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Agiles Projektmanagement scheitert an fehlenden Rahmenbedingungen

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Agiles Projektmanagement bei IT-Projekten ist der Trend in Deutschland. Allerdings hapert es bei vielen Unternehmen an der reibungslosen Umsetzung. Bei einem Drittel der agilen Projekte ist das Scheitern die Konsequenz aus nicht geschaffenen notwendigen Rahmenbedingungen. Im Finanzsektor scheitern sogar 50 Prozent der agilen Projekte, wie das IT-Beratungsunternehmen NIELSEN+PARTNER schätzt, weil agile Verfahren oft auf klassische Projektmanagementmethoden mit starrer Planung treffen. Dabei sind Konflikte vorprogrammiert.

SCRUM als agiles Projektmanagement gefragt
Agile Ansätze werden zum Management der steigenden Komplexität und immer kürzeren Releasezyklen bei IT-Projekten eingesetzt. Mehr als jedes vierte Unternehmen nutzt inzwischen agiles Projektmanagement, von diesem wiederum jedes zweite SCRUM. Die Umstellung liegt daran, dass klassisch lineare Vorgehensweisen von den heutigen Projekten, bei denen nicht alle Informationen frühzeitig verfügbar sind, überfordert sind. Hingegen haben agile Vorgehensweisen bewährt. SCRUM setzt z. B. auf die Zerlegung der einzelnen Anforderungen in kleine Teilaufgaben, wodurch der Auftraggeber sehr schnell erste Ergebnisse zu sehen bekommt. Auch lassen sich unvorhersehbare Veränderungen frühzeitig und weniger aufwändig berücksichtigen. So können agile Ansätze besser das Spannungsverhältnis zwischen Geschwindigkeit und Qualität lösen.

SCRUM: Vorteile müssen von Unternehmen erarbeitet werden
Bei der Einführung vom SCRUM wird oft vergessen, dass Mehrwerte wie kürzere Einführungszeiten und mehr Qualität erst erarbeitet werden müssen. Ein häufiges Hindernis für SCRUM-Projekte ist, dass z. B. der interne oder externe Auftraggeber seine notwendigen Mitwirkungsleistungen nicht erbringen kann. Die Anfangseuphorie schwindet dann schnell, sodass Unternehmen lieber eine abgespeckte Variante des agilen Projektmanagements nutzen, was zu entsprechend geringerem Erfolg führt.

Agile Projekte müssen in das Gesamtunternehmen eingebettet werden für Erfolg
Die Einbettung in das Gesamtunternehmen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für agile Projekte. Zwar können kleine SCRUM-Pilotprojekte mit engagierten Mitarbeitern durchaus erfolgreich sein, aber ohne nötige Außenwirkung, wie durch die Unterstützung des Top-Managements sowie internes Eigenmarketing, ergibt sich keine langfristige Wirkung auf die Projektkultur. Hilfreich sind außerdem durchdachte Einführungskonzepte. So ist es nicht ausreichend, einen SCRUM-Experten für die Projektdurchführung zu holen und die unternehmensweite Mitarbeiterschulung und die Mitarbeitermotivation wegzulassen. Weitere zwingende Voraussetzungen sind die dauerhafte, intensive Mitarbeit des Auftraggebers, ein sehr konsequentes Projektmanagement, die Übernahme von Verantwortung durch alle Projektmitarbeiter und die Fähigkeit zur fortlaufenden neuen Priorisierung von Anforderungen.

SCRUM-Einführung mit Anpassung der Unternehmenskultur
Der Umdenkprozess steht vielen Unternehmen noch bevor. Traditionelle Denkmuster kommen klassisch geschulten Projektmanagern beim Umstieg auf SCRUM noch stark in die Quere. So versuchen sie etwa eine Einführung von agilem Vorgehen via Schritt-für-Schritt-Anleitung. Allerdings braucht es für die Einführung von SCRUM eine Anpassung der Unternehmenskultur. Wenn die Teammitglieder nicht erfahren, was die Veränderung für ihn persönlich bedeutet, wirkt sich dies negativ auf Akzeptanz und Projekterfolg aus.

Quelle: http://www.nundp.com/site/objects/download/738_20111031AgilesProjektmanagementUnternehmennehmenSCRUMaufdieleichteSchulter.pdf

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