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Mobilfunkunternehmen: Mehr Gewinn durch moderne IT-Systeme

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Europäische Mobilfunkunternehmen lassen sich pro Jahr ein Gewinnpotenzial von gut fünf Milliarden Euro entgehen, weil sie die Möglichkeiten moderner IT-Systeme nicht voll nutzen. Zwar hat die IT nur einen Anteil von etwa vier bis fünf Prozent an den Kosten der Mobilfunkunternehmen, aber sie bietet Möglichkeiten, den Gewinn nach Steuern und Abschreibungen (EBIT) um fast 20 Prozent zu erhöhen. Das zeigt eine aktuelle Studie von A.T. Kearney. Am wichtigsten bei der Optimierung des Profits sind leistungsfähige Applikationen zur Sicherung und Steigerung des Umsatzes. Das sind u. a. Billing- und CRM-Systeme und IT-Lösungen zur Senkung der Geschäftsprozesskosten, z. B. zur Wartung und Instandhaltung von im Netzbereich. Auch die Potenziale zur Senkung der IT-Kosten selbst sind enorm.

Gewinnmargen für Mobilfunkunternehmen sinken
Der Wettbewerbsdruck für Mobilfunkunternehmen in Europa steigt stetig an. Die Gewinnmargen sinken gerade in den reifen, gesättigten mitteleuropäischen Märkten seit einigen Jahren. Grund dafür sind sinkende Umsätze, die nicht durch weitere Effektivitätssteigerungen im Vertriebs- und Kundenmanagement und im Netzwerkbereich ausgeglichen werden können. Seit 2006 ist der Umsatz pro Kunde im Schnitt um sechs Prozent pro Jahr gefallen. Zugleich betrug die Senkung der indirekten Kosten und Abschreibungen pro Kunde in den letzten Jahren im Schnitt nur bei fünf Prozent.

Gut funktionierende IT-Landschaft wirkt sinkenden Gewinnmargen entgegen
Auf Basis des „Global Cost Benchmarkting for Telecoms“ hat A.T. Kearney untersucht, inwieweit die IT der Mobilfunkunternehmen hierbei eine Rolle spielt. Die Unternehmen können diesem Trend mit einer gut funktionierenden IT-Landschaft entgegenwirken, denn die IT kann sowohl die Umsätze als auch die Kosten des Unternehmens sehr positiv beeinflussen. In Europa könnte der Gewinn in Summe um knapp fünf Milliarden Euro gesteigert werden, wenn alle IT-Potenziale konsequent ausgenutzt werden.

Plus bei IT-Ausgaben sorgt für steigenden Kundenumsatz
Zwischen den Ausgaben für die Unternehmens-IT und dem Umsatz pro Kunde gibt es einen direkten Zusammenhang. Mit steigenden IT-Ausgaben, vor allem für Vertriebssysteme, nimmt auch der Kundenumsatz zu. Die IT kann für Mobilfunkunternehmen als Werttreiber in gesättigten Märkten wirken und bei der Sicherung bestehender Umsätze und der Realisierung neuer Umsatzpotenziale helfen. Dazu gehören Billing-Systeme, die die flexible Einrichtung markenkonformer Tarife und ihre Abrechnung ermöglichen, und CRM-Systeme, die die passgenauen Informationen in die gesättigten Märkte liefern. IT-Investitionen sind aber nicht gleichbedeutend mit automatisch mehr Umsatz. Vielmehr ist der Erfolg an die Unterstützung der Vertriebsprozesse durch maßgeschneiderte IT-Lösungen geknüpft.

IT hat positiven Einfluss auf Effektivität und Effizienz der Geschäftsprozesse
Der Wertbeitrag der IT ist in den meisten Unternehmen offensichtlich. Und er beeinflusst Effektivität und Effizienz der Geschäftsprozesse positiv. Das trifft auf alle Unternehmensbereiche zu, auch für sogenannte Commodities wie Einkauf und Buchhaltung. Diese gewinnen über eine integrierte Anwendung deutlich an Effizienz. In gesättigten Märkten sind die meisten Unternehmensprozesse schon optimiert und automatisiert, sodass weitere Nutzensteigerungen nur durch besonders innovative Lösungen möglich sind. Z. B. kann eine leistungsfähige Anwendung zur Wartung und Instandhaltung im Netzbereich mit Kernsystem und mobilen Frontends innovative Organisationsformen, z. B. den Start aus der Fläche“ ermöglichen. Mit dieser Kombination lässt sich die Büropräsenz der Wartungstechniker verringern und die zur Wartung verfügbare Zeit erhöhen, also die Effektivität. Vor allem die Varianz der Geschäftsprozesskosten wird durch eine Steigerung der IT-Kosten signifikant verringert.

Outsourcing ist kein Allheilmittel
Dass Zentralisierung plus Outsourcing zu niedrigeren IT-Kosten führt, kann die Studie nicht bestätigen, die Korrelation ist nur gering. Bisher dachte man, dass gerade Mobilfunkgruppen durch konsequente Zentralisierung der IT-Synergien große Einsparungen realisieren können, aber diese Potenziale wurden durch die Studie nicht bestätigt werden. Aber die Kostenvarianz sinkt mit zunehmendem Zentralisierungsgrad. Eine IT-Zentralisierung wirkt nur, wenn Doppelfunktionen resolut vermieden werden. Dasselbe gilt beim Outsourcing von IT-Systemen. Beim PC-Support und im Rechenzentrum besteht eine direkte Wechselwirkung, in der Anwendungsentwicklung fehlt sie aber vollkommen. Outsourcing ist also kein Allheilmittel.

Standardisierung der Systemlandschaft beeinflusst IT-Kosten positiv
Den positiven Einfluss der Standardisierung der Systemlandschaft auf die IT-Kosten wurde durch die Studie bestätigt. Die Applikationskosten sinken mit einem höheren Anteil an Standard-Paketen. Auch die Varianz der IT-Kosten sinkt mit einer standardisierten Applikationslandschaft. Die Standardisierung der Applikationslandschaft ist aber nur möglich, wenn diese als Ziel in der IT-Strategie festgelegt ist. Durch die Kombination von Standardisierung und Outsourcing in dieser Reihenfolge, lassen sich beachtliche Erfolge erzielen. Bei einem hohen Outsourcing-Grad sind positive Effekte nur möglich, wenn auch der Standardisierungsgrad hoch ist.

Quelle: http://www.atkearney.de/content/presse/pressemitteilungen_archiv_detail.php/id/51539/year/2011

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