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TNS Infratest gibt Studie zur Zukunft der Informationsgesellschaft heraus

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Die internationale Studie „Zukunft und Zukunftsfähigkeit der Informations- und Kommunikationstechnologien und Medien“ wurde in Berlin veröffentlicht. Für die sogenannte Delphistudie wurden etwa 550 IKT-Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu den Entwicklungen in den nächsten zwanzig Jahren befragt. Demnach werden Informations- und Kommunikationstechnologien aufgrund der zunehmenden Digitalisierung weiter alle Lebensbereiche durchdringen, was die Informationsgesellschaft umfassend und anhaltend verändert. Damit sich eine moderne und offene Informationsgesellschaft entwickeln kann, braucht es Akzeptanz und Vertrauen der Menschen im Umgang mit IKT. Damit die Informationsgesellschaft wettbewerbsfähig sein und bleiben kann, sind leistungsfähige Kommunikationsnetze notwendig. Das mobile Internet verändert die Informationsgesellschaft und schafft neue eigenständige Anwendungsfelder. Die dynamische Entwicklung von IKT-Basistechnologien wirkt sich umfassend auf viele Schlüsselindustrien der deutschen Wirtschaft und auf die Mediennutzung aus. Das Ziel der Herausgeber bei der Veröffentlichung der Studie ist die Anregung einer breiten gesellschaftlichen Diskussion bezüglich der Bedeutung und der künftigen Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien sowie der Medien. Die Ergebnisse sind Grundlage für zentrale Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft.

Deutschen fehlt es an Kompetenz im Umgang mit neuen Technologien
Mehr als 95 Prozent der Erwachsenen in Deutschland, Europa und den USA werden das Internet in spätestens zehn Jahren regelmäßig nutzen. Gerade in Deutschland ist die Überwindung der digitalen Spaltung von hoher Priorität, da es den Deutschen im internationalen Vergleich an ausreichender Kompetenz im Umgang mit neuen Technologien und Medien fehlt. Eine gezielte Förderung der Fertigkeiten im Umgang mit dem Internet und digitalen Daten sollte deshalb das Ziel von Politik und Wirtschaft sein, denn somit wird die Akzeptanz der IKT erhöht und das Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit den neuen Technologien geschärft. Auch im Arbeitsumfeld wird Medienkompetenz immer wichtiger. Die Kluft zwischen den Gesellschaftsgruppen, die neue Technologien und Medien nutzen und denen, die es nicht tun, muss überwunden werden. Diese Kluft besteht zwischen Stadt und Land, Alt und Jung und zwischen Menschen mit geringerer und höherer Bildung.

Mobiles Internet wird ab 2015 Alltag sein
Die Zahl der Menschen, die das Internet regelmäßig über mobile Endgeräte nutzen, wird ab 2015 höher sein als die der Menschen, die stationäre Computer hierfür nutzen. Insbesondere Navigations-, Ortungs- und Lokalisierungssysteme, Communities, Assistenten und die visuelle Darstellung von umfeldbezogenen Informationen sind zukunftsweisend. Durch die Weiterentwicklung der flächendeckenden mobilen Breitbandtechnologie werden alle Bereiche der Wirtschaft stimuliert, weil die Nutzung des Internets über verschiedene Endgeräte und Netze ganze neue Möglichkeiten zur Nutzung von Informationen, Inhalten und Anwendungen bietet.

IKT als Wachstumsbeschleuniger und Innovationstreiber für deutsche Wirtschaft
IKT wird in den kommen Jahren Wachstumsbeschleuniger und Innovationstreiber für die zentralen deutschen Branchen Automobil, Automatisierung und Maschinenbau, Energie, Medien und den Gesundheitssektor sein. Der Technologietransfer und die Technologieentwicklung in und zwischen den Wirtschaftssektoren müssen von der Wirtschafts- und Technologiepolitik gezielt stimuliert werden. Daraus könnten sich neue international wettbewerbsfähige Geschäftsmodelle entwickeln, Nachhaltigkeit effektiv unterstützt und der CO2-Ausstoß reduziert werden. Wenn Open Innovation früh gefördert und umgesetzt wird, kann die deutsche Forschung und Entwicklung ihre Wettbewerbsposition global weiter ausbauen. Auch Automobil- und Transportsektor werden stark von IKT-Innovationen beeinflusst werden. Man geht von einem hohen Potenzial neuer Systeme für Fahrzeugkommunikation, die Verminderung von Unfallzahlen und Stauvermeidung. Das Internet wird ab 2015 der zentrale Kommunikationszugang für fahrtrelevante Informationen, z. B. Routenplanung, in Deutschland sein. Durch die Einführung kommerzieller Dienste können die nötigen Investitionen in die Infrastruktur teilweise refinanziert werden.

Internet wird Unterhaltungsmedium Nr. 1
Das Internet wird spätestens im Jahr 2024 das Unterhaltungsmedium Nr. 1 in Deutschland sein. Die demokratische Meinungsbildung wird aber trotzdem durch die öffentlich-rechtliche Rundfunkversorgung gewährleistet werden. Ab 2020 werden die deutschen Mediennutzer denselben Medieninhalt über verschiedene Träger zu nutzen, z. B. Zeitungsartikel auf dem mobilen Endgerät oder Internetinhalte auf dem Fernseher. Neue Medien werden Zeitungen und Zeitschriften ergänzen, deren Nutzung wird konvergent erweitert. Zeitungen und Zeitschriften werden demnach auf in Zukunft in Papierform erhältlich sein und nicht nur digital. Für mehr als die Hälfte der Internetnutzer in Deutschland, Europa und den USA wird es 2015 normal sein, für die Nutzung professionell erstellter Medieninhalte aus dem Internet, z. B. Filme oder Musik, zu bezahlen.
Quelle: http://www.tns-infratest.com/presse/presseinformation.asp?prID=719&message=Studie zur Zukunft der Informationsgesellschaft veröffentlicht

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