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Deutsche Industrie sieht Produktion und Gewinne 2009 pessimistisch

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Die deutsche Industrie ist bezüglich ihrer Geschäftsaussichten für 2009 pessimistisch gestimmt. Abgesehen von Produktionskürzungen und sinkenden Gewinnen gehen sie auch von weiterhin zurückgehenden Bestellungen von Industrieerzeugnissen aus Deutschland aus. Der Grund dafür sind die Auftragsverluste und der düstere Ausblick für die Weltwirtschaft. Die Konsequenzen sind Entlassungen und Kürzungen der Investitionsbudgets. Dies zeigt eine aktuelle KPMG-Umfrage.

Unternehmen rechnen mit sinkender Produktion
41 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass die Produktion in diesem Jahr abnehmen wird, während 25 Prozent mit einer Ausweitung rechnen. Der Index-Saldo ist von +26.1 (Juli 2008) auf -15.8 gesunken, der tiefste Wert seit Umfragebeginn. Die Produktionsstopps in der Automobilindustrie wirken sich auf die Stimmung in anderen Industriesektoren, vor allem bei Kunststoff- und Chemikalienherstellern. Der Finanzmarktkrise zum Trotz gehen 25 Prozent der Befragten dank erfolgreicher Produktneueinführungen, der Erschließung neuer Märkte und niedrigen Rohmaterialpreisen von Produktionssteigerungen aus.

Einkaufspreise sollen sinken
Die Unternehmen gehen davon aus, dass die Einkaufspreise stark sinken werden aufgrund des Preisverfalls bei Öl und Rohstoffen und der global schwachen Nachfrageerwartungen für Rohmaterialien. Im Juli 2008 lag der Saldo bei +76.6, im Januar 2009 bei -36.9. Auch die Rohmaterialkosten sollen niedriger sein. Der Saldo der Verkaufspreise ist vom Juli 2008 bis Januar 2009 von +41.0 auf -29.6 gesunken, was auf die Entlastungen auf der Kostenseite und die aufgrund der Nachfrageflaute unvermeidlichen Preisnachlässe zurückzuführen ist, sodass auch die Verkaufspreise massiv sinken werden.

Abbau von Arbeitsplätzen und rückläufige Gewinne
43 Prozent der Unternehmen wollen wegen des erwarteten Auftragsrückgangs und der rückläufigen Kapazitätsauslastung Arbeitsplätze abbauen, während neun Prozent im Laufe des Jahres von Neueinstellungen ausgehen. Nur 13 Prozent der Befragten rechnen mit einem Gewinnwachstum, während 48 Prozent rückläufige Gewinne erwarten.

Investitionsbereitschaft ist gleich Null
Aufgrund der pessimistischen Einschätzung der Gewinne und der Geschäftsaussichten ist die Investitionsbereitschaft gleich Null, der Saldo ist von +16.5 im Juli 2008 auf -31.9 gesunken. Auch die Investitionen in Forschung & Entwicklung werden insgesamt in diesem Jahr gekürzt werden. 31 Prozent planen Kürzungen, nur 14 Prozent Steigerungen der Budgets.

Quelle: http://www.kpmg.de/11363.htm

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