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IT-Cloud-Index Mittelstand: Security ist wichtiges Pro-Argument für Cloud-Computing

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Der IT-Cloud-Index ist eine Langzeituntersuchung zur Stellung von Cloud Computing in mittelständischen Anwendungsunternehmen von techconsult und HP Deutschland. Der Cloud Markt entwickelt sich im Mittelstand stabil und kontinuierlich. 77 Prozent der Unternehmen, die schon Cloud-Lösungen nutzen, gaben im zweiten Quartal 2012 eine sehr positive oder positive Nutzenbewertung. Zu den Kritikern gehören überwiegen Nicht-Anwender, die sich noch nicht fundiert mit dem Thema beschäftigt haben, sodass negative Nutzenbewertungen vor allem das Ergebnis von Unkenntnis sind. Die Cloud-Fitness hat sich leicht verbessert, aber für einen Großteil der Unternehmen gibt es immer noch Informationslücken. Interessant ist, dass Security sich vom „Cloud-Killerargument“ zum wichtigen „Pro-Cloud-Argument“ gewandelt hat. Fast die Hälfte der Unternehmen, die Pro-Argumente anbringen, meinen mittlerweile, dass in den Rechenzentren der IT-Dienstleister eine erhöhte Datensicherheit gesichert ist.

Nutzenbewertung von Cloud hängt mit Erfahrung zusammen
Das Cloud-Modell wurde im zweiten Quartal 2012 von 32 Prozent der Befragen positiv bewertet. Verglichen mit August 2011 ist das ein Plus von sieben Prozent. 77 Prozent von denen, die Cloud Computing aktuell für nützlich halten, haben schon im ersten Quartal 2012 Cloud-Modelle genutzt. Hingegen sehen 21 Prozent der Befragten, die Cloud Computing noch nicht nutzen, Vorteile im Cloud Computing. Es gibt also einen direkten Zusammenhang zwischen dem Grad der Auseinandersetzung mit Cloud und der Nutzenbewertung. Unternehmen, die schon Cloud-Lösungen nutzen, bewerten sie besonders positiv und erkennen einen hohen Nutzen. Allerdings hat sich der Großteil der „Nichtüberzeugten“, die Cloud Computing eher generell ablehnen und keinen Nutzen sehen, noch gar nicht mit dem Thema auseinandergesetzt. Die Grundlage für ihre Meinung ist meist eine weniger analytisch ausgelegte Auseinandersetzung mit dem Cloud-Konzept und daher vor allem Unkenntnis. 45 Prozent der Nichtuser, die Cloud Computing generell ablehnen, halten eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema für unnötig, sie beschränken die Argumentation schnell auf reine infrastrukturelle Restriktionen oder Security-Probleme.

SaaS ist am meisten genutzte Cloud-Disziplin
Die Bewertung nach den Cloud-Disziplinen „Software as a Service“ (SaaS), „Infrastructure as a Service“ (IaaS) und „Platform as a Service“ (PaaS) für das zweite Quartal 2012 zeigt einen weiter anhaltend positiven Cloud-Nutzentrend über alle Disziplinen. Verglichen mit PaaS ist die Nutzenbewertung von Applikationen und Infrastruktur proportional deutlich höher als in vorherigen Befragungswellen. Auch bei der Nutzenbewertung der einzelnen Cloud-Disziplinen besteht ein Zusammenhang zwischen der Bewertung und dem Grad der Auseinandersetzung bzw. den Einsatz. SaaS wird mit einem Anteil von zwei Dritteln der Cloud-User am häufigsten genutzt. Bei der Infrastruktur muss der Mittelstand sich immer um eine Anpassung an die gestiegenen Anforderungen bemühen, vor allem beim Managen und Vernetzen mehrerer Standorte. Dadurch wird auch hier die Cloud zunehmend als nützliche Alternative gesehen und von 50 Prozent der Cloud-nutzenden Unternehmen eingesetzt.

Argumente für positive Cloud-Nutzenbewertung: Flexibilität und Entlastung der IT
Die Kriterien für eine positive Cloud-Nutzenbewertung sind vielfältig. 90 Prozent gaben eine deutliche Steigerung ihrer Flexibilität durch die bedarfsgerechte Bereitstellung von IT-Dienstleistungen an. Durch den verringerten Administrationsaufwand bei der Cloud haben IT-Verantwortliche Freiräume, in denen sie sich um den „internen“ Kunden kümmern können und somit um die Optimierung der Prozesse gemeinsam mit dem Business-Verantwortlichen, wie 77 Prozent erklärten. Auf Platz 3 liegen mit 75 Prozent Kosteneinsparungen und eine höhere mobile Verfügbarkeit. Die Reduzierung von Kosten ist ein wichtiger Aspekt bei den Überlegungen und der Bewertung eines Cloud-Einsatzes im Mittelstand, z. B: durch die Nutzung eines Public-Cloud-SaaS-Modells und den resultierenden Einsparungen der Lizenzgebühren oder die verbesserte Auslastung der internen Ressourcen durch eine bedarfsgerechte Bereitstellung in einem Private-Cloud-Modell. 63 Prozent wollen mithilfe von Cloud-Lösungen ihre IT-Infrastruktur standardisieren. Eine höhere mobile Verfügbarkeit führt zu mehr Nutzen, wie mehr als die Hälfte anführt. Besonders ist aber, dass die Security, bisher das „Cloud-Killerargument“ jetzt ein „Pro-Cloud-Argument“ ist, wie jeder Zweite, der Cloud Computing für nützlich hält, erklärte. Durch intensive Auseinandersetzung mit dem Thema kommt man zu dem offensichtlichen Schluss, dass Systemhäuser und IT-Dienstleister aufgrund ihrer Kernkompetenz Informations-Sicherheit ein besseres Sicherheits-Niveau bereitstellen können als mittelständische Unternehmen.

Niedrige Cloud-Nutzenbewertung: Funktionierende IT ist bezahlt, warum neue Kosten erzeugen?
Aus Sicht der mittelständischen Unternehmen gibt es immer noch eine Vielzahl von Gründen für eine geringe Nutzenbewertung. Allerdings muss bedacht werden, dass sich zwei Drittel der Unternehmen bisher gar nicht oder nur wenig mit dem Thema Cloud beschäftigt haben. Das führende Argument ist für 79 Prozent daher, dass die unternehmenseigene, schon bezahlte IT die Bedürfnisse befriedigt und daher kein Bedarf an Cloud Computing besteht. Die Möglichkeiten für mehr Flexibilität oder Freiheiten für andere Aufgaben, die einen prozessoptimierenden Fortschritt bringen, werden in den Hintergrund gedrängt. Es wird nicht bedacht, welche Opportunitätskosten Altsysteme erzeugen, weil sie oft Prozesse hemmen. Als ergänzendes Argument wird dann noch „Security“ genannt. Das am dritthäufigsten genannte Gegenargument, dass Cloud Computing sich nicht rechnet, wird vor allem dann gebracht, wenn die unternehmenseigene IT die Bedürfnisse erfüllt und die Kostenrechnung über die Abschreibungszeit von On Premise-Lösungen hinausgeht, der interne Administrationsaufwand kostenseitig nicht oder nicht richtig erfasst und die Opportunitätskosten nicht berechnet werden. Eine gestiegene Informationstiefe zu Cloud Computing zeigen indes die Aspekte Interoperabilität und Customization. Hier wurde sich im Ansatz tiefergehend mit Cloud Computing und einer damit verbundenen Fragen nach passenden Dienstleistungen und Lösungen befasst.

Cloud-Fitness hat sich im Jahresverlauf deutlich verbessert
Bei der Cloud-Fitness gab es im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Quartal 2012 nur eine geringfügige Verbesserung, 28 Prozent der Befragten hielten sich für die Einführung von Cloud-Computing für gut bis sehr gut vorbereitet. Das sind vor allem diejenigen, die Cloud-Computing schon nutzen oder den Einsatz planen (65 Prozent). Im Jahresverlauf hingegen ist ein deutliches Plus bei der Cloud Fitness zu verzeichnen. Gegenüber dem zweiten Quartal 2011 sind 6,5 Prozent mehr sehr gut bis gut auf die Einführung von Cloud-Lösungen vorbereitet. Wichtig für den Einsatz von Cloud-Computing sind die gegebenen Voraussetzungen wie schnelle Internetverbindung und flexible Infrastrukturen, etwa durch Virtualisierung und standardisierte IT-Systeme. Die Betrachtung über den Zeitverlauf zeigt aber auch deutlich das eigentliche Problem der Mittelständler, die an eine Zusammenarbeit mit Partnern gewohnt sind. Das Interesse am Thema Cloud und die Informationstiefe über den Cloud-Einsatz steigen kontinuierlich, hingegen bleibt die Fitness auf einem konstanten, eher niedrigen Niveau. Da oft technologische Voraussetzungen im Unternehmen fehlen und nur ein geringes internes Knowhow für die Umsetzung von Cloud-Projekten besteht, sind die Unternehmen ständig auf der Suche nach einem geeigneten Partner.

Quelle: PM techconsult

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