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Shareconomy: Teilen von Inhalten, Erfahrungen und Gegenständen im Internet

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Die Shareconomy, also das Teilen von persönlichen Erfahrungen, digitalen Inhalten und Gegenständen aller Art über das Internet führt zu einer Revolution in Wirtschaft und Gesellschaft. 83 Prozent aller deutschen Internetnutzer teilen im Internet digitale Inhalte, die sie selbst erstellt oder im Internet gefunden haben, 17 Prozent teilen auch hin und wieder Dinge wie Autos, Werkzeuge oder ihre Wohnung über das Internet, wie eine repräsentative Umfrage des BITKOM ergeben hat. Die Shareconomy verändert vor allem das Wirtschaftsleben, weil Verbraucher sich durch das Teilen von Erfahrungen, Wissen und Ideen viel stärker an Wertschöpfungsprozessen beteiligen können. Moderne Informationstechnologien stellen zugleich den Vorreiter der Shareconomy dar und ermöglichen sie erst.

Social Web war Anstoß für Shareconomy
Insbesondere der Erfolg des Social Web war der Anstoß für die Shareconomy. Die Verbreitung digitaler Inhalte in sozialen Netzwerken ist sehr leicht, zudem gibt es Blogs, Foren, die Kommentarfunktion in Online-Medien oder Bewertungen in Web-Shops. Verstärkt wird der Trend durch die steigende Verbreitung von Smartphones und die mobile Internetnutzung. 44 Prozent der Internetnutzer teilen persönliche Erfahrungen mit Produkten und Dienstleistungen, weitere 44 Prozent selbst gemachte Fotos, 29 Prozent eigene Texte und 15 Prozent selbst gedrehte Videos. Für die Hälfte der Befragten ist der wichtigste Grund für das Teilen von Inhalten, mit anderen Menschen in Kontakt zu bleiben. Für 31 Prozent ist es das Schließen neuer Bekanntschaften, für ein Viertel das Aufmerksam-Machen auf Probleme oder andere Sachverhalte. 15 Prozent erhoffen sich einen höheren Bekanntheitsgrad durch das Internet, was gerade im beruflichen Umfeld wichtig ist.

Shareconomy hat mannigfaltige Auswirkungen auf Wirtschaft
Die Shareconomy wirkt sich vielfältig auf die Wirtschaft aus. 73 Prozent der Internetnutzer lesen vor einer Bestellung die Bewertungen anderer Kunden, 35 Prozent bewerten selbst. 26 Prozent informieren sich mithilfe der persönlichen Erfahrungen anderer (Ex-)Mitarbeiter über mögliche Arbeitgeber. Durch das Teilen der Erfahrungen über Produkte und Dienstleistungen, nimmt man Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg. Deshalb sind Unternehmen selbst in sozialen Medien präsent. Zudem können sie die Erfahrungsberichte zur Optimierung ihrer Produkte nutzen. Durch das Social Web lassen sich Kunden und andere Interessierte in die Produktentwicklung integrieren und das Interesse daran besteht. 13 Prozent der Internetnutzer haben sich schon an solchen Innovationsprojekten beteiligt, weitere 25 Prozent können sich das vorstellen. Mit 18 Prozent Beteiligung und 32 Prozent Bereitschaft liegen die 14- bis 29-Jährigen hier deutlich vorn.

Shareconomy für bessere Arbeitsergebnisse
Die Shareconomy verändert auch die Arbeitswelt mit Offenheit und Transparenz. 63 Prozent aller Berufstätigen sehen bessere Arbeitsergebnisse als Folge des Teilens von Ideen und Informationen. Tendenziell werden Hierarchien unwichtiger, weil die Arbeit verstärkt in Teams und Projekten erledigt wird, deren Organisation über Social Software erfolgt. 42 Prozent der Berufstätigen befürchten allerdings persönliche Nachteile durch das Preisgeben von Wissen, was sich durch positive Erfahrungen mit der Shareconomy schrittweise legen wird.

Teilen von Dingen mithilfe des Internets wird immer beliebter
Das Teilen von Dingen mithilfe des Internets wird immer beliebter. Immer öfter das Motto in der digitalen Welt „Nutzen statt besitzen“. Anstatt Sachen ungenutzt herumliegen oder -stehen zu lassen, können Verbraucher durch das Leihen, Mieten oder Tauschen von Sachen Geld sparen und zugleich zur Ressourcenschonung beitragen. 85 Prozent der Internetnutzer sind grundsätzlich offen für das Teilen von Dingen. 52 Prozent denken, dass dieser Trend an Bedeutung gewinnt. Besonders beliebt ist das Sharing von Fahrrädern, das von neun Prozent bereits genutzt wurde. Einen Tausch von Produkten oder Dienstleistungen über Online-Tauschbörsen wurde ebenfalls schon von neun Prozent durchgeführt. Drei Prozent nutzen Car Sharing, zwei Prozent Couch Surfing. Das Potenzial von Car Sharing und Couch Surfing ist trotz der niedrigen Zahl enorm. Moderne ITK bringt beim Car Sharing verglichen mit herkömmlichen Diensten die entscheidenden Vorteile: nutzungsabhängige Abrechnung und ständige Verfügbarkeit.

Shareconomy umfasst auch finanzielle Beteiligung per Internet
Auch die finanzielle Beteiligung per Internet (selbst bei geringen Summen) an kommerziellen, künstlerischen oder sozialen Projekten (Crowdfunding) und an jungen Unternehmen (Crowdinvesting) gehören zur Shareconomy. Acht Prozent haben sich bereits an einem Startup beteiligt oder können es sich vorstellen. 12 Prozent haben sich schon an sozialen Projekten beteiligt. 22 Prozent wären bereit dazu. In Deutschland steckt Crowdfunding verglichen mit den USA noch in den Kinderschuhen. Die Crowdfunding-Plattform Kickstarter allein hat seit ihrem Anfang in 2009 rund 500 Millionen Euro gesammelt. Alle deutschen Plattformen zusammen erreichten nur 2,4 Millionen Euro.

Quelle: http://www.bitkom.org/de/presse/8477_75237.aspx

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