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IT-Unternehmensgründungen: München und Berlin sind Gründerhauptstädte Deutschlands

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IT-Unternehmen werden in Bezug auf die Einwohnerzahl nirgends in Deutschland so oft gegründet wie in München, gefolgt von Berlin. Auf Platz 3 und 4 folgen das Rhein-Main-Gebiet mit Frankfurt und Hamburg, wie eine Studie zur Gründungsdynamik im Bereich IT und Internettechnologien im Auftrag des BITKOM zeigt. Bei Gründungen nach Bundesländern haben die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen die Nase vorn. Bayern bildet die Spitze der Flächenländer, gefolgt von Hessen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Die fünf ostdeutschen Bundesländer stehen am Ende des Rankings.

Nur die wenigsten IT-Unternehmen von frischen Uni-Absolventen gegründet
Nur die wenigsten IT-Unternehmen werden von Uni-Absolventen, die gerade ihren Abschluss erreicht haben, gegründet. IT-Gründer sind in Deutschland aktuell im Schnitt 38 Jahre alt und haben 17 Jahre Berufserfahrung, elf davon in der Branche. Zugleich haben nur 52 Prozent überhaupt einen Universitätsabschluss. Gründungsszenarien wie bei Facebook stellen in Deutschland noch eher die Ausnahme dar, wie auch der Blick auf die Beschäftigten in den Start-ups zeigt. Nur 36 Prozent sind Akademiker, 50 Prozent haben aber eine abgeschlossene Berufsausbildung. Ein Drittel der ITK-Gründungen sind Ausgründungen aus bestehenden Unternehmen.

Finanzierung von IT-Start-ups ohne nennenswerten Beitrag von Venture Capital
Junge IT-Unternehmen investieren verglichen mit anderen Branchen viel öfter und mehr in FuE. Schon im Gründungsjahr liegen die FuE-Investitionen dieser Unternehmen 50 Prozent höher als in anderen Branchen. Das spiegelt sich im Kapitalbedarf wider: im Schnitt benötigt ein IT-Start-up in den ersten vier Jahren fast 700.000 Euro. Allein im Gründungsjahr benötigen die Gründer knapp 70.000 Euro, danach wächst der Finanzbedarf stark bis auf gut 277.000 Euro im dritten Jahr nach der Gründung. Dabei haben Banken, Venture Capital und öffentliche Zuschüsse so gut wie keinen Antiel an der Finanzierung deutscher IT-Start-ups. Von Anfang an finanzieren diese sich in erster Linie über Einnahmen aus der eigenen Geschäftstätigkeit und dem Eigenkapital der Gründer. Schon im Gründungsjahr haben die ersten Geschäftseinnahmen einen Anteil von 48 Prozent an den Ausgaben, 35 Prozent kommen aus den eigenen Mitteln der Gründer. Die Fremdfinanzierung ist mit sechs Prozent an Darlehen von Banken und Sparkassen oder drei Prozent öffentlichen Krediten und Zuschüssen kaum nennenswert, ebenso wie das Beteiligungskapital mit fünf Prozent.

Finanzierung von IT-Start-ups in ersten drei Geschäftsjahren weitgehend aus Erlösen
In den ersten drei Geschäftsjahren decken die Erlöse des laufenden Geschäfts 88 Prozent des Finanzbedarfs. Bankdarlehen und öffentliche Kredite haben nur noch einen Anteil von zwei Prozent, ebenso wie der Anteil von Beteiligungskapitel. Damit Start-ups in Deutschland groß werden und weltweit erfolgreiche Unternehmen werden können, muss sich die Finanzierungssituation dringend verbessern. Die Finanzierung von Global Playern kann nicht durch das Privatkapital der Gründer erfolgen. Außerdem lassen sich Banken und private Geldgeber Chancen auf gute Gewinne entgehen, wenn sie keine IT-Start-ups unterstützen, denn 60 Prozent der IT-Gründungen sind nach fünf Jahren noch erfolgreich am Markt.

Quelle: http://www.bitkom.org/de/presse/74532_73972.aspx

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