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Softwarefehler entstehen zunehmend durch fehlende Tests aufgrund von Termindruck

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Mehr als die Hälfte der Softwarefehler, die nach der Produktivschaltung einer Änderung entdeckt werden, werden durch Mängel im Testmanagement verursacht. Durch den Termindruck finden Tests häufig nicht statt. Und der Termindruck wird in Zukunft weiter steigen, denn die Unternehmen unterbieten sich auf Kundenwunsch mit immer kürzeren Release-Zyklen, während die IT-Abteilungen durch die enger getakteten Umsetzungsfristen bei Gesetzesanpassungen unter starkem Druck stehen. Anfang des Jahres gab es Pannen bei der Erstellung von Lohnsteuerbescheinigungen, weil die IT-Systeme nicht innerhalb weniger Wochen auf das neue Jahressteuergesetz angepasst werden konnten. Das Schritthalten mit dem Änderungstempo wird ohne eingespielte Testverfahren in Zukunft immer seltener klappen. Das ist eine Einschätzung von Steria Mummert Consulting.

Systematischer Vorgehenskatalog für Softwaretests meist erst in Aufbauphase
Systematische Vorgehenskataloge für Softwaretests sind bei der Mehrheit der Behörden und Unternehmen erst in der Aufbauphase. Die Verantwortlichen entscheiden meist erst am Projektende, welche Softwarefunktionen getestet werden sollen, die Tests sind dann nur unsystematische Stichprobentests. Allerdings dauert die Korrektur von Fehlern, die erst kurz vor Aufnahme des Regelbetriebs auftauchen, viel länger und benötigt mehr Mitarbeiter als wenn Tests frühzeitig geplant und durchgeführt werden. Die nachträgliche Fehlerbeseitigung bedeutet in der Regel einen fünffachen Mehraufwand. Auch sorgen Fehler, die zu spät oder gar nicht bemerkt werden, für einen großen Vertrauensschaden in der Beziehung zu den Kunden.

Mehr Organisation für IT-Testabläufe
Durch eine straffere Organisation der Testabläufe können IT-Abteilungen Softwarequalität und enge Umsetzungsfristen miteinander vereinbaren, auch wenn das Regulierungs-Karussell sich immer schneller dreht. Die Tester sollten sich ein Methodengerüst aufbauen, auf das sie bei wiederkehrenden IT-Anpassungen immer wieder zurückgreifen. Durch eine eingespielte Abfolge mit umfassender Dokumentation lassen sich Zeit sparen und das Fehlerrisiko senken. Standardisierte Testprozesse erlauben außerdem die Auslagerung der Aufgabe an externe Mitarbeiter oder Dienstleister, wodurch die CIOs zusätzlichen Handlungsspielraum für ausgiebige Softwaretests auch bei engen Fristen haben.

Quelle: http://www.steria-mummert.de/presse/pressearchiv/2.-quartal-2011/steigender-termindruck-treibt-deutsche-it-abteilungen-zu-fehlern

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