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Bei Planungen von IT-Investitionen herrscht Optimierungsbedarf

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Bei der Planung von IT-Investitionen sehen Unternehmen oft nur den abgegrenzten Einzelfall und nicht dessen potentielle Auswirkungen auf weitere Projektvorhaben. Nur jedes zweite Unternehmen wendet zur Auswahl von IT-Projekten fundierte, einheitliche Verfahren an und sogar noch seltener findet eine Prüfung geplanter IT-Auswirkungen auf möglicherweise negative Wirkungen auf andere Projekte statt. Das ist das Ergebnis einer Studie von Ardour Consulting.

IT-Investitionsrisiko ist nicht zu unterschätzen
Das Investitionsrisiko in den Unternehmen ist latent und nicht zu unterschätzen. Nur jedes sechste Unternehmen nutzt Auswahlverfahren für IT-Projekte, bei denen der zu erwartende Nutzen der Investition ermittelt wird, in voller Konsequenz. Ein weiteres Drittel nutzt derartige Methoden zumindest teilweise, während alle anderen über keine einheitlich-systematischen Vorgehensweisen verfügen.

Scheitern IT-Projekte, weil Nutzen nicht ermittelt werden konnte?
Möglicherweise scheitern IT-Projekte in der Praxis häufig, weil sich der Nutzen aufgrund der fehlenden Vorgehensweisen nicht eindeutig ermitteln lässt. Zu dieser Erkenntnis kommen fast die Hälfte der befragten IT-Manager, während ein knappes Drittel erklärt, dass eine IT-Maßnahme wegen unzureichender Nutzenperspektiven vorzeitig beendet wird und die Investitionen abgeschrieben werden müssen.

Change-Prozesse bei vielen Unternehmen verantwortlich definiert
Bei der Frage, ob Projekte aufgrund nicht verantwortlich definierter Change-Prozesse, z. B. notwendige organisatorische Veränderungen als Folge der IT-Investition, der Grund sind, dass IT-Projekte häufiger nicht den vollständigen Nutzen generieren können, erklärten 44 Prozent, dass die Quote solcher Projekte unter zehn Prozent liegt. In jedem fünften Fall allerdings sind davon ein Drittel der IT-Maßnahmen betroffen, während in jedem zehnten Unternehmen mehr als ein Drittel der Projekte unter nicht verantwortlich definierten Change-Prozessen leiden.

Wirkung technologischer Veränderungen muss genau analysiert werden
Da Unternehmen sehr komplexe Gebilde an sozio-technischen Strukturen darstellen, ist es verwunderlich, dass sie technische Investitionen mit isoliertem Blick auf die Einzelinvestitionen planen. Auch technologischen Veränderungen ergeben sich zwangsläufig Konsequenzen für das strukturelle, organisatorische oder personelle Umfeld, weshalb die Wirkungen schon vor der Investitionsentscheidung im Rahmen des Value Management genau analysiert werden. Andernfalls kann es zu Nutzeneinbußen bei den Projekten kommen.

Hohe Optimierungspotenziale zur Steigerung der Investitionssicherheit
Die meisten Unternehmen sind noch weit der Wirkungsanalyse entfernt, nur ein Drittel nutzen Ursache-Wirkungsketten, um die Nutzeneffekte und negative Rückkopplungen von Investitionen systematisch zu ermitteln. Die Optimierungspotenziale zur Steigerung der Investitionssicherheit sind hoch, wenn die zumeist vielfältigen Einflussbeziehungen transparent gemacht werden. Unternehmen sollten für Investitionen ab einer gewissen Größenordnung verpflichtende Vorstudien anordnen, die von einem unabhängigen Team einheitlich und strukturiert mit Bezug auf den Nutzenbeitrag durchgeführt werden. Dieses Team sollte aus Experten des CIO-Bereichs, des Controllings und der Organisationsentwicklung bestehen.

Quelle: Ardour Consulting Group

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