News > Marktmonitor > Marketing & Kommunikation

Innovationen: Deutscher Mittelstand hat in den letzten Jahren nachgelassen

Anzeige

Deutsche mittelständische Unternehmen haben in ihren Innovationsanstrengungen in den letzten Jahren nachgelassen. Nach Überwindung der Wirtschafts- und Finanzkrise sind wieder etwas mehr Unternehmen innovativ, allerdings bringen sie immer weniger echte Marktneuheiten hervor und haben in vielen Wirtschaftszweigen immer seltener eigene FuE-Aktivitäten. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der KfW-Bankengruppe auf Basis des KfW-Mittelstandspanels aus den Jahren 2000 bis 2010.

Innovationstätigkeit negativ durch Finanz- und Wirtschaftskrise beeinflusst
Die Innovationstätigkeit hat unter der zurückliegenden Finanz- und Wirtschaftskrise gelitten. So ist die Innovatorenquote, also der Anteil der Unternehmen, die in den letzten drei Jahren Innovationen eingeführt hat, von seinem Höchststand von 2004/06 von 43 % bis 2007/09 auf 29 % gesunken. Zwar ist der Anteil mit der konjunkturellen Erholung nach Überwindung der Krise wieder leicht auf 32 Prozent gestiegen, liegt aber immer noch gut 10 % unter dem Niveau von 2004/06. Insbesondere der stetige Rückgang bei der Entwicklung von Marktneuheiten und die starke Konzentration der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit auf das FuE intensive verarbeitende Gewerbe wie Maschinenbau, Chemie-/Pharmaindustrie, Mess- und Regeltechnik und Automobilsektor geben Anlass zur Sorge.

Zahl der echten Innovatoren hat sich in letzten zehn Jahren halbiert
Die „echten Innovatoren“, also Unternehmen, die noch nie angebotene Produkte auf den Markt bringen, haben nur noch einen Anteil von 4 %, vor zehn Jahren waren es noch 8 %. Diese Entwicklung scheint am aktuellen Rand fortzufahren. Der rückläufige Trend bei den originären Produktinnovatoren zieht sich über alle Unternehmensgrößen hinweg. Marktneuheiten werden, wenn überhaupt, überwiegend von Unternehmen des FuE-intensiven verarbeitenden Gewerbes. In diesen Wirtschaftszweigen hat sich der Anteil der Unternehmen mit Marktneuheiten von 2006/08 von 12 % auf 18 % in 2008/10 erhöht hat, sind originäre Produktinnovationen im Dienstleistungssektor und in den nicht FuE-verarbeitenden Wirtschaftszweigen des verarbeitenden Gewerbes immer seltener geworden.

Rückgang der echten Innovatoren unabhängig von Konjunktur
Der Rückgang des Anteils der echten Innovatoren gibt Anlass zur Sorge, weil er sich unabhängig von der Konjunktur als struktureller Trend entwickelt. Das und der Rückzug von zunehmend vielen Unternehmen außerhalb des FuE-intensiven verarbeitenden Gewerbes aus eigener Forschungs- und Entwicklungstätigkeit führend zum drohenden Verlust des für die Sicherung des technologischen Vorsprungs wichtigen Know-hows und einer Schwächung der künftigen Innovationsfähigkeit mittelständischer Unternehmen. Daraus folgt das Ausbleiben wichtiger Impulse für die wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands. Strukturelle Herausforderungen und wirtschaftspolitische Daueraufgaben dürfen nicht aus den Augen verloren werden, auch wenn derzeit die Eurokrise im Vordergrund steht.

Quelle: http://www.kfw.de/kfw/de/KfW-Konzern/Medien/Aktuelles/Pressearchiv/2011/20111220_55061.jsp

© 1998 - 2024 mediavalley