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Studie zur Unternehmensentwicklung in Europa

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Ein internationales Team des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung hat sich mit der Frage beschäftigt, warum Europa es nicht gelingt, Unternehmen von Weltformat hervorzubringen und simultan deren Wachstum zu fördern. Für die Studie wurden 600 neu gegründete technologieintensive Unternehmen in Deutschland und dem vereinigten Königreich zwölf Jahre lang genauestens beobachtet. Ein erstes Ergebnis war, dass ein typisches deutsches Unternehmen größeren Erfolg verbuchen kann als ein britisches. Es zeigte sich, dass das deutsche Median-Unternehmen in den ersten zehn Jahren um das Elffache wachsen, während die britischen Unternehmen nur um das Achtfache gewachsen sind.

Überdurchschnittliches Humankapital und technische Kompetenz als Wachstumstreiber
Ein essentielles Ziel der Studie war die Herausarbeitung von wichtigen Wachstumsfaktoren eines Unternehmens, um somit die positiven und negativen Auswirkungen auf den unternehmerischen Erfolg herauszustellen. Dabei fanden die Forscher mehrere Faktoren für das Wachstum von neu gegründeten technologieintensiven Unternehmen, die zum einen den Vergleich von deutschen und britischen Unternehmen mit denen der erfolgreicheren amerikanischen ermöglichen und die es zum anderen zulassen, politische Fehleinschätzungen hierzulande aufdecken. So zeigte sich, dass es für das Überleben und das Wachstum kleiner Hightech-Unternehmen sehr wichtig ist, Managementkompetenzen zu erwerben und zu pflegen. Außerdem ergab die Studie, dass die Unternehmen, die über ein überdurchschnittlich hohes Humankapital und technische Kompetenz verfügen, schneller wachsen. Für das Vereinigte Königreich gilt, dass die Unternehmen eher überleben, wenn mehr Personen an der Gründung beteiligt sind. Die Überlebenswahrscheinlichkeit steigt mit der Anzahl der Gründer.

Schnelles Wachstum in früher Unternehmensphase kann nur selten aufrechterhalten werden
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass internationale Geschäftsaktivitäten nicht der Grund für ein schnelleres Wachstum sind, sondern das Ergebnis einer besseren Leistung des Unternehmens. Allerdings schaffen die Unternehmen, die in der Frühphase schnell gewachsen sind, nur selten, dies auch für die Zukunft beizubehalten. Man kann also schlecht das Wachstum eines Unternehmens auf Grundlage des frühen Wachstums prognostizieren. Folglich kann man in den Anfangsjahren noch nicht sagen, ob ein Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich sein wird.

Wert der Unternehmen Europas liegt in Gesamtwirkung auf Wirtschaft
Die EU-Mitgliedsstaaten schaffen es nicht, eine große Anzahl von wachstumsstarken Unternehmen hervorzubringen, die den Wettbewerbern überlegen sind. Damit sind die Unternehmen in erster Linie wertvoll durch ihre Gesamtwirkung auf die Wirtschaft ihrer Länder. So ist es in Deutschland und Großbritannien so, dass der größte volkswirtschaftliche Nutzen durch den Gesamtbeitrag mehrerer tausend Unternehmen, deren Wachstumsraten nur mäßig waren, erreicht.

Quelle: http://www.zew.de/de/presse/presse.php?action=article_show&LFDNR=745

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