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Breitbandausbau: Bewohner ländlicher Räume haben nur selten Highspeedanschlüsse

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Die Studie „Freie Fahrt für Glasfaser & Co.? Highspeed-Broadband im Realitiy Check“ von Deloitte zeigt die großen Unterschiede beim Breitbandinternet zwischen ländlichen und städtischen Räumen auf. Der Zugang zu schnellen Internetverbindungen, ohne die eine Digitalisierung der Lebensbereiche nicht möglich ist, ist für Stadtbewohner kaum ein Problem. Landbewohner allerdings haben kaum Zugang, da der Ausbau von Highspeedinternet dort nicht wirtschaftlich ist. Der Netzausbau wird durch neue Markttreiber, z. B. der veränderte Medienkonsum und die entsprechend höhere Zahlungsbereitschaft für schnelle Datenverbindungen, künftig mehr Dynamik haben. Für den Ausbau der Internetversorgung in ländlichen Gebieten sind erhebliche Fördermaßnahmen notwendig.

Nur 20 Prozent mit Zugriff auf Highspeedinternet auf dem Land
Weniger als ein Prozent der stationären Breitbandanschlüsse in Deutschland sind Glasfasernetze, in Ballungsgebieten sind aber dank leistungsfähiger Kupfer- und TV-Kabelnetze Bandbreiten von über 50Mbit/s möglich. 80 Prozent der Haushalte haben hier Zugriff auf Highspeedanschlüsse, in dünner besiedelten Gegenden sind es nur rund 20 Prozent. Neue Technologien für die „letzte Meile“ werden die digitale Kluft kurzfristig vertiefen. G.fast und DOCSIS 3.x ermöglichen in Städten noch schnelleres Internet, auf dem Land ist ein Netzausbau kaum refinanzierbar. Ländliche Gegenden bleiben aufgrund unzureichender Förderungen im Hintertreffen.

Veränderte Mediennutzung führt zu erhöhter Zahlungsbereitschaft für schnelles Internet
Die Nachfrage nach Highspeednetzen steigt durch Connected Devices und die größere Nutzung von Musik-Streaming und Video-on-Demans. Durch die veränderte Mediennutzung steigt die Zahlungsbereitschaft für schnelles Internet. 38 Prozent der Deutschen würden für die doppelte Surfgeschwindigkeit mehr zahlen.

Mix aus VDSL und mobilen Infrastrukturen für rentable Highspeedinternetversorgung überall
Auch durch die erzielbaren Mehreinnahmen könnte in den nächsten zwei Jahren die Wirtschaftlichkeitslücke bei Neuanschlüssen auf dem Land deutlich kleiner werden. Dann wäre eine rentable Highspeedinternetversorgung für 95 Prozent aller Haushalte mit einem Mix aus VDSL und mobilen Infrastrukturen möglich.

Breitbandförderung muss weiter ausgebaut werden
Bis 2018 sollen flächendeckende Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 Mbit/s erreicht werden, was aber ohne Breitbandförderung nicht möglich ist. Für fünf Prozent der Haushalte ist keine rentable Anbindung an Highspeednetze möglich, ländliche Randlagen bleiben außen vor. Der künftige Netzausbau zeichnet sich durch eine vielschichtige Struktur aus. Ein Mix aus VDSL, LTE und TV-Kabel stellt die Versorgung weiterer Landesteile mit schnellem Internet sicher. Glasfaser wird z. B: neu Neuerschließungen, Gewerbegebieten oder Regionen mit hoher Bevölkerungskonzentration eingesetzt.

Quelle: http://www2.deloitte.com/de/de/pages/presse/contents/die-digitale-kluft-wird-tiefer.html

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