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Industrie: Entwicklungsbudgets gehen zunehmend an externe Dienstleister

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Industrieunternehmen investieren immer größere Teile ihres Entwicklungsbudgets in externe Dienstleistungspartner, sowohl durch die Vergabe kompletter Entwicklungsprojekte als auch durch die Unterstützung interner Entwicklungsteams durch externe Ingenieure. Dieser Trend kam in Deutschland in 2012 den Anbietern von Technologie-Beratung und Engineering Services zugute: Sie konnten ihre Inlandsumsätze um 14,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöhen. In 2012 wurden schätzungsweise insgesamt Entwicklungsprojekte in Höhe von 8,5 Milliarden Euro extern vergeben, wie die Lünendonk®-Liste 2013 „Führende Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services in Deutschland“ zeigt. Gründe für Nachfrage nach externen Entwicklungsdienstleistungen sind der hohe Innovationsdruck, komplexe Technologien zusammen mit kurzen Innovationszyklen und eine begrenzte Zahl an internen Ingenieuren.

Automobilindustrie ist größter Auftraggeber für externe Dienstleister
Die Automobilindustrie ist mit einem Anteil von gut 63 Prozent an den Gesamtumsätzen der analysierten Technologie-Beratungs- und Engineering-Services-Anbieter der größte Auftraggeber. Die Luft- und Raumfahrtindustrie hat einen Anteil von 17 Prozent an den Umsätzen, die übrigen Industriezweige nur je einen von weniger als 10 Prozent.

25 in Deutschland führende Unternehmen erzielten Hälfte des Marktvolumens
Die 25 nach Inlandsumsatz in Deutschland führenden Technologie-Beratungs- und Engineering-Services-Anbieter erzielten allein ca. die Hälfte des Marktvolumens. Die Aufträge in 2012 hatten einen Wert von 4,6 Milliarden Euro, in 2011 waren es 4,0 Milliarden Euro. Das Bruttoinlandsprodukt stieg in 2012 nur um 0,7 Prozent, sodass diese Marktentwicklung positiv zu bewerten ist und belegt, dass forschungsintensive Industriezweige hohe Investitionen in Produktentwicklung und Innovationsprojekte tätigen. Auch für 2013 erwarten die Anbieter eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung, das Umsatzwachstum für das eigene Unternehmen wird im Schnitt auf 9,9 Prozent beziffert. Kein Befragter erwartet rückläufige oder konstante Umsätze.

Marktführer haben sich nicht geändert
Die Bertrandt AG, Ehningen ist der aktuellen Lündendonk®-Liste 2013 mit einem Inlandsumsatz von 635,4 Millionen Euro weiterhin Marktführer, es folgen die IAV GmbH, Berlin, mit einem Inlandsumsatz von 461,1 Millionen Euro und die Ferchau Engineering GMbH, Gummerbach, mit einem Inlandsumsatz von 421,0 Millionen Euro. Die Altran GmbH & Co. KG gelangte mit einem Inlandsumsatz von 348,0 Millionen Euro in die Top 5. Die hohe Platzierung ergibt sich aus der Übernahme der IndustrieHansa Consulting & Engineering GmbH, München, im Dezember 2012 und einem starken organischen Wachstum beider Entwicklungsdienstleister. Unter den Top 25 sind neu vertreten die IKS Gruppe GmbH, Filderstadt, P+Z Engineering GmbH, München, und PSW automotive engineering GMbH, Gaimersheim.

Kunden lagern oft große Gewerke an Dienstleister aus
Wie wichtig die Entwicklungsdienstleister als Wertschöpfungspartner für die Industrie sind, zeigt die Art der Zusammenarbeit. Projekte mit einem Volumen von mehr als einer Million Euro haben einen Umsatzanteil von etwa 21 Prozent der befragten Unternehmen aus. Die Kunden lagern große Gewerke, z. B. die Entwicklung von Karosserien oder das komplette Testmanagement, an einen oder wenige Dienstleister aus. Der Engineering-Dienstleister muss dann ein komplettes Projektergebnis liefern. Oft befinden sich die Standorte der Engineering-Dienstleister auf dem Werksgelände der Kunden, sodass sie direkt in die Leistungskette integriert sind. Projekte mit einer Höhe zwischen 250.000 und einer Million Euro haben einen Umsatzanteil von 20,4 Prozent. Die Anbieter gehen davon aus, dass die Kundenunternehmen in den nächsten Jahren immer öfter Komplettpakete (Work Packages) ausschreiben werden, nur 21 Prozent rechnen in den nächsten Jahren mit einer stärkeren Nachfrage nach der Vermittlung von Ressourcen.

Quelle: http://luenendonk.de/pressefeed/industrie-uebertraegt-mehr-entwicklungsvolumen-an-externe-dienstleister

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