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GRDI 2012: Brasilien weiterhin attraktivster Wachstumsmarkt für internationalen Einzelhandel

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Brasilien ist wieder das attraktivste Investitionsziel für internationale Handelsunternehmen, was vor allem an der sich entwickelnden mittelständischen Wirtschaft, hohen Konsumraten, einer großen städtischen Bevölkerung und geringen politischen und finanziellen Risiken liegt. Chile und China liegen auf Platz 2 und 3 und sind damit im Ranking nach oben gerutscht. Auf Position 4 und 5 liegen Uruguay und Indien, die je einen Platz nach unten gefallen sind. Das zeigt der Global Retail Development Index (GRDI) 2012 von A.T. Kearney, der die Attraktivität von 30 Wachstumsmärkten für Handelsunternehmen untersucht. Kleinere Märkte wie Georgien (Rang 6), Oman (Rang 8), Mongolei (Rang 9) und Aserbaidschan (Rang 17), die neu im Ranking sind, bieten auch vielversprechende Wachstumsmöglichkeiten. Botswana (Rang 20) ist in diesem Jahr erstmals dabei und belegt die stetige Entwicklung der Länder südlich der Sahara, die sich in den nächsten Jahren zu attraktiven Retail-Märkten entwickeln könnten.

Wachstumsdynamik in BRIC-Ländern weiterhin hoch
Die weltweit größten aufstrebenden Märkte, vor allem die BRIC-Länder Brasilien, Russland, Indien und China, sind noch immer am attraktivsten für die weltweit größten Handelsunternehmen, ihre Wachstumsdynamik schwächelt kein bisschen. Zwar ist Russland im Ranking von 2012 um Plätze gefallen, der Marktattraktivität tut das aber keinen Abbruch. Der Sättigungsgrad des Einzelhandels steigt allerdings immer mehr, der russische Markt gleicht sich also den Gegebenheiten der etablierten (ost-)europäischen Märkte immer mehr an. Aber auch kleinere und weitestgehend noch unerschlossene Märkte, wie Georgien, Oman, die Mongolei oder Aserbaidschan bieten neue Ertragsquellen und gewinnen für internationale Handelsunternehmen immer mehr an Attraktivität, vor allem für Handelsunternehmen von Luxusprodukten.

Internationale Handelsunternehmen benötigen Strategien für Expansion
Aufgrund der steigenden Wachstumsraten in den Schwellenländern verglichen mit dem eher geringen Wachstum auf dem europäischen und nordamerikanischen Markt benötigen die internationalen Handelsunternehmen für die Expansion in den Entwicklungsländern die richtige und maßgeschneiderte Strategie. Die Umsätze der Metro Group, Wal-Markt, Carrefour und Tesco sind in den letzten fünf Jahren in den Entwicklungsländern durchschnittlich zweieinhalb Mal schneller gewachsen als in den jeweiligen etablierten Märkten.

Südamerika mit sieben Ländern weiterhin sehr attraktiv
Südamerika ist im GRDI 2012 mit sieben Ländern vertreten. Aufgrund des expandierenden und dynamischen Handelssektors und des insgesamt starken Wirtschaftswachstum ist es weiterhin sehr attraktiv. Allein vier südamerikanische Länder (Brasilien, Chile, Uruguay und Peru) sind in den Top 10.

Brasilien ist Top-Ziel für spezialisierte Einzelhändler
Der Pro-Kopf-Handelsumsatz in Brasilien ist in den letzten vier Jahren pro Jahr um 12 Prozent gestiegen auf aktuell 5.514 US-Dollar. Das ist der dritthöchste unter den Ländern im GRDI. Der Einzelhandelsmarkt ist in 2011 um 15 Prozent gewachsen, die Verbraucherausgaben sind seit 2007 um neun Prozent jährlich gestiegen. In 2011 hatte der Einzelhandelsumsatz einen Anteil von 70 Prozent an den Verbraucherausgaben. Die relativ junge Bevölkerung und die hohen Pro-Kopf-Ausgaben für Bekleidung und Luxusgüter machen Brasilien zu einem der Top-Ziele für spezialisierte Einzelhändler.

Chile wie in 2011 auf Platz 2
Chile steht wie in 2011 auf Platz 2. Das Land hat einen der fortschrittlichsten und wettbewerbsfähigsten Einzelhandelsmärkte in der Region. Die Wachstumsraten der chilenischen Wirtschaft sind die höchsten in Südamerika, für 2012 wird ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 6,2 Prozent erwartet, dabei sind Inflation und Länderrisiko gering.

Uruguay: Bruttoinlandsprodukt wächst seit 2007 pro Jahr um 6 Prozent
Uruguay war in 2011 einer der Aufsteiger, im aktuellen GRDI liegt es auf Platz 4. Der vergleichsweise kleinen Bevölkerung zum Trotz entwickelt sich Uruguay aktuell aufgrund der starken Verstädterung und dem hohen Konsumlevel zu einem attraktiven Zielmarkt für Handelsunternehmen. Die Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes liegt seit 2007 bei 6 Prozent pro Jahr, die Arbeitslosigkeit ist niedrig wie nie.

Deutsche Handelsunternehmen haben südamerikanischen Markt für sich erschlossen
In den letzten Jahren haben viele Handelsunternehmen, auch deutsche, den südamerikanischen Markt für sich erschlossen. Die Otto Group hat schon im letzten Jahr ein Joint Venture mit dem lokalen Distanzhändler Posthaus gegründet. C&A hat Filialen in Brasilien und Mexiko.

China ist einer der größten Märkte für Luxusgüter
China ist im GRDI 2012 um drei Plätze auf Platz 3 gestiegen. Das Einzelhandelswachstum bleibt weiterhin positiv, die Umsatzsteigerungsraten sollen pro Jahr zweistellig sein. Allerdings steigen die Mieten durch den Inflationsdruck um 30 Prozent pro Jahr und die Lohnkosten steigen jährlich um 15 Prozent. China ist einer der größten Märkte für Luxusgüter, mehr als 100 internationale Marken sind hier aktiv. Hugo Boss plant beispielsweise die Eröffnung von mehr als 50 Filialen in China in 2012.

Einzelhandelsumsatz in Indien soll um 15 bis 20 Prozent steigen
Indien liegt auf Rang 5. Der Markt birgt weiterhin hohes Potenzial, der Einzelhandelsumsatz soll in den kommenden fünf Jahren um 15 bis 20 Prozent wachsen. Positiv wirken auch das BIP-Wachstum von 6 bis 7 Prozent, das steigende verfügbare Einkommen und die schnelle Urbanisierung. Die veränderten Bestimmungen über die ausländischen Direktinvestitionen waren in 2011 in Indien ein herrschendes Thema. Das sich wandelnde Klima für Direktinvestitionen aus dem Ausland war daher bei verschiedenen internationalen Handelskonzernen Auslöser für eine interessante Dynamik bezüglich Markteintritts- und Expansionsplänen für Indien. Die organisierte Durchdringung des Handelsmarkts liegt weiterhin nur auf geringem Niveau, das Wachstumspotenzial liegt bei 5 bis 6 Prozent.

Gute Integration in Weltwirtschaft macht Länder in Mittleren Osten attraktiv
Die Aufstände des Arabischen Frühlings haben sich negativ auf die Platzierungen einiger Länder im Mittleren Osten und Nordamerika (MENA) einschließlich Libanon (minus 10 gegenüber 2011), Marokko (minus 7 gegenüber 2011) und Tunesien (minus 12 gegenüber 2011) ausgewirkt, dafür haben sich andere Länder aus der Region sehr gut platziert. Oman ist neu ins Ranking auf Platz 8 eingestiegen und liegt damit einen Platz unter den Vereinigten Arabischen Emiraten, die um einen Rang auf Platz 7 gestiegen sind. Ihre gute Integration in die Weltwirtschaft macht viele Länder im Mittleren Osten langfristig zu interessanten Zielmärkten für internationale und lokale Handelsunternehmen. Vor allem die Themen Handelsmarken, die in den letzten Jahren stark gewachsen sind, und Internethandel werden immer wichtiger. Mit 3,1 Millionen Einwohnern und einem BIP von 26.000 US-Dollar pro Kopf ist Oman ein recht kleiner Markt, den internationale Unternehmen aber schon im Blick haben. Das französische Handelsunternehmen Carrefour hat schon drei Filialen im Oman, weitere Händler wie Géant oder WHSmith sollen folgen.

Botswana steigt auf Rang 20 ein
Botswana ist das einzige afrikanische Land unterhalb der Sahara in den GRDI 2012 und betont so die vielversprechenden Wachstumsaussichten der gesamten Region. Man kann damit rechnen, dass in den nächsten Jahren weitere afrikanische Länder wie Nigeria, Äthiopien und die Demokratische Republik Kongo für internationale Handelsunternehmen wichtig werden. Botswana ist in den letzten drei Jahrzehnten ein Land mit mittlerem Einkommen geworden. Mit einem für 2012 prognostiziertem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um sieben Prozent bietet es gute Aussichten für ausländische Investoren.

Russland eines der wichtigsten osteuropäischen Zielländer für Handelsunternehmen
Die wirtschaftliche Lage des Einzelhandels in Zentralasien und Osteuropa wurde kaum durch die ökonomische Instabilität der westlichen Nachbarn beeinträchtigt. Zwar ist Russland um 15 Plätze auf Rang 26 gefallen und hat mittlerweile eine hohe Marktreife, es ist aber trotzdem eines der wichtigsten osteuropäischen Zielländer für Handelsunternehmen. Durch stetig steigende Einkommen und eine wachsende Mittelschicht erhöhen die Bereitschaft der Verbraucher, viel Geld für Premium- und Luxusmarken auszugeben. Aber auch der Einzelhandelsmarkt bietet Wachstumschancen durch Fusionen und Übernahmen. Die deutsche Rewe Group ist in Russland mit der Supermarktkette Billa vertreten und hat 12 Citystores der russischen Tochtergesellschaft OOO ENKA TC der türkischen EKA Gruppe übernommen.

Türkei ist immer noch attraktives Ziel für ausländische Handelsunternehmen
Die Türkei ist verglichen mit dem Vorjahr um vier Plätze gefallen, trotzdem ist das Land noch immer ein attraktives Ziel für ausländische Unternehmen wie z. B. Metro Cash & Carry oder Tesco zeigen, die vor allem in Großstädten präsent sind. In den kleinen Städten erfreuen sich die regionalen Lebensmittelläden, „bakkals“ großer Beliebtheit. Deshalb setzen internationale Einzelhandelsunternehmen verstärkt auf kleinere Formate mit Verkaufsflächen zwischen 6.500 und 8.500 Quadratmetern für eine erfolgreiche Expansion in den Kleinstädten.

Georgien und Aserbaidschan neu im GRDI
Georgien (Rang 6) und Aserbaidschan (Rang 17) sind im GRDI 2012 neu dabei. Allerdings ist die Entwicklung zum vollkommen modernisierten Markt für ein insbesondere für seine Basare und Eckläden bekanntes Land schwierig, Supermärkte etablieren sich nur langsam. Das gilt auch für beide Länder. Gerade in Aserbaidschan ist es noch sehr schwierig, die Konsumenten zu erreichen. Der Handel wird außerdem durch den hohen Grad an Korruption stark beeinträchtigt. Aber da die Wirtschaft wächst, gibt es für ausländische Handelsunternehmen noch viele Chancen.

Retail Talent Index untersucht die besten Märkte für qualifizierte Mitarbeiter im Handelssektor
Bei der Erschließung aufstrebender Märkte reichen für internationale Handelsunternehmen das Marktpotenzial und eine wachsende Verbraucherbasis allein nicht aus, Talente müssen identifiziert und entwickelt werden. Oft sind eine lohngetriebene Inflation und eine hohe Mitarbeiterfluktuation erhebliche Hindernisse für Handelsunternehmen. Die Effektivität neuer Märkte hängt von ihren Arbeitskräften ab und die effektive Nutzung der qualifizierten Kräfte vor Ort ist essentiell wichtig, wenn es um das Erreichen von Kunden geht. A.T. Kearney hat deshalb im Rahmen des GRDI 2012 den Retail Talent Index erstellt, der die besten Märkte für qualifizierte Arbeitskräfte im Handelssektor untersucht. Der Index bewertet die 30 wichtigsten Länder in GRDI basierend auf der Arbeitskräfteverfügbarkeit, den Arbeitsmarktregelungen und den Lohnkosten für Verkaufsmitarbeiter. In 2012 sind Malaysia (Platz 1), China (Platz 2) und Chile (Platz 3) die aufstrebenden Märkte mit dem bestqualifizierten Handelspersonal.

Quelle: http://www.atkearney.de/content/presse/pressemitteilungen_archiv_detail.php/id/51673/year/2012

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