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IT-Mittelstand: Mangel an Fachpersonal und Fremdkapital hemmt Unternehmenswachstum

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Das Unternehmenswachstum kleiner und mittelständischer Unternehmen in der deutschen IT-Branche wird durch die Komplexität steuerrechtlicher Regelungen, hohe Bürokratiebelastungen und den Mangel an qualifizierten Fachkräften, aber auch durch den eingeschränkten Zugang zu Kapital gehemmt. Das zeigt eine Studie „Analyse von Wachstumshemmnissen kleiner und mittlerer Unternehmen am Beispiel der IT-Branche“ von Pierre Audoin Consultants (PAC) mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) durchgeführt wurde.

Untersuchung der Wachstumshemmnisse von IT-KMU
Die Studie analysiert gezielt die Wachstumshemmnisse für deutsche IT-KMU. Mehr als 99 Prozent der deutschen IT-Unternehmen fallen in diese Kategorie, da sie weniger als 250 Mitarbeiter haben. Allerdings liegt die Konzentration von Beschäftigung (30 Prozent) und Umsatz (50 Prozent) insgesamt klar bei den wenigen großen Unternehmen. Offenbar schafft es nur ein sehr kleiner Teil der IT-Unternehmen in Deutschland, dem KMU-Segment zu entwachsen und ein großer globaler Player zu werden. Da KMU für den IT-Sektor und für die deutsche Wirtschaft insgesamt sehr wichtig sind, wollte die Studie die Hemmnisfaktoren für das Unternehmenswachstum in der IT-Branche finden und zeigen, welche Optionen für geeignete wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Wachstumsunterstützung angezeigt sind.

Vielfältige Gründe für verhaltenes Wachstum
Es gibt vielfältige Gründe für das verhaltene Wachstum, insbesondere die Bereiche Steuern und Bürokratieaufwand, Personalkapazitäten und Zugang zu Fremdkapital. Ein genauerer Blick ist aber notwendig.

Steuern: Komplexität steuerrechtlicher Regelungen sorgt für großen Aufwand
Bei den Steuern klagen die KMU weniger über die Höhe der steuerlichen Belastung als über den unternehmensinternen Aufwand, der die Folge der Komplexität steuerrechtlicher Regelungen ist. Dazu kommen dann weitere Bürokratiebelastungen, vor allem die Vielfalt an zu berücksichtigenden Verwaltungsvorschriften. Sie binden die ohnehin schon knappen personellen Kapazitäten und verursachen große Kosten.

Fachkräftemangel herrscht bei allen IT-Unternehmen unabhängig von Größe vor
Der Fachkräftemangel ist in allen IT-Unternehmen unabhängig von der Größe ein schon lange bekanntes Problem. Gerade Unternehmen, die schnell wachsen wollen, werden hier gehemmt. Abgesehen von der demografischen Entwicklung sorgt auch die zunehmende Spezialisierung, die Unternehmen von den IT-Fachkräften verlangen, für eine weitere Verschärfung dieses Trends. IT-Unternehmen müssen hier nicht zuletzt mit gezielten Weiterbildungsangeboten gegensteuern.

Einsatz von Fremdkapital für mehr Wachstum
Mit Fremdkapital lässt sich das Unternehmenswachstum deutlich beschleunigen. In den USA ist im Vergleich mit Deutschland die Verfügbarkeit von Risiko- und Beteiligungskapital viel höher. Entsprechend muss abgesehen von konkreten steuerlichen Reizen auch ein viel signifikant unternehmerfreundlicheres Klima in Deutschland geschaffen werden, um potenzielle Investoren aus dem In- und Ausland anzulocken.

Politik muss IT-Mittelstand stärken und Wachstumsimpulse geben
Die Politik muss mit gezielten Maßnahmen den deutschen IT-Mittelstand stärken und Wachstumsimpulse geben. Einige Optionen, mit denen die Wachstumshemmnisse in IT-KMU beseitigt werden könnten, wären der weitere Abbau von Bürokratiebelastungen und Steuerkomplexität, der bildungspolitische Fokus auf eine frühzeitige und praxisnahe IT-Ausbildung in Schulen und die Stärkung des Risikokapitalstandorts Deutschland.

Quelle: https://www.pac-online.com/pac/pac/live/pac_germany/global/presse/pressemitteilungen/index.html?lenya.usecase=show-rapport&document=pac_sitsi_reports/press_release/PR_DE_BMWi_KMU_120605&xsl=press_release

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