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Regionalpolitik kann Exporte fördern ohne Produktionsverlagerungen zu begünstigen

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Die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagern, sinkt durch gute Rahmenbedingungen vor Ort. Außerdem steigt mit der Innovationsfähigkeit eines Unternehmens auch der Export. Demzufolge sind nicht nur die eigenen Innovationstätigkeiten, sondern auch die Bedingungen vor Ort ausschlaggebend für die internationale Präsenz. Die Exportaktivität wird durch die Nähe zu Hochschulen und Forschungsinstituten gefördert. Das ergab eine Umfrage des DIW Berlin unter KMU in Ostdeutschland.

Auslandsaktivität ist zweischneidiges Schwert
Für die Kommunen sind die Auslandsaktivitäten der ortsansässigen Unternehmen ein zweischneidiges Schwert. Durch den Export ins Ausland erschließen diese Unternehmen sich neue Märkte und Einnahmequellen. Aber nach Möglichkeit sollen diese Unternehmen ihre Produktion nicht ins Ausland verlegen. Durch gute regionale Politik können die Kommunen Exporte fördern und Produktionsverlagerungen ins Ausland verhindern.

Auslandsaktivität hängt von Unternehmensgröße ab
Insgesamt hatten 32 Prozent der befragten KMU ins Ausland exportiert, die Zahl hängt aber stark von der Unternehmensgröße ab. Bei kleinen Unternehmen mit weniger als neun Mitarbeitern exportierten nur 21,6 Prozent ins Ausland, während es bei den Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern 73 Prozent, von denen wiederum 16 Prozent ihre Produktion zumindest teilweise ins Ausland verlegt haben. Auch die Branche ist ausschlaggeben für Auslandsaktivtäten. Die KMU der Nahrungsmittelindustrie halten sich zu fast 90 Prozent an den nationalen Markt, bei Maschinenbau und Nachrichtentechnik sind es nur etwa 40 Prozent.

Unternehmen mit großer Innovationsfähigkeit exportieren viel, verlagern aber Produktion nicht
Die Innovationsfähigkeit ist es aber, die abgesehen von Unternehmensgröße und Branche, in erster Linie über die Auslandsaktivität entscheidet. KMU, die Patente oder ganz neue Produkte anmelden, exportieren besonders häufig. Eine Verlagerung der Produktion ins Ausland ist bei den Unternehmen, die viel in Forschung und Entwicklung investieren, eher selten.

Regionale Politik kann gute Rahmenbedingungen für KMU schaffen
Externe Faktoren, wie das regionale Angebot an qualifizierten Fachkräften, die Nähe zu Forschungseinrichtungen, die Qualität der überregionalen Verkehrsanbindung und die Unterstützung durch Behörden und Verbände, sind ebenfalls sehr wichtig für die Stärke der Auslandsaktivtäten von KMU. Die regionale Politik spielt somit eine wichtige Rolle in der globalisierten Wirtschaft, denn sie kann die Rahmenbedingungen schaffen, dass Unternehmen am Ort gehalten werden und ihre internationale Wettbewerbsposition gestärkt wird.

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