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Autobranche für die nächsten fünf Jahre pessimistisch gestimmt

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Die Automobilbranche ist für die nächsten fünf Jahre eher pessimistisch gestimmt, Vorstände und Geschäftsführer von Autoherstellern und Kfz-Zulieferern gehen von 2009 bis 2013 von sinkenden Umsätzen und Gewinnen, einer steigenden Zahl von Insolvenzen und einer Steigerung von Fusionen und Übernahmen aus. Auch die Überkapazitäten auf den globalen Kfz-Märkten werden sich noch verschärfen. Das Wachstumspotenzial der Schwellenländer und die weitere Entwicklung alternativer Antriebe stellen einen Hoffnungsschimmer für die Unternehmen dar. Die sind die Ergebnisse aus einer KPMG-Umfrage.

Höher eingeschätzte Insolvenzgefahr als Grund für Fusionen und Übernahmen
77 Prozent der Befragten fürchten Insolvenzen in der Branche, damit hat sich die Zahl verglichen mit dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Vor allem die „Tier 1“-Zulieferer sind pessimistisch, 87 Prozent gehen von mehr Insolvenzen aus. Bei den Herstellern sind 75 Prozent dieser Meinung. Der Hauptgrund für diese Einschätzung ist für 90 Prozent der Befragten Umsatzverluste. Andere Gründe sind eine nicht wettbewerbsfähige Kostenstruktur, Schulden und Pensionsverpflichtungen. Die meisten Fachleute sehen die Gefahr einer Insolvenz auch als Grund für Fusionen und Übernahmen. Noch vor einem bzw. zwei Jahren war dies für 55 bzw. 33 Prozent ein wichtiger Faktor, heute sind es schon 75 Prozent. Gerade bei Herstellern und Händlern besteht Restrukturierungsbedarf, 72 Prozent der Experten erwarten bei den Herstellern in den nächsten fünf Jahren Fusionen, Übernahmen und Allianzen, im letzten Jahr waren nur knapp 36 Prozent.

Überproduktion von Autos von vielen Automanagern erkannt
Fast alle Automanager sind mittlerweile der Ansicht, dass zu viele Autos produziert werden, im Vorjahr waren es 70 Prozent. Die Überkapazität soll sich in den nächsten fünf Jahren zwischen 32 und 59 Prozent bewegen, im letzten Jahr lag die Einschätzung noch zwischen elf und 20 Prozent.

Alternative Antriebe und Emerging Markets machen Hoffnung auf Wachstum
Alternative Antriebe und Emerging Markets sind die kleinen Hoffnungsschimmer für Wachstum in der Autobranche. In den Schwellenländern soll der Automarkt schneller wachsen als in anderen Regionen, selbst wenn China und Indien nicht mitberücksichtigt werden. Osteuropa und Zentral- und Südamerika werden das größte Wachstum aufweisen können. Die Unternehmen gehen also nicht mehr davon aus, dass ihre Situation durch stärkere Kostenkontrolle unter Kontrolle gebracht werden könnte.

Autokäufer werden mehr Wert auf Preis als auf Qualität legen
Durch die Rezession gehen die Unternehmen davon aus, dass die Autokäufer in Zukunft mehr auf den Preis als auf die Qualität der Fahrzeuge achten werden. Für 96 Prozent der Befragten ist klar, dass das wichtigste Kaufkriterium in den nächsten fünf Jahren ein niedriger Kraftstoffverbrauch sein wird. Und der Preis hat mittlerweile dieselbe Wichtigkeit wie die Qualität.

Chinesische und indische Automarken vergrößern Marktanteil
Der Marktanteil der chinesischen und indischen Autos wird in den nächsten fünf Jahren am stärksten wachsen, wie 81 bzw. 78 Prozent der Befragten erklärten. Die deutschen Automarken VW, BMW und Mercedes sollen ihre Marktanteile ebenfalls steigern können, wie 60, 40 bzw. 32 Prozent der Befragten meinen. Zwei Drittel der Automanager gehen jeweils von sinkenden Marktanteilen für die US-Hersteller General Motors, Ford und Chrysler aus.

Quelle: http://www.kpmg.de/10863.htm

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