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Deutsche Industrie investiert verstärkt in Informations- und Kommunikationstechnologie

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Die deutsche Industrie nutzt verstärkt Informations- und Kommunikationstechnologie, die Investitionen in ITK sollen laut einer Prognose von Techconsult in 2012 um 2,8 Prozent auf 27,3 Milliarden Euro steigen. Ein Viertel der gesamten ITK-Nachfrage von deutschen Geschäftskunden kommt also aus der verarbeitenden Industrie, dazu gehören Ausgaben in Hardware, Software, IT-Services und Telekommunikations- sowie Internetdienste. IT treibt die Industrie an, denn der Erfolg von „Made in Germany“ basiert heute auf intelligenten Steuerungen von Maschinen oder Assistenzsystemen in Fahrzeugen. Nach Ansicht des BITKOM sollte eine moderne Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik die Digitalisierung der Wirtschaft und den Aufbau intelligenter Netze begleiten.

Ausgaben für IT-Services haben größten Anteil
Die Ausgaben der Industrie für IT-Produkte (IT-Hardware, Software, IT-Dienstleistungen) sollen in 2012 um 3,8 Prozent auf 20,8 Milliarden Euro steigen. Die IT-Services (Beratungsleistungen, Wartung und Outsourcing-Dienste) machen mit 58 Prozent den größten Anteil aus. Hingegen fallen die Ausgaben für Telekommunikation um 0,5 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro, was an den sinkenden Preisen für Sprach- und Datendienste liegt, durch die das produzierende Gewerbe rund 85 Millionen Euro sparen kann.

Eingebettete Systeme zeigen Beitrag der IT zum Erfolg der deutschen Industrie
Der Boom eingebetteter Systeme zeigt den Innovationsbeitrag der IT zum Erfolg der deutschen Industrie. Eingebettete Systeme sind Mikrocomputer, die meist unsichtbar in Geräte, Maschinen, Anlagen oder Fahrzeuge eingebaut werden. Beispiele sind der Airbag im Auto oder eine Maschine mit IT-Steuerung. Der Markt für eingebettete Systeme soll in 2012 in Deutschland um sechs Prozent auf 21 Milliarden Euro wachsen. Aktuell arbeiten in der deutschen Industrie rund 265.000 Hardware- und Software-Entwickler direkt an Embedded Systems. Zusätzlich gibt es rund 45.000 Beschäftigte bei spezialisierten Anbietern in der ITK-Branche.

Cyber Physical Systems sind nächster Schritt der Digitalisierung
Die Digitalisierung wird sich noch einmal beschleunigen, mit neuen Herausforderungen für die deutsche Industrie. Der nächste Schritt sind Cyber Physical Systems. Dabei werden bisher autonom funktionierende Systeme vernetzt und in die Cloud integriert. Daraus ergeben sich ganz neue Anwendungen, z. B. bei der Entwicklung digitaler Fabriken, in der Medizintechnik oder im Energiesektor. Hauptvoraussetzung dafür sind moderne Infrastrukturen bei Verkehr, Energie, Gesundheit, Bildung und öffentlicher Verwaltung. Der Aufbau intelligenter Netze braucht stärkere politische Rückendeckung, der Staat muss sich aktiver für den digitalen Wandel einsetzen. Beispiele hierfür sind die beschleunigte Einführung zusätzlicher Anwendungen der neuen Gesundheitskarte, die Förderung von Investitionen in Smart Grids oder die Öffnung der Mautinfrastruktur für Mehrwertdienste.

Sicherheit ist wichtiger Faktor für Akzeptanz neuer digitaler Anwendungen
Die Sicherheit der Systeme ist ein wichtiger Faktor für die Akzeptanz neuer, digitaler Anwendungen in der Wirtschaft. Die Anbindung bisher autonom agierender Systeme ans System resultiert in neuen Angriffspunkten. Deshalb müssen Sicherheit und Datenschutz in der Industrie noch höhere Priorität erhalten. 57 Prozent der befragten Unternehmen aller Branchen einer repräsentativen Umfrage halten Angriffe auf ihre IT-Systeme von Hackern, Konkurrenten, Kriminellen oder ausländischen Geheimdiensten für eine reale Gefahr. Bei 39 Prozent der Unternehmen gab es bereits Angriffe oder ähnlich schwerwiegende IT-Sicherheitsvorfälle. Als Folge daraus unterlassen 47 Prozent der Unternehmen aus Sicherheitsgründen bestimmte Transaktionen im Internet z. B. den Versand vertraulicher Dokumente per E-Mail oder Online-Bestellungen.  Ein Drittel der Unternehmen erklärte, noch Nachholbedarf beim Thema IT-Sicherheit zu haben, ein Viertel beim Datenschutz. IT-Sicherheit ist ein Standortfaktor. Daraus ergibt sich die Chance, Sicherheit und Datenschutz zum Markenzeichen zu machen.

Quelle: http://www.bitkom.org/de/presse/8477_71951.aspx

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