerung-deutsche-kreditinstitute-stehen-vor-einem-grundlegenden-umbruch

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