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Lebensmitteleinzelhandel: Zukunft wird schwierig für Großmärkte und Discounter

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Beim Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland und der Schweiz wird es bis 2025 starke Veränderungen geben. Auf großflächige Supermärkte und Discounter kommen härtere Zeiten zu, kleinflächige Geschäfte, Convenience Shops und Online-Handel haben hingegen gute Aussichten. Das zeigt eine gemeinsame länderübergreifende Marktanalyse von KPMG und Gottlieb Duttweiler Institute (GDI). Zehn Thesen zur „Zukunft des Einkaufens“ und vier Szenarien für das künftige Bild des Lebensmitteleinzelhandels wurden daraus abgeleitet.

Umbruch im Lebensmitteleinzelhandel wegen Alterung der Bevölkerung
Der zu erwartende Umbruch im Lebensmitteleinzelhandel wird vor allem durch die Alterung der Bevölkerung, steigende Energiepreise und veränderte Ansprüche der Kunden an Gesundheit, Flexibilität und Internet-Anbindung verursacht. Bis 2025 wird der Anteil der über 65-Jährigen in Deutschland weiter steigen, zugleich lösen sich die traditionellen Tagesstrukturen immer stärker auf. Durch Smartphones und Apps wird die Planung von Einkäufen weniger wichtig. Deshalb werden Geschäfte zunehmend gefragt sein, die spontan erreichbar und ans Internet angebunden sind. Der „Tante Emma-Laden“ kann ein Comeback feiern, denn eine optimierte Hauslieferung, Kleinfilialen und neue Abholformate sind nicht nur wegen der gestiegenen Treibstoffkosten zukunftsweisende Lösungen für den Handel.

Kleinflächige Geschäfte und Online-Handel haben gute Perspektiven
Vor allem großflächige Supermärkte mit ihrer dezentralen Lage und funktionalen Ausrichtung sowie Discounter mit ihrer Funktion stehen vor großen Herausforderungen und werden. Bessere Aussichten haben kleinflächige Geschäfte und Convenience-Shops, die emotional und funktional überzeugen können und keine hohen Logistikkosten haben. Dasselbe gilt für den Online-Handel, der mit sehr flexiblen Angeboten die Bedürfnisse vieler Konsumenten befriedigt. Hier sind die hohen Logistikkosten allerdings die Kehrseite.

Die Zukunft des Lebensmitteleinzelhandels - 10 Thesen
Im Lebensmitteleinzelhandel wird Online nicht der Marktstandard, der Anteil im deutschen Food-Markt wird moderat bleiben. Die Bedürfnisse nach Verfügbarkeit und Spontaneität überwiegen. Nischenlösungen wie Biolieferdienste und die Produktion direkt im Laden sind erfolgversprechende Lösungen wegen dem Wunsch nach „sicheren“ und authentischen Nahrungsmitteln. Der Einkauf von Lebensmittel in der Nähe des Wohn- und Arbeitsorts und fast immer wird bedeutender. Durch neue Ladengestaltung und zusätzliche Dienstleistungen lassen sich neue Kommunikationsplattformen schaffen. Während im Handel der Ausbau des Sortiments zum Direktverzehr zunimmt, bieten Gastronomen ausgewählte Lebensmittel zum Kauf an. Große Einkaufszentren stehen vor dem Abstieg dank Online-Kanälen, immer teurerer Mobilität und dem Trend zu urbanem Wohnen. Die Bedeutung von je nach Tageszeit unterschiedlich nutzbaren Ladenflächen wird nach und nach zunehmen. Das Thema Gesundheit muss nicht nur durch das Angebot gesunder Produkte, sondern auch konzeptionell aufbereitet werden. Im Effizienzwettbewerb ist Emotion der stärkste Wettbewerbsvorteil, die Kunden wünschen sich Erlebnisse und Kontakte. Durch die Verlagerung von standardisierten Produkten ins Internet stehen in den Läden Flächen für Spezialitäten-Shops mit Naturprodukten zur Verfügung.

Vier Grundformen für erfolgreichen Lebensmitteleinzelhandel
Vier Grundformen für den erfolgreichen Lebensmitteleinzelhandel der Zukunft deuten sich an. Der Small Mart ist ein lokaler Laden, die zentral liegen und leicht erreichbar sind. Die soziale und emotionale Komponente wird groß geschrieben. Beim Smart Mart holen die technologisch gut vernetzten Kunden ihre individualisierten Produkte ein Einkaufs- oder Abholstellen ab. All Marts sind große Läden, die bei geringen Logistikkosten ein umfangreiches, verändertes, auf Emotionalität ausgerichtetes Sortiment anbieten. Call Marts sind online-basierte Läden, die mit niedrigen Logistikkosten Kunden mit hohem Anspruch an Funktionalität flexibel beliefern.

Quelle: http://www.kpmg.com/DE/de/Bibliothek/presse/Seiten/KPMG-Studie-Zukunft-Einkaufens.aspx

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