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Deutscher ITK-Markt: Wachstumsprognose von 1,4 % in 2013

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Der Umsatz des deutschen ITK-Marktes mit Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik wird nach einer Prognose des BITKOM in 2013 um 1,4 Prozent auf 153 Milliarden Euro wachsen, womit der ITK-Markt wieder deutlich stärker als die Gesamtwirtschaft wächst. Der Arbeitsmarkt profitiert von einem Angebot von mehr als 900.000 Jobs bis zur Jahresmitte und 907.000 bis Jahresende aus der BITKOM-Branche. Damit wachsen die Arbeitsplätze um 12.000 im Jahresverlauf. Abgesehen vom Maschinen- und Anlagenbau ist die BITKOM-Branche der einzige Industriesektor mit einem Angebot von mehr 900.000 Arbeitsplätzen in Deutschland.

Informationstechnik wächst trotz Minus im Hardware-Markt um 2,2 Prozent
Die Informationstechnik wird trotz des Minus im Hardware-Markt um 2,2 Prozent auf 75 Milliarden Euro wachsen. Der Hardware-Markt wird aufgrund des deutlichen Umsatzrückgangs bei Desktop-PCs und Notebooks, der das Ergebnis einer rückläufigen Nachfrage und einem starken Preiswettbewerb ist, um 0,3 Prozent auf 21 Milliarden sinken. Beim Verkauf von Tablet Computern wird hingegen ein Umsatzanstieg von rund elf Prozent auf 2,3 Milliarden Euro erwartet, womit der Umsatz mit denen von Desktop PCs gleichzieht. Bei IT-Services wie Beratung und Outsourcing wird ein Wachstum von 2,5 Prozent auf 36 Milliarden Euro erwartet, das größte Wachstum soll aber wieder der Softwarebereich mit fast fünf Prozent auf knapp 18 Milliarden Euro erreichen. Cloud Computing ist ein wichtiger Faktor für das Wachstum bei Software und Services, denn allein der Umsatz bei Cloud-Lösungen für Geschäftskunden soll um 53 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro wachsen, in 2016 sollen es schon 113,7 Milliarden Euro sein.

Telekommunikation soll auf 66 Milliarden Euro wachsen
Das Wachstum der Telekommunikation soll bei 1,3 Prozent auf 66 Milliarden Euro liegen. Dabei wachsen die Umsätze mit Infrastruktursystemen um 2,2 Prozent auf rund sechs Milliarden Euro. Während bei den Telekommunikationsdiensten mit einem Rückgang von 1,6 Prozent auf rund 50 Milliarden Euro gerechnet wird, erwartet man bei den Endgeräten ein Umsatzwachstum von 18 Prozent auf fast 10 Milliarden Euro, was vor allem an der ungebrochenen Nachfrage nach hochwertigen Smartphones liegt. In 2009 war nur 17 Prozent der verkauften Endgeräte Smartphones, in 2013 werden es 81 Prozent sein. Das beeinflusst auch den Umsatz mit mobilen Datendiensten positiv, der um sieben Prozent auf mehr als neun Milliarden Euro wachsen soll. Zugleich gibt es bei den mobilen Sprachdiensten ein Minus von mehr als acht Prozent auf rund 11,5 Milliarden Euro. Hier spielen auch die scharfen Eingriffe der staatlichen Regulierungsbehörde eine Rolle, denn die seit Jahren sinkenden Terminierungsentgelte im Inland und die Roaming-Gebühren im Ausland entziehen den Unternehmen die Mittel für den dringend notwendigen Netzausbau.

Unterhaltungselektronik wieder rückläufig
Bei der Unterhaltungselektronik gab es im Sportjahr 2012 eine leichte Erholung, in 2013 wird allerdings ein Umsatzrückgang von drei Prozent auf 12 Milliarden Euro erwartet. Vor allem hier sinken die Preise für hoch innovative Produkte sehr schnell. Der Branchentrend ist die Verbindung mit dem Internet, sei es Flat-TV oder Kompaktkamera. Wachstum gibt es bei allem um das Connected Home.

Politik muss gegen Fachkräftemangel vorgehen
ITK-Unternehmen wünschen sich von der Politik insbesondere entschiedene Maßnahmen in der Bildungs- und Fachkräftepolitik, denn der aktuelle Bedarf von 43.000 IT-Spezialisten in der deutschen Wirtschaft ist ein dauerhaftes Wachstumshemmnis. Dabei ist die Entwicklung hin zu Industrie 4.0 eine enorme Chance für den Industriestandort Deutschland, wenn diese Chancen erkannt und genutzt werden. Wichtig ist dabei, dass die Digitalisierung der zentralen Infrastrukturnetze schnell vorangetrieben wird, wozu Energie, Verkehr, Gesundheit, Bildung und Verwaltung sowie Breitbandnetze der Telekommunikation gehören.

Finanzierung von Startups weiterhin ein Problem
Der BITKOM begrüßt, dass die Politik die Bedeutung von Startups erkannt hat, die Finanzierung ist allerdings weiterhin ein großes, ungelöstes Problem. In der allerersten Gründungsphase muss man entweder sein Erspartes nutzen oder sich Geld von Freunden und Verwandten leihen. Die Bundesländer haben die risikoreichen Investitionen in junge Unternehmen nicht so attraktiv wie möglich gemacht, sondern mit der Besteuerung von Streubesitzdividenden Kapital aus Deutschland vertrieben. Statt das wenige Risikokapital zu verjagen, muss welches ins Land geholt werden.

EU-Datenschutzverordnung: Ziele vernünftig abwägen und miteinander in Einklang bringen
Bei der EU-Datenschutzverordnung müssen die verschiedenen gesellschaftlichen Ziele vernünftig abgewogen und miteinander in Einklang gebracht werden. Während die informationelle Selbstbestimmung sehr wichtig ist, ergeben sich ganz neue Chancen aus der Nutzung von Daten, z. B. bei der medizinischen Versorgung. Datenschutz und Datennutzung müssen besser in Einklang gebracht werden.

Quelle: http://www.bitkom.org/de/presse/8477_75227.aspx

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