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Deloitte-Studie: Deutschland bietet Chancen für Mobile TV

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Die Studie „Mobile Entertainment“ von Deloitte zeigt, dass sich DVB-H besser für Mobile TV eignet als UMTS, da er eine hochwertige Übertragung an eine hohe Nutzerzahl bietet. Deshalb soll DVB-H sich in diesem Jahr (EM und Olympia) als Übertragungsstandard in Deutschland durchsetzen. Abgesehen von den technischen Details kommt es aber vor allem darauf an, dass sich Mobile TV-Angebote inhaltlich vom konventionellen Fernsehen abgrenzen. Zwar haben bereits einige Unternehmen eine Lizenz für DVB-H, aber es gibt noch keine Vermarktungsvereinbarungen mit den Mobilfunkanbietern, die ja teilweise schon DVB-T fähige Handys als „Ersatz“ anbieten.

DVB-H bringt Qualität und Massenverfügbarkeit mit
Standards wie DVB-T, UMTS oder DMB werden langfristig keine Chance gegen DVB-H haben, da hiermit im Gegensatz zu UMTS eine Massennutzung innerhalb einer Mobilfunkzelle möglich ist. DVB-T wurde nicht für den mobilen Gebrauch entwickelt und die Nutzung ist auch mit Qualitätsverlusten verbunden. DMB wurde schon erfolgreich genutzt, kann aber nur eine begrenzte Anzahl an Programmen übertragen und liefert keine interaktiven Services.

DVB-T für Mobile TV ungeeignet
Einige Mobilfunkbetreiber greifen bei der Fußball-EM auf UMTS und DVB-T zurück, beide Standards zusammen können aber nicht eingesetzt werden. DVB-T eignet sich außerdem weniger für Mobile TV, weil es nur entgeltfrei, also unverschlüsselt, übertragen werden kann, es gibt keinen Rückkanal, die verfügbaren Programme sind qualitativ nicht gut genug, denn die Bilder sind zu komplex und wenn die interessantesten Programme laufen, sind die Konsumenten ohnehin zuhause. Auch sind die Sendungen für Mobile TV zu lang. Es ist auch fraglich, ob Mobile TV überhaupt eine zusätzliche Erlösquelle werden kann. DVB-H kann mit UMTS kombiniert werden, sodass es sich eignen würde.

Große Frage: Sind Kunden bereit, für Mobile TV zu zahlen?
Es ist nicht abzuschätzen, ob die Endkunden bereit sind, für Mobile TV zu zahlen, sodass es vermutlich vorerst nur als werbefinanziertes Kundenbindungsinstrument dienen wird. Während der EM ist es über DVB-T kostenlos möglich, mobil fernzusehen, um Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Ob sich der Wechsel zu Bezahl-Mobile-TV ohne weiteres machen lässt, ist noch fragwürdig. Dies wird von den Angeboten abhängen. Interaktive Services, attraktive, auf Mobiltelefone zugeschnittene Inhalte, möglichst kurze und aktuelle Sendungen, die einem Bezug zum Empfangsort haben und auch in einer lebhaften Umgebung zu verfolgen sind, sind hier gefragt. Auch für die Werbewirtschaft bringt dies Vorteile, da sie ihre Schaltungen genau an den Zielgruppen ausrichten kann.

Quelle: http://www.deloitte.com/dtt/press_release/0,1014,sid%253D6272%2526cid%253D209031,00.html

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