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FuE in deutschen Großunternehmen: Intensität oft größer als bei internationaler Konkurrenz

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Bei der Forschungsintensität hinkt Deutschland im internationalen Vergleichen meist hinterher. Das liegt allerdings nicht an einem Mangel an Forschungsaktivität der deutschen Unternehmen, sondern an der Branchenstruktur wie das DIW in einer Studie festgestellt hat. Die deutschen Firmen sind in den besonders forschungs- und entwicklungsintensiven Industrien, z. B. dem Pharmasektor, der Rundfunk- und Nachrichtentechnik, der Produktion von Datenverarbeitungsgeräten und den wissensintensiven Dienstleistungen sehr viel schlechter vertreten als ihre internationalen Konkurrenten. Beim Vergleich der FuE-Intensitäten Branche für Branche hingegen schneiden die deutschen Unternehmen oft besser ab als ihre Konkurrenten aus den USA, Japan und Europa.

Deutschland liegt bei FuE-Rankings meist weit zurück
In internationale FuE-Rankings liegen Japan, Finnland, Schweden, die Schweiz, Dänemark und die USA meist vor Deutschland. So investierten die Unternehmen in Japan in 2009 rund 2,7 Prozent des Bruttoinlandproduktes in die Forschung und Entwicklung, während es in Deutschland nur 1,8 Prozent waren. Bei den weltweiten Forschungsaktivitäten der Großunternehmen lagen die deutschen Unternehmen mit 3,5 Prozent FuE-Investitionen im Verhältnis zum Umsatz ebenfalls weit hinter der Konkurrenz aus Dänemark, Finnland, den Niederlanden und Schweden mit je 5 Prozent, den USA mit 4,8 Prozent und Japan mit 3,9 Prozent zurück.

FuE-Vergleich nach Branchen zeichnet anderes Bild
Vergleicht man hingegen die FuE-Investitionen der Wettbewerber nach den einzelnen Branchen, zeichnet sich ein anderes Bild. So investieren die deutschen Unternehmen in der Chemieindustrie, dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und dem Kraftfahrzeugbau sogar deutlich mehr als die Konkurrenten aus den USA, Japan oder Europa. In der besonders forschungsintensiven Pharmaindustrie liegen die deutschen Unternehmen nur hinter denen aus Japan, aber deutlich vor denen aus den USA und Europa. Das Problem ist in erster Linie der Mangel an deutschen Großunternehmen in den besonders forschungsintensiven Industriebranchen und wissensintensiven Dienstleistungen. Es liegt also nicht an den einzelnen Unternehmen, sondern an der Branchenstruktur. Und da helfen zusätzliche Anreize der Politik zur Erhöhung der Forschungsinvestitionen in den bestehenden Großunternehmen wenig. Vielmehr sollte die Politik sich eher auf die Förderung der Entstehung neuer Unternehmen in den besonders forschungs- und wissensintensiven Zukunftsbranchen verlegen.

Quelle: http://www.diw.de/de/diw_01.c.100319.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen.html?id=diw_01.c.377307.de

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