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Internet-Adressen im IPv4-Standard gehen langsam aus

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Die bisherigen Internet-Adressen im IPv4-Standard gehen langsam aus, die weltweite Adressverwaltungsorganisation Internet Assigned Numbers Authority (IANA) hat inzwischen 251 von 256 großen Adressblöcken vergeben. Die Adressblöcke werden von der IANA an die fünf kontinentalen Verwaltungsorganisationen verteilt, die regionalen Organisationen sollen noch jeweils einen Adressblock des Standards IPv4 bekommen. Ende 2011 werden die ersten Regionalorganisationen voraussichtlich ihre Adressen an Unternehmen und Einrichtungen zugeteilt haben, sodass es dort keine freien Adressen im IPv4-Standard mehr gibt. Da Europa bei der Umstellung auf den erweiterten Internet-Standard IPv6 hinter Amerika und Asien herhinkt, ist dies in Europa besonders problematisch. Das berichtet der BITKOM.

Adressen im IPv6-Standard sind nicht mit denen im IPv4-Standard kompatibel
Die Kommunikation via Internet erfordert eine eigene IP-Adresse für jeden Anschluss, um eine aufwändige Umetikettierung der Datenpakete während des Transports zu vermeiden. Durch die Adressen werden Datenpakete im Netz zugestellt. Wie die Daten verpackt und versendet werden, wird durch das Internet-Protokoll definiert. Das legt auch fest, wie Adressen benannt und angesteuert werden. Allerdings sind die Adressen des neuen IPv6-Standards nicht mit denen des IPv4-Standards kompatibel. Der wurde 1980 eingeführt und basiert auf einer Adresse mit 32 Nummern, was die Vergabe von 4,3 Milliarden unterschiedlichen Adressen erlaubt. Die Basis für den Nachfolge-Standard IPv6 sind 128 Nummern, sodass in Zukunft 340 Sextillionen Internet-Adressen vergeben werden können. Eine Sextillion ist eine Zahl mit 36 Nullen. Das macht den Versand und die Weiterleitung von Datenpaketen effizienter. Der IPv6-Standard bietet genügend Spielraum, um Privatpersonen, Unternehmen, PCs und Handys, aber auch Autos und Elektrogeräte mit einer eigenen IP-Adresse zu versorgen.

IPv4-Standard bietet 256 /8-Adressblöcke
Insgesamt bietet der IPv4-Standard 256 /8-Adressblöcke, von denen jeder fast 17 Millionen IPv4-Adressen umfasst. Die asiatische Unterorganisation hat vor wenigen Tagen zwei Blöcke von der IANA erhalten. Die zugeteilten Adressblöcke werden von den regionalen Adressverwaltern an Unternehmen, Hochschulen und andere Einrichtungen verteilt. Da die Nachfrage nach IP-Adressen in Regionen mit starkem wirtschaftlichen Wachstum sehr hoch ist, werden die restlichen Adressen hier am schnellsten verbraucht sein.

IPv6: Internet-Provider und Unternehmenskunden müssen sich dringend damit beschäftigen
IPv6 ist ein wichtiges Thema, mit dem sich alle Internet-Provider und Unternehmenskunden dringend beschäftigen sollten. Beim Kauf von Hardware und Programmen sollte darauf geachtet werden, dass sie den neuen Standard unterstützten. Zurzeit können noch längst nicht alle deutschen Internet-Provider ihre Kunden Services auf Basis von IPv6 anbieten. Die Kommunikation über das Internet wird gestört, wenn die europäischen Unternehmen noch den alten Standard nutzen und die Kunden in Asien schon IPv6. Die deutschen Bundesbehörden haben den meisten privaten Unternehmen gegenüber einen Vorsprung was IPv6 angeht. So hat der Bund bereits IPv6-Adressblöcke für sich und andere Länder reserviert und bereits eine Strategie für den Umstieg entwickelt. Ein großer, weltweiter Feldtest zu IPv6 findet am 06. Juni 2011 statt, dann sind viele große Webseiten auch über den neuen Standard abrufbar.

IPv6-Adressen sind zur Umsetzung zukünftiger Dienste nötig
Die neuen IPv6-Adressen sind zur Umsetzung zukünftiger Dienste in Bereichen wie Heimvernetzung, E-Energy oder Car-to-Car-Kommunikation nötig. Vor allem bei der Datenübertragung zwischen fahrenden Autos ist eine schnelle, sichere Datenübertragung wichtig. Immer mehr Maschinen, Autos und Haushaltsgeräte werden mittelfristig über das Internet vernetzt und steuerbar. Damit die Steuerung schnell und sicher ist, wäre eine eigene, feste IP-Adresse von Vorteil, was mit IPv6 kein Problem ist. Bisher erfolgte die Vergabe der meisten IP-Adressen aus einem privaten Adress-Pool der Provider. Bei einer Anmeldung im Netz wurde jeweils eine neue Adresse aus diesem Provider-Pool zugewiesen. Wenn Datenpakete das Teilnetz des Providers verlassen, müssen sie aufwändig mit einer global eindeutigen IP-Adresse versehen werden.

Quelle: http://www.bitkom.org/de/presse/8477_66771.aspx

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