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Trotz Standardsoftware behalten Unternehmen interne Software-Entwicklungsabteilungen

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Wie der Internetdienst computerwoche.de berichtet, haben die meisten Unternehmen noch immer eine Software-Entwicklungsabteilung im eigenen Haus. Dabei beruft sich der Internetdienst auf die Studie „European Software Services Survey, 2006 To 2007“ der Forrester Research. Diese Studie zeigt aber auch, dass die Organisation der internen Entwicklungsabteilungen aufgrund des Vormarsches von Standardsoftware und Marktveränderungen durch Offshoring und Outsourcing geändert werden muss. Für die Studie befragte Forrester 76 europäische IT-Verantwortliche aus Unternehmen mit Jahresumsätzen von bis zu über einer Milliarde Dollar.

Externe IT-Servicepartner zunehmend genutzt
Die großen europäischen Unternehmen investieren noch immer bis zu 26% der Softwarebudgets in Eigenentwicklungen, bei kleineren und mittleren Unternehmen sind es bis zu 23%. Obwohl der Trend noch immer Richtung Standardsoftware geht, haben drei Viertel der Befragten eine unternehmenseigene Softwareabteilung, deren Aufgabe darin besteht, Standardsoftware anzupassen oder selbst neue Anwendungen zu entwickeln. Aber gleichzeitig nutzen die Befragten auch externe Software-Dienstleistungen. So gaben 74% an, auch externe Entwickler engagiert zu haben, während 53% Wartungsausgaben von externen Dienstleistern erledigen lassen, 40% externe Hilfestellung bei der Implementierung von Standardsoftware in Anspruch nehmen und 37% Softwaretests von externen Anbietern erledigen lassen.

Viele verschiedene Jobs bei der Entwicklung von Software
Die Studie zeigt auch, dass die Jobprofile beim Test der Anforderungen an Anwendungen zahlreich sind. So beschäftigen die Unternehmen z.B. Technische Architekten, Anwendungsdesigner, Business Modelers, Produkt-Manager, Test-Verantwortliche, Methoden- und Qualitätsexperten, Metadaten-Architekten und andere, wobei es natürlich nicht in jedem Unternehmen Vertreter aller genannten Berufe gibt.

Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit durch Individualentwicklungen
Die Unternehmen geben als Grund für die Investitionen in eine interne Softwareabteilung an, dass die Wettbewerbsfähigkeit erhöht wird. Die Softwareabteilungen sollen in erster Linie Standardsoftware individuell anpassen, um Ergänzungen vorzunehmen und daraus einen Wettbewerbsvorteil zu generieren. Zwei Drittel gaben an, dass die Individualentwicklung einen Wettbewerbsvorteil darstellt, weil sie dann einzigartig ist. Und 60% der Befragten gaben an, dass die Standardsoftware für ihr Problem noch nicht entwickelt wurde.

Geschäftsprozessanpassungen werden durch Unternehmensveränderungen ausgelöst
63% der Befragten erklärten, dass die Entwicklungsprojekte in ihren Unternehmen durch die Notwendigkeit zur Anpassung von Geschäftsprozessen (Business Process Re-Engineering) angestoßen werden. Bei 44% sind generelle Veränderungen im Geschäftsmodell der Auslöser. Aber auch wenn neue Produkte auf dem Markt eingeführt werden oder es zu Fusionen oder Übernahmen kommt, werden Softwareentwicklungsprojekte gestartet. Die meisten Entwicklungsprojekte werden vom Vertrieb angestoßen, gefolgt von der IT-Organisation, dem Finanzbereich, dem Marketing, der Produktion und Fertigung sowie dem Personalwesen.

Standardsoftware bei Front-Office-Tools, BI und betriebswirtschaftliche Softwarepaketen
Auf die Frage, welche Software die Unternehmen extern fertig kaufen, gaben 60% der Befragten Front-Office-Tools, Business-Intelligence-Produkte und betriebswirtschaftliche Softwarepakete, wie Enterprise Resource Planning (ERP) an. 51% erklärten, dass sie spezifische Industriesoftware kaufen, 28% kaufen Lösungen für Beschaffung bzw. Sourcing. Es folgen Supply-Chain-Management, CAD/CAM und E-Commerce-Software.

Wachstum beim Outsourcing von IT-Routineaufgaben
Die Studie zeigt auch auf, dass die Unternehmen bei Routineaufgaben verstärkt auf Outsourcing setzen und ihre IT-Abteilungen abbauen. Das verbliebene IT-Personal bekommt neue Aufgaben. Sie werden Manager, interne Berater, Architekten und Designer von Systemen. Auch die Software-Entwickler bekommen eine neue Rolle. Als „Business Enabler“ ist es ihre Aufgabe, Alternativen zur optimalen Unterstützung von Unternehmenskernprozessen zu entwickeln.

Wettbewerbsvorteile über Sourcing-Strategie generieren
Von Forrester kommt die Empfehlung, eine Sourcing-Strategie zu entwickeln, die bei der Entscheidung helfen soll, ob Anwendungen extern oder intern entwickelt werden soll und welche Software auch als Standardpaket genutzt wird. Sinnvoll ist die Bildung von gemischten internen und externen Teams, um die internen Ressourcen zu entlasten. Von den internen Teammitgliedern könnten dann die Kenntnis des Unternehmens und das Branchen-Know-how kommen, während die externen Teammitglieder das technische Wissen mitbringen könnten.

Komplettangebote großer Dienstleister in Betracht ziehen
Es kann auch ratsam sein, ein Komplettangebot von einem großen Software-Entwicklungs-Dienstleister in Betracht zu ziehen. Wenn man ein solches Angebot bekommt, kann man die freigewordenen internen Ressourcen für Anwendungsdesign und Inhouse-Programme verwenden. Auch mit dem Thema Vendor-Management sollten sich die Unternehmen beschäftigen. Ein eigenes Office hierfür, ob zusammen mit der Software-Projektorganisation oder separat geführt, ist durchaus sinnvoll.

Quelle: http://www.computerwoche.de/job_karriere/590594/index.html

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