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Multi-Channel-Strategien: Stand der Dinge bei Handelsunternehmen

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Die Umsetzung von Multi-Channel-Strategien in Handelsunternehmen war das Thema einer Studie von techconsult. Dafür wurden 173 deutsche Einzel- und Großhandelsunternehmen ab 200 Mitarbeitern zu den genutzten Absatzkanälen, künftigen Channel-Strategien und ihren Anforderungen an unterstützende Software befragt.

Ladengeschäft + Webshop ist meist betriebene Channel-Kombination
Aktivitäten auf verschiedenen Vertriebskanälen ist für viele Händler mittlerweile selbstverständlich. Bei fast jedem zweiten befragten Unternehmen läuft der Vertrieb über verschiedene Kanäle. 32 Prozent haben sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und eine konkrete Multi-Channel-Strategie für die Zukunft geplant. In einigen Handelssegmenten gibt es inzwischen mehr Online-Shops als stationäre Geschäfte - ein Trend, der sich aufgrund hoher Mieten, Geschäftseinrichtungen und Lagerhaltung verstärken könnte. 68 Prozent der Händler haben einen eigenen Webshop, 58 Prozent ein Ladengeschäft. Mit 40 Prozent wird der Großteil der Umsätze aber immer noch offline über Ladengeschäfte generiert, die Online-Shops haben einen Anteil von 23 Prozent am Umsatz. Die am meisten betriebene Channel-Kombination ist Ladengeschäft + Webshop.

Cross-Channel bietet große Potentiale für Einzelhandel
Alle Vertriebswege werden nach Meinung der Befragten künftig an Bedeutung gewinnen. Der Einzelhandel sieht vor allem im Cross-Channel große Potenziale. Diese Variante des Multi-Channels erlaubt dem Kunden, während des Kaufprozesses den Kanal zu wechseln, also z. B. im Webshop bestellen und die Ware in der Filiale abholen. Das Smartphone ist ein weiterer Treiber für Multi-Channel, denn der Nutzer hat über mobile Internetzugänge die Möglichkeit, immer und überall online zu shoppen. Mobile Commerce gilt daher als Wachstumsmarkt.

ERP-Lösung oft fest in IT-Infrastruktur integriert
Mit steigender Zahl der Absatzkanäle erhöht sich auch die Komplexität und umso schwieriger wird die Synchronisierung der Vertriebswege. Händler müssen alle Kanäle in Bezug auf Warenbestand, Preise und Artikelinformationen aufeinander abstimmen. Dazu ist eine entsprechende Software nötig. In vielen der befragten Unternehmen ist eine ERP-Lösung fest in die IT-Infrastruktur integriert, damit schnelle Verkaufs-, Warenwirtschafts- und Logistikprozesse und so eine optimale Kundenbetreuung sichergestellt ist. 88 Prozent nutzen derzeit eine ERP-Lösung, 12 Prozent planen den Einsatz konkret.

Anforderungen an ERP-Systeme stark auf Multi-Channeling ausgerichtet
Die Anforderungen der Anwender an ERP-Systeme sind sehr stark auf Multi-Channeling ausgerichtet. Dazu gehören zentrale Lagerverwaltung, Synchronisierung verschiedener Vertriebskanäle, Echtzeitüberwachung, schnelle Integration, Nutzerfreundlichkeit und Prozesstransparenz. In das ERP-System sollte eine eCommerce-Lösung integriert sein, damit keine weiteren Schnittstellen zu anderen Lösungen nötig sind.

Verbesserungspotenziale bei ERP-Systemen
Aktuell gibt es keine optimale IT-Unterstützung für jeden Prozess und die Anforderungen überschreiten oft die Leistungsfähigkeit der IT-Systeme. Es gibt Verbesserungspotenziale, etwa bei klassischen Funktionen wie Stammdatenverwaltung, Buchhaltung, Auftragsabwicklung und Lagerverwaltung, aber auch beim Multi-Channel-Management. Die Handelsunternehmen sehen die Anpassung der ERP-Systeme an ihre Anforderungen als noch nicht abgeschlossen an, die weiteren Potenziale müssen mit Partnern bzw. Anbietern zusammen erschlossen werden.

Quelle: PM techconsult GmbH

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