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Zu viele Bankkonten verschlechtern die Kreditwürdigkeit

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Zusammen mit dem F.A.Z.-Institut hat Steria Mummert Consulting herausgefunden, dass mindestens jeder vierte Deutsche seine Geldgeschäfte bei zwei verschiedenen Banken abwickelt und jeder siebte ist mit Giro- oder Kreditkartenkonten sogar Kunde bei drei oder mehr Banken. Kreditinstitute tragen erheblich dazu bei, indem sie den Kunden günstige Angebote machen und das Beantragen von Konto und Karte vereinfachen. 30 Prozent der Kreditinstitute sehen weitere Investierungen in Bonus- und Rabattsysteme bis 2010 vor. Nicht immer lohnt sich das gebuchte Startguthaben oder der geschenkte Einkaufsgutschein, weil zu viele Bankkonten oder Kreditkarten die Kreditwürdigkeit negativ beeinflussen.

Boni und Rabatte als wichtiger Wettbewerbsfaktor für Kreditinstitute
Die Anzahl der Kontoverbindungen reißt nicht ab – im Gegenteil. Dies wird dadurch begünstigt, dass es immer mehr Händler mit eigenen Kreditkartenangeboten gibt und Banken locken zunehmend mit ihren Rabattstrategien. Kunden neigen dazu, über mehrere Konto- oder Kartenverbindungen zu verfügen bzw. diese oft zu wechseln. Den Anreiz dazu bieten Gratisgirokonten und kostenlose Kreditkarten.

Rating-Agenturen bewerten häufigen Wechsel des Gehaltskontos als negativ
Es ist ein Irrtum, dass der Besitz mehrerer Kreditkarten die Kreditwürdigkeit verbessert. Es entsteht lediglich ein größerer Kreditrahmen, der sogar eine Verschlechterung der Kreditwürdigkeit bei den entsprechenden Agenturen (Schufa, Creditreform, Bürgel) mit sich bringen kann. Denn die Agenturen registrieren jede bedeutsame Veränderung beim Kunden, die die Kreditwürdigkeit beeinflussen könnte. Nur die reine Antragstellung für Kredite auf Internetplattformen oder ein regelmäßiger Wechsel der Primärbankverbindung wirken sich auf die Bewertung der Rating-Agenturen aus.

Banken richten individuelle Kreditkonditionen nach Kreditwürdigkeit
Allerdings ist nicht nur die Konten- oder Kartenanzahl ausschlaggebend, wenn es um die Entscheidung geht, ob ein Kredit genehmigt oder abgelehnt wird. Faktoren wie beispielsweise zusätzliche Kreditkarten oder eine mangelnde Zahlungsbereitschaft können dazu führen, dass die Kreditwürdigkeit nicht anerkannt wird. Die meisten Kreditinstitute machen die Darlehensvergabe auch vom Schufa-Eintrag abhängig. Bei einzelnen Personen findet eine Einordnung nach bestimmten Eigenschaften - wie die Zahl der Bankverbindungen und der Kreditspielraum - statt. Demnach hat jede Klasse eine Ausfallwahrscheinlichkeit. Die Kreditkonditionen für Bankkunden mit vielen Bankverbindungen mit Dispositionskredit oder mit mehreren Kreditkarten sehen so aus, dass diese Kunden sich beispielsweise auf höhere Kosten für Bau- und Konsumkredite einstellen müssen. Prinzipiell ist es richtig, hin und wieder einen Vergleich zwischen den Konditionen von der eigenen Hausbank und denen der Wettbewerber vorzunehmen, aber eine gewisse Dauerhaftigkeit in der Bankverbindung sollte dennoch angestrebt werden.

Quelle: Steria Mummert Consulting, Presseinformation vom 15.07.2008

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