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Buchmarkt in 2012 stabil - Veränderung durch Verlagerung von Inhalten ins Web

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Der deutsche Buchmarkt generierte im ersten Halbjahr 2012 trotz rückläufiger Geschäfte einen Umsatz von 9,6 Milliarden Euro, womit die Erlöse verglichen mit dem Vorjahr stabil blieben. Das zeigt eine Prognose von PwC zur Entwicklung des Buchmarkts in Deutschland. Positive Impulse kommen von der Belletristik mit einem voraussichtlichen Wachstum von 4,3 Prozent auf 5,03 Milliarden Euro. Das ist vor allem dem wachsenden Absatz von E-Books zu verdanken, der in 2012 um mehr als 260 Prozent auf 175 Millionen Euro gestiegen ist. Hingegen ist sowohl bei Schul- und Lehrbüchern als auch bei Sach- und Fachbüchern mit einem Rückgang von 3,5 Prozent auf 1,89 Milliarden Euro bzw. von 4,3 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zu rechnen. Bis 2016 soll der deutsche Buchmarkt stabil bleiben, der Gesamtumsatz soll dann bei 9,57 Milliarden Euro liegen.

Klassischer Sortimentsfachhandel verliert an Bedeutung
Grundsätzlich gehört der Buchmarkt zu den stabilsten Segmenten im Medienbereich und ist relativ konjunkturunabhängig. Allerdings verändert die Verlagerung von Inhalten und Vertriebs ins Web den Buchmarkt rasant. Während der klassische Sortimentsfachhandel an Bedeutung verliert, ist der Onlinebuchhandel mittlerweile für rund 15 Prozent aller physischen Buchkäufe vorhanden. Für die nächsten Jahre bleibt die Digitalisierung der wichtigste Wachstumstreiber. Bis 2016 sollen die Print-Umsätze im Bereich Belletristik durchschnittlich um 1,5 Prozent pro Jahr auf 4,4 Milliarden Euro zurückgehen, während der Absatz mit E-Books im gleichen Zeitraum im Schnitt um 68 Prozent pro Jahr auf 650 Millionen Euro steigen soll. Die elektronischen Bücher sollen 2016 bereits einen Anteil von 13 Prozent am Belletristikmarkt haben.

Verbreitung von E-Readern steigt durch sinkende Preise

Der anhaltende Konsum von E-Books wird durch die zunehmende Verbreitung von E-Readern und die wachsende Auswahl an deutschsprachigen E-Books vorangetrieben. Lag der durchschnittliche Verkaufspreis eines E-Readers Anfang 2010 noch bei 200 bis 300 Euro, sind die populären Modelle heute schon für unter 80 Euro erhältlich. Die Lesefreundlichkeit bei E-Readern ist mehrheitlich hoch, sie bieten eine direkte Anbindung an E-Book-Shops. Jeder zweite Verlag bietet E-Books an. Aktuell führen die meisten Verkaufsplattformen zwischen 50.000 und 150.000 deutschsprachige Titel. Durch die rasant steigende Verbreitung von Tablets nimmt der Wettbewerb auf diesem Zukunftsmarkt zu,

Konsumente bei E-Books sehr preissensibel
Bei E-Books herrscht eine große Preissensibilität vor. 60 Prozent der Konsumenten wählen nur dann das E-Book, wenn es deutlich günstiger als das gedruckte Buch ist. Entsprechend den Erwartungen liegt der Preis für elektronische Bücher im Schnitt 20 Prozent unter dem Preis für die gedruckte Ausgabe. In Deutschland fällt für E-Books mit 19 Prozent der volle Mehrwertsteuersatz an, während er bei gedruckten Büchern bei sieben Prozent liegt. Die EU-Kommission prüft, ob der Mehrwertsteuersatz angeglichen werden kann. Ein niedrigerer Mehrwertsteuersatz würde dem E-Book-Markt zusätzlichen Schub geben.

Quelle: http://www.pwc.de/de/pressemitteilungen/2012/buchmarkt-branchenumsatz-stagniert-2012-absatz-von-e-books-waechst-kraeftig.jhtml

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