News > Marktmonitor > Marketing & Kommunikation

Kein staatliches Eingreifen in globalen Konsolidierungsprozess notwendig

Anzeige

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat das ifo Institut für Wirtschaftsforschung damit beauftragt, herauszufinden, welche Auswirkungen die globalen Konsolidierungsprozesse auf Wachstum und Beschäftigung in Deutschland haben. Besonderer Beachtung wurde „nationalen Champions“ und den Übernahmen deutscher Unternehmen durch internationale Investoren geschenkt.

Deutschland höchst wettbewerbsfähig in Forschung und Entwicklung
Deutschland ist eine der globalen FuE-Standorte und kann in Bereichen wie Fahrzeug- und Maschinenbau sowie chemischer Industrie eine leistungsfähige industrielle und wissenschaftliche Infrastruktur vorweisen. Damit ist Deutschland wettbewerbsfähiger als die europäischen Konkurrenten wie der internationale Vergleich zeigt. Diese Tatsache ist auch am dritten Rang im Ranking der international größten Unternehmen ablesbar.

Mehr Investitionen ins Ausland als umgekehrt
Zwar ist der Anteil internationaler Aktionäre am Grundkapital deutscher AGs gestiegen und viele Industrie-AGs sind zum Großteil in ausländischer Hand, aber auch Deutschland kann eine hohe Zahl an ausländischen Investitionen aufweisen. Seit 2002 haben mehr deutsche Käufer ausländische Unternehmen übernommen als umgekehrt. Aus diesem Grund hält ifo eine staatliche Intervention in den globalen Konsolidierungsprozess für unnötig. Stattdessen sollte die Bundesregierung daran arbeiten, die Standortbedingungen in Deutschland durch weitere Reformen zu stärken. Vor allem an der Bildungs- und Innovationspolitik, am Arbeitsrecht und an der Arbeitsmarktpolitik muss noch gearbeitet werden.

Eingreifen der Regierung nur nötig bei deutscher Benachteiligung
Gemäß der Studie sollte die Bundesregierung nur tätig werden, wenn „die Symmetrie nationalstaatlicher Intervention nicht mehr gegeben ist“, z.B. weil andere Länder der Übernahme inländischer Unternehmen durch Deutschland entgegenwirken, bei der Übernahme deutscher Unternehmen durch einheimische durch staatliche Intervention und Koordinierung unterstützen oder die Rahmenbedingungen zu ungunsten Deutschlands geändert werden. Auch wenn ausländische Unternehmen in hohem Maße Arbeitsplätze in Deutschland abbauen, um „im ökonomisch nicht vertretbaren Maße das Beschäftigungsniveau am Heimatstandort aufrechtzuerhalten“, sollte die Regierung eingreifen. Staatssekretär Dr. Joachim Wuermeling sagt dazu, dass die Bundesregierung genau dieses Vorgehen plane, also Regelverstößen entgegenzutreten und ansonsten nicht in die globalen Konsolidierungsprozesse einzugreifen.

Fazit
Laut der Studie des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung ist Deutschland im Vergleich zu den europäischen Nachbarn sehr wettbewerbsfähig, da es zum einen einer der globalen FuE-Standorte ist und zum anderen eine leistungsfähige industrielle und wissenschaftliche Infrastruktur aufweisen kann. Des Weiteren ergab die Studie, dass mehr deutsche Käufer ausländische Unternehmen haben als umgekehrt. Deshalb gibt es außer Regelverstößen keinen Grund für die Bundesregierung in die globalen Konsolidierungsprozesse einzugreifen. Und an diese Empfehlung will die Regierung sich auch halten.

Quelle:

© 1998 - 2024 mediavalley